Du siehst sie am Magdalenien-Neolithikum-Übergang. Ja was soll dass denn sein? Den gibt es schlicht und ergreifend nicht. Dazwischen liegt das Mesolithikum, liegen gewaltige Veränderungen von Klima, Flora, Fauna. Und dass das so ist, bestätigen mit ihrer eigenen Methodik wieder eine Reihe anderer Wissenschaften, von denen die Chronologiekritiker genau so wenig Ahnung haben wie von Archäologie und Geschichtsschreibung.
Und bitte lies genauer. Niemand hat hier von einem zufälligen Brand, der zur Keramisierung führte, gesprochen.
Hallo Ammianus,
Ich spreche von einem Magdalènien-Neolithikumübergang, weil nach meiner Überzeugung das Mesolithikum ein Schreibtischkonstrukt ist, welches kaum mit Funden belegt ist und nur für Mitteleuropa in der Chronologie erscheint. Bei Beschäftigung mit der Geschichte der "Chronologie" kann man feststellen, daß Sir Flinders Petry z.B. Funde in Ägypten direkt unter dem Natufien gemacht hat , die den Feuersteinartefakten und Harpunen des Magdalènien Europas genau entsprechen [Petrie 1924, X].
Nebenbei hatte ich den Eindruck, daß sowohl Suedwester in #8 und balticbirdy etwas von "zufällige Keramikentstehung" angedeutet haben, nach meiner Meinung aber diese Keramik-herstellende Menschen gemäß Ausgräbermeinung in ihrer Innovationskraft unterschätzen. Ich glaube nicht, daß der Weg von der Figur in dieser Qualität bis zum Geschirr über 10.000 Jahre weit sein sollte.
Die Datierung von Willendorf kannst du überhaupt nicht beurteilen und schon gar nicht nach dort aufgestellten Tafeln....
Dein Problem sind dein Dogmatismus und das fehlende Fachwissen. Da gehört allgemeine Wissenschaftsmethodik dazu, die spezielle Fachmethodik, Kenntnis des aktuellen Diskussionsstandes, der Forschungsgeschichte allgemein und speziell.
Natürlich hast Du recht, daß aufgestellte Tafeln bei der Venus von Willendorf nicht der Wahrheit letzter Schluß sind. Viele Dinge kann ich auch nicht beurteilen und mir fehlt Fachwissen.
Im Grabungsbericht beim Bau der Eisenbahnstrecke in der Wachau an der Donau wird z.B. erwähnt, daß sich Kaiser Franz Josef zu Besuch angesagt hatte, weil die Grabungen den Bau der Eisenbahn verzögerten. Geldsorgen plagten die Ausgräber, so kam dieser Fund gerade zur rechten Zeit. Daß über die tatsächliche Fundschicht keine letzte Sicherheit besteht, sollte uns alle nicht beunruhigen, die Möglichkeit einer Manipulation aber deshalb nicht ausgeschlossen sein.