Zur Bedeutung der Milizen noch folgendes: in den Kolonien galt seit dem 17. Jh. für Männer eines bestimmten Alters (freilich mit Ausnahmen) eine Pflicht an den Übungen der Milizen teilzunehmen. Diese Pflicht wurde am Vorabend der Revolution in vielen Regionen nicht mehr ernst genommen. 1776 nutzten die von den Revolutionären beherrschten Kolonien die formal bestehende Dienstpflicht dahingehend, die Bevölkerug zu zwingen, ihre Passivität aufzugeben und sich hinter die Sache der Revolution zu stellen. Zudem wurde 1776 nicht nur die Unabhängigkeit verkündet sondern auch lokale Sicherheitskomitees gegründet, die mit Hilfