William Shakespeare - hat er wirklich existiert?

Wer war William Shakespeare?

  • Sir Francis Bacon

    Stimmen: 0 0,0%
  • Edurad de Vere, 17. Lord of Oxford

    Stimmen: 7 16,7%
  • Mehrere Autoren haben unter dem Pseudonym geschrieben

    Stimmen: 3 7,1%
  • Shakespere existierte

    Stimmen: 32 76,2%

  • Umfrageteilnehmer
    42
Ich hab nochmal ein etwas eindringlicheres Portrait von Edward de Vere, Earl of Oxford gefunden.

Und die nachweislich gefälschte Büste an seinem Grab. Mit einem erst sehr viel später angebrachten Text.

Grundlegend will ich nur nochmal unterstreichen, dass es sich bei diesem Thema um einen ausgereiften Wissenschaftsstreit der Literaturwissenschaftler und Historiker handelt. Die Stratfordianer und Oxfordianer streiten sich heftig. Man muss nur mal "Edward de Vere Shakespeare" bei google eingeben und wird mit Text überflutet. :)

Aber letzlich endgültig beweisen, kann keine Gruppe ihre These wirklich. Das könnte man nur, wenn man die Originalmanuskripte finden würde ! :yes:
 
Louis le Grand schrieb:
Aber letzlich endgültig beweisen, kann keine Gruppe ihre These wirklich. Das könnte man nur, wenn man die Originalmanuskripte finden würde ! :yes:
In einem jüngst erschienen Roman ist dieser Disput in die Handlung verwoben: Jasper Fforde: The Eyre Affair (Der Fall Jane Eyre). Kenntnisse der englischen Literatur erleichtern das Verständnis, ansonsten ziemlich schräg! Mir hats jedenfalls gefallen, ich habe sehr viel gelacht.

Als Zeitverteib, bis die Originalmanuskripte auftauchen... ;)
 
Literatur zur Autorenfrage

Friedrich Bodenstedt: Der doppelte Shakespeare
"Fast alle Schriften über Shakespeare beginnen mit der Klage, dass die Quellen zu einer Lebensgeschichte des Dichters ebenso trübe wie spärlich fließen. Noch heute gilt der Satz seines besten Kommentators, des trefflichen Steevens, welcher sagt: >Alles, was wir mit einiger Bestimmheit über Shakespeare wissen, ist dieses: er ward geboren in Stratford am Avon - heirathete dort und hatte Kinder - ging nach London, wo er Schauspieler wurde und Gedichte und Dramen schrieb - kehrte nach Stratford zurück, machte sein Testament, starb und wurde begraben.< [...] Sicher ist, dass was wir über ihn wissen, in keinem erklärenden Zusammenhang mit seiner Größe steht und zum Verständniß seiner Dichtungen nichts beiträgt."

Encyclopaedica Britannica: Ausgabe 2003
"Oxford, Edward de Vere, 17th Earl of (born April 12, 1550, Castle Hedingham, Essex, Eng. - died June 24, 1604, Newington, Middlesex), English lyric poet and patron of an acting company, Oxfrods's Men, who became, in the 20th century, the strongest candidate proposed (with William Shakespeare himself) for the authorship of Shakespeare's plays."

Al Austin: Shakespeare
"Jene, die glauben, de Vere sei Shakespeare gewesen, müssen an ein unwahrscheinliches Täuschungsmanöver glauben, eine Verschwörung des angebrachten Schweigens, die unter anderen Königin Elizabeth selber umfaßt. Jene, die sich für den Mann aus Stratford entscheiden, müssen stark an Wunder glauben. [...] Der erwähnte Wille zum Nichtwissen gehört eher älteren formen der Verehrung an und dürfte auf mittlere sicht, ebenso wie die Geschichte vom Genie aus Stratford, in einer der abgelegeneren Kuriositätenkammern der Geistesgeschichte landen. Wohl möglich, dass uns allen das unschulige Vergnügen, das wir heute an Shakespeare haben, dann etwas verdorben wäre. Um meinerseits mit einer unwissenschaftliche Note zu schließen: Ich glaube nicht. Der wahre Shakespeare kann doch nur noch besser sein."

Nützliche Literatur: Die Literatur, deren Inhalt es ist, die Gegenseite zu beleidigen oder zu defamieren, lasse ich einfach mal weg:

-Klier, Walter: Shakespeare, ein Komplot ?, Göttingen 1994
-Baron, Dennis: De Vere is Shakespeare, Cambridge-University 1997
-Posener, Alan: William Shakespeare, Hamburg 1995
-Sobran, Joseph: Genannt: Shakespeare, Die Lösung des größten literarischen Rätsels, Hamburg 2002 oder, wer wie ich das sehr gut geschriebene Original bevorzugt:
-Sobran, Joseph: Alias Shakespeare: Solving the Greatest Literary Mystery of All Time, New York 1998

Zu guter letzt, bleibt mir nur, Shakespeare lebst zu zitieren:
"Ich bin nicht, was ich bin!" sagt Jago, Othello I/i/67 :)
 
Ich bin gerade Vorgestern aus Oxford zurückgekommen, wo ich 2.Wochen lang Englisch lernte. U.a. besuchte ich auch ein Theaterstück von Shakespeare (The Merchant of Venice).
Interessanterweise glauben viele Briten, wie mir scheint, selber nicht, dass der Shakespeare von Stratford und der Schriftsteller Shakespeare die ein und dieselbe Person waren.
Viele vermuten, dass einige der Stücke von Christopher Marlowe stammen könnten.
Er starb 1593 durch Mord, und ein halbes Jahr später wurden die ersten Stücke Shakespears veröffentlicht.
Es wird heute aus verschiedenen Gründen angenommen, dass Marlowe zum britischen Geheimdienst gehörte, und dass der Mord keine normale Wirtshausschlägerei war.
 
manganite schrieb:
Sei mir nicht böse, aber ein bischen klingt das schon wie all die anderen üblichen Verschwörungstheorien a la gefakte Mondlandung...

Da hast du genau die kritische und richtige Sichtweise wie ich. Aber es sei vermerkt, dass ich nicht die radikale Literatur von Stratfordianern und Oxfordianern angegeben habe, sondern ernstzunehmende, wissenschaftliche Beiträge, die aus einer eher neutralen Positionen ihre Schlüsse ziehen. Das mit der "Verschwörungstheorie" ist leider das typische Todschlagargument der ganz radikalen Stratfordianer. Was nicht gerade für deren Seriösität spricht.

Was dieses traurige (wenn auch spannende) Thema von einer Verschwörungtheorie unterscheidet, ist, dass sich nicht wie beim Bsp. Mondlandung mehr Argumente gegen die Verschwörung finden lassen. Sondern hier sind wir in der überraschenden Situation, dass fast gar nichts für Shakspere aus Stratford spricht, dafür schreien nahezu alle Indizien für Edward de Vere und dessen Pseudonym "William Shakespeare". Auch die Universitäten freunden sich immer mehr mit diesem Gedanken an, wie die neuere Literatur zeigt. Das große Problem ist nur das auch dem normalen Menschen verständlich näher zubringen.

Ansonsten wieder Shakespeare: As you like it / Wie es euch gefällt. ;)
 
William Shakespeare 1564-1616 - „Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage“

[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Wer sich von Shakespeare, einem der größten Dichter der Weltgeschichte, ein Bild zu machen versucht, betrachtet seine einzigartige Schaffenskraft von jeher mit Fassungslosigkeit und Ehrfurcht. Außer seinem Nachlass gibt es nichts, das uns etwas über das Leben dieses großen dramaturgischen Genies sagt, sein inneres Leben bleibt ein Geheimnis.[/FONT]
[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Der Komödiant und gewiefte Theaterfachmann war ein Dichter und Dramatiker von solcher Weite und Tiefe, dass es niemals gelingen wird, ihn völlig zu ergründen, noch die gewaltige Ausdruckskraft seiner Werke vollständig zu erfassen; die eine nie da gewesene, derartige Fülle von Leben schuf.[/FONT]
[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Man muss sich damit abfinden, dass zwar sein Wirken als Theaterfachmann und Dramaturg ab 1592 in London dokumentarisch nachgewiesen ist, dass aber nach wissenschaftlich, strengen Kriterien kein Zeugnis, keine Handschrift eindeutig seine Urheberschaft an den Werken beweist, die unter seinem Namen, von jeher, in jedem Verzeichnis oder Lexikon stehen.[/FONT]
[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Es scheint fast, wäre da nicht einzig das unterschriebene Testament, dass die Person Shakespeare als Mensch gar nicht existierte und seine “faktenarme“ Biografie nährt nun wieder Spekulationen darüber, dass der Theaterunternehmer womöglich nur als so genannter Strohmann eines anonymen Dichters fungiert habe.[/FONT]

[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Diese kontroversen Shakespeare-These habe ich dem Magazin Der Spiegel Nr.: 47/2009 entnommen![/FONT]

[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Auf fast 600 Seiten erzählt/versucht der promovierte Germanist und “temperamentvolle Forscher“ [/FONT][FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Kurt Kreißler, 59, eine Biografie, für die das Verlagshaus Suhrkamp sein Prestige einsetzt, die Geschichte des Mannes, der einem Kreis von Wissenschaftlern als Favorit für die Rolle des wahren Autors gilt: Edward de Vere, Earl of Oxford (1550 bis 1604) /
Titel: „
Der Mann der Shakespeare erfand“![/FONT]

[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Hat schon jemand hier im Forum das Buch gelesen, wenn ja, was hält er von dieser These oder gibt es andere wissenschaftliche Beweise, die unwiderlegbar für Edward de Veres Autorenschaft sprechen?[/FONT]


[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Mit meinen besten Grüßen[/FONT]

[FONT=Microsoft Sans Serif, sans-serif]Simplicissimus[/FONT]
 
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Ich hatte mal eine Doku gesehen, wo es um das Leben Shakespeares ging. Ich glaube darin ging man schon davon aus, dass er nicht erfunden wurde, sondern eine real existierende Persönlichkeit war.

In seiner Jugend soll er mit historischen Stoffen in Berührung gekommen sein, weshalb viele seiner Stücke in der englischen Geschichte spielen. Ich glaube aber auch verwandtschaftliche Beziehungen und Shakespeares Wappen kamen in der Doku vor. Sie ist aber schon 1-2 Jahre her, würde ich sagen.:winke:

In der wissenschaftlichen Shakespeareforschung herrscht allgemein die Auffassung, dass Zweifel an Shakespeares Autorschaft als grundlos anzusehen sind. Der Kern einer Urheberschaftsdebatte um William Shakespeare rührt daher, dass seit mehr als 150 Jahren immer wieder Laienforscher auftreten, die die Zuschreibung der unter Shakespeares Namen überlieferten Werke anzweifeln.
aus: http://de.wikipedia.org/wiki/William_Shakespeare
Ich glaube, auch die Doku vertrat diese Auffassung.
Meine derzeitige Meinung ist: vielleicht gab es manchmal in der Geschichte einfach Genies, die soviele tolle Werke verfassen konnten, auch wenn unsere Vorstellungskraft daran zweifeln möchte.
 
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.......................

In seiner Jugend soll er mit historischen Stoffen in Berührung gekommen sein, weshalb viele seiner Stücke in der englischen Geschichte spielen. Ich glaube aber auch verwandtschaftliche Beziehungen und Shakespeares Wappen kamen in der Doku vor. Sie ist aber schon 1-2 Jahre her, würde ich sagen.:winke:


aus: William Shakespeare ? Wikipedia
Ich glaube, auch die Doku vertrat diese Auffassung.
Meine derzeitige Meinung ist: vielleicht gab es manchmal in der Geschichte einfach Genies, die soviele tolle Werke verfassen konnten, auch wenn unsere Vorstellungskraft daran zweifeln möchte.

Hallo Brissotin,

bin noch beim lesen der Beiträge - beginnend 2004!

Das Familienwappen hat er aber gekauft, als er nach 1592 in London am Theater zu Geld gekommen war - also noch kein Beweis für seine Autorenschaft.
Ja stimmt, in der Weltgeschichte gab es immer große Genies die unvergessliche Werke geschaffen haben.
Aber bevor ich mich nicht tiefgehend mit Shakespeare beschäftigt habe bzw. in die These von Kurt Kreiler eingestiegen bin, sag ich mal nur, dass Shakespeare ein genialer Dramaturg in der Gestaltung von Theaterinszenierungen war. Den Dramatiker und Dichter Shakespeare möchte ich versuchen, irgendwo/ -wie bestätigt zu finden.
D.h. nicht, dass ich seine Existenz bzw. seine Urheberschaft an den Werken bisher bezweifelt habe - nur mein Interesse für ihn ist erneut nach vielen Jahren wieder geweckt.

