Die Bezeichnung
Frauentor findet sich in verschiedenen mittelalterlichen Stadtmauern u.ä. Verteidigungswerken und hat wohl entweder Bezug zur
Hl. Maria (=
Unsere Liebe Frau) oder aber eben zu Nonnenklöstern.
Lt. der Wiki der Stadt
Augsburg - vgl. dazu
Frauentor in Augsburg im Augsburgwiki: alles über das nördliche Burgtor der Bischofsstadt Augsburg - ist der Name
Frauentor die Kurzform des ursprünglichen
Tor zu unserer lieben Frau. Und dies wiederum bezieht sich auf den Dom (Verbindung über die Frauentorstraße), welcher eben der
Hl. Jungfrau Maria geweiht ist bzw. diese als Patronin hat.
Im thüringischen
Mühlhausen gab es in der Stadtmauer ein
Äußeres Frauentor und ein
Inneres Frauentor - und dies sind auch die einzigen beiden Tore, welche von der mittelalterlichen Stadtmauer noch erhalten sind. Zwar weiß ich nicht, woher der Name
Frauentor dort stammt, aber über die Holzstraße geht dort die Verbindung zur
Marienkirche.
In
Danzig (heute
Gdansk in Polen) geht die Verbindung vom
Frauentor, einem Wassertor - also nicht als Teil einer Stadtmauer, aber als Wehr- und Kontrolltor des Hafens -, über die Frauengasse zur
Marienkirche.
Anm.: Polnisch lauten die Namen übrigens für das Tor
Brama Mariacka, für die Straße
Ulica Mariacka und für die Kirche
Bazylika Mariacka.
Auch die mittelalterliche Stadtmauer von
Dresden kannte als östliches Tor übrigens das
Frauentor: es war das älteste - weil etwa zeitgleich mit der Stadtbefestigung (Ende 13. Jh.) erwähnt - Stadttor und wurde infolge der Stadterweiterung im Laufe des 16. Jh. abgetragen. Es war über die Frauengasse mit der Maria geweihten Kirche
Zu unserer lieben Frauen (romanischer Vorgängerbau der späteren, bekannteren barocken
Frauenkirche) verbunden.
Offensichtlich erscheint der Zusammenhang übrigens am Beispiel
Ravensburg: hier sind das
Frauentor und die Pfarrkirche
Unserer Lieben Frau - auch bekannt als
Liebfrauenkirche - benachbart. Siehe dazu auch
Ravensburg
In
Nürnberg ist der Torturm des (äußeren)
Frauentors (das innere Tor existiert bereits seit kurz vor 1500 nicht mehr) mit seiner Rundummantelung von 1558 ein recht bekanntes Objekt. Doch wie dem auch sei, hatte das
Nürnberger Frauentor seinen Namen nach den Nonnen des Klarissenklosters, dessen Kirche (
St. Klara) mit dem Tor über die Königsstraße verbunden ist.
Anm.: Diese Abhandlung ist lediglich ein Überblick, weswegen die entsprechenden Lokalexperten dies detaillierter ausführen mögen und mir andere nachsehen, wenn ihre Stadt in der Darlegung unberücksichtigt geblieben ist.