Mit meinen besten Grüßen

Simplicissimus
 
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Das er existiert wird ja in Kreislers Buch auch garnicht in Abrede gestellt, sondern dass er Mitarbeiter beim Theater war, welche u.a. de Veres Stücke aufführten.
Er (de Vere) soll aufgrund der realen Person auch sein Pseudonym gewählt haben in Erinnerung an den eignen Sieg beim Ritterturnier, ausgetragen zu seiner Volljährigkeit.
Desweiteren tauchten mit "W.S." signierte Theatertücke wohl nach 1604 (Tod des deVere) nicht mehr auf. Aber die reale Person Shakespeare starb erst Jahre später 1616
 
Man vermutet zumindest bei einigen Stücken Shakespeares einen anderen Autor, wer das gewesen sein könnte ist aber nicht bekannt.

Das Problem mit Shakespeare ist, dass seine Stücke nicht im Ganzen als Originale erhalten sind, sondern nur die Abschriften, die nach seinem Tode herausgegeben worden sind. Zu Shakespeares Zeit war es üblich, dass die Schauspieler nur ihren jeweiligen Text bekamen und ihre "cues" also Einsatzmarkierungen, ab wann sie an der Reihe sind.

Die gesammelten Werke, die kurz nach seinem Tode erschienen, waren also mehr eine Sammlung von Ausschnitten, die zusammengefügt wurden. Nur wenige Stücke waren als Ganzes vorhanden und selbst dann waren es meist nur Nachschriften aus dem Gedächtnis der Theaterintendanten, weshalb von ein und demselben Stück oft mehrere Versionen vorhanden sind und man sich in der heute gültigen Fassung nur auf den wahrscheinlichsten Wortlaut geeinigt hat. In den älteren Ausgaben sind zum Beispiel einige Zeilen vorhanden, die keinen Sinn ergeben, einfach weil die Niederschrift aus dem Gedächtnis oder vom Nacherzählen eines Stückes stammt.

Hinzu kommt noch die Tatsache dass gerade zu Shakespeares' Zeiten ein grammatikalischer und phonetischer Umschwung stattfand (nachzulesen unter dem Schlagwort "Great Vowel Shift"), was bedeutet, dass es soetwas wie eine einheitliche Grammatik oder Rechtschreibung nicht gab. Damit erklären sich viele der Fehler, die in den frühen Veröffentlichungen von Shakespeares' Werken vorhanden sind/waren.

Der Shakespeare, der heute unterrichtet wird, ist eine neu geschaffene und in konformes Englisch gebrachte Version von diversen Literaturhistorikern und -wissenschaftlern, die sich eingehend damit befasst haben und sich dann sozusagen auf eine einheitliche Fassung geeinigt haben.

Dies wird wohl auch einer der Gründe sein, warum man heute dazu neigt, Shakespeares Urheberschaft anzuzweifeln, obwohl er nachweislich existiert hat (ich habe übrigens sein Geburts- und Wohnhaus besichtigt, als ich auf der Insel war). Bei Shakespeare ist es nicht anders als bei den mittelalterlichen Handschriften der deutschen Literatur, von denen manchmal ganze 4 Fassungen vorhanden sind, die alle ein wenig anders sind, aber im Kern dieselbe Geschichte erzählen.

Der Buchdruck war für das Theater der frühen Neuzeit noch fast unbedeutend, da ein Stück, sobald es fertig war, direkt aufgeführt wurde. Tatsächlich wurde ein Stück sogar noch während der Proben verändert, bis es seine endgültige Form annahm.
Zudem war das Theater ein harter Broterwerb, es ging in den meisten Fällen tatsächlich um Unterhaltung und nicht um das Erschaffen von Kunst, was sich leicht an den "witzigen" Szenen in Shakespeares' Stücken zeigt, selbst in seinen Tragödien hat der obligatorische "Clown" seinen Auftritt, siehe z.B. den Pförtner in Macbeth. Theater war damals soetwas wie Kino heute. Eine Unterhaltungsveranstaltung für die Masse, der Großteil des Globe Theatres ist dem einfachen Volk zugedacht, das sich auf billigen Stehplätzen dicht um die Bühne drängte. Dafür spricht unter anderem der derbe Witz einiger seiner Stücke (z.B. im "Mittsommernachtstraum"). Shakespeare hat in all seinen Stücken insgesamt um die 100 verschiedene Begriffe für die jeweiligen Geschlechtsorgane von Männlein und Weiblein verwendet.

Shakespeare schrieb nicht für den Adel allein, er schrieb vor allem, um Geld zu verdienen und wie wir auch heute noch wissen, lässt sich das meiste Geld am "kleinen Mann" verdienen.

Was ich persönlich an Shakespeare wirklich außerordentlich finde, ist die schiere Fülle an Neologismen (Wortneuschöpfungen) und seinem Talent mit der Sprache seiner Zeit zu spielen - und sich in einigen seiner Stücke sogar über die Entwicklung lustig zu machen.

Wie man mir vielleicht anmerkt, bin ich ein großer Fan von W.S. :D

Für alle, die ein bisschen über Shakespeare Grinsen und einige interessante Kleinigkeiten erfahren möchten, empfehle ich das "Shakespeare Book of Lists" von Michael LoMonico.

:winke:
 
die richtige Frage fehlt leider !

War Shakspere aus Stratford mit dem Werkeverfasser Shakespeare identisch ?-
Nein sie waren es nicht !
 
War Shakspere aus Stratford mit dem Werkeverfasser Shakespeare identisch ?-
Nein sie waren es nicht !

Für diese Behauptung hätte ich gerne einen Beweis. Und zwar einen richtigen und nicht nur Mutmaßungen auf Bildzeitungsniveau :)

Nur weil derselbe Name verschiedene Schreibweisen hat, heißt das nicht, dass nicht derselbe Mensch gemeint sein kann: Wie ich in einem vorigen Posting bereits anmerkte, lebte Shakespeare zur Zeit des "Great Vowel Shift". Dies zieht unter anderem nach sich, dass es verschiedene Schreibweisen seines Namens gibt. Shakespeare selbst unterzeichnete seine Werke auf mannigfaltigste Weise, er allein nutzt sechs verschiedene Schreibweisen für seinen eigenen Namen, was nahelegt, dass alle sechs zu seiner Zeit gleichwertig zu betrachten sind. Solange man sich nämlich nicht einig ist, wie ein bestimmter Laut geschrieben auszusehen hat, ist es nicht notwendig, eine einheitliche Schreibweise zu verinnerlichen - im Gegenteil, man kann zügellos herumprobieren und sozusagen "testen", welche Schreibweise einem selbst genehm ist, oder ins Auge springt.

Allein daraus herauszulesen, dass ein Shakspere aus Stratford auf keinen Fall Shakespeare sein kann ist absoluter Schwachsinn. Tut mir Leid, aber so ist es nunmal.

Unser Gast könnte sich ja mal die Mühe machen, das Mittelhochdeutsche mit dem heutigen Deutsch zu vergleichen und die Lautverschiebung nachzuvollziehen - dann könnte klarer werden, warum Schreibweisen alleine keine Aussage bergen (müssen).
 
Ausgrabungen in Stratford-upon-Avon !

................. und Dichter Shakespeare möchte ich versuchen, irgendwo/ -wie bestätigt zu finden.
D.h. nicht, dass ich seine Existenz bzw. seine Urheberschaft an den Werken bisher bezweifelt habe - nur mein Interesse für ihn ist erneut nach vielen Jahren wieder geweckt.

Presseinformation von 12/2009:

Archäologen wollen i.d. Jahr beginnen: An jenem Ort, wo das Wohnhaus des britischen Nationaldichters, William Shakespeares, gestanden haben soll mit Ausgrabungen. Das Haus " New Place" war einst der letzte Wohnsitz von Shakespeares in Stratford-upon-Avon.
Bin gespannt, ob man überhaupt etwas findet und wenn ja, etwas was wissenschaftlich für die Urheberschaft seiner Werke spricht.

Meine Bitte: wenn ein Forenmitglied etwas über die Ausgrabung evtl. auch schon Ergebnisse erfährt, kurz hier unter dem Thread posten!

Mit dankenden Grüßen

Simplex Simplicissimus
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich glaube nicht, dass ein Film zur "Unterstützung" irgendeiner Theorie herangezogen werden kann, wenn überhaupt baut er auf ähnlichen /denselben Argumenten lose auf aber neue Argumentationswege, oder überhaupt einen Anspruch irgendetwas zu belegen wird es dort sicherlich nicht geben.

Das Filme niemals als Quelle irgendeiner Art zur Erlangung von genauerem Faktenwissen dienen können dürfte auch nichts neues sein.
 
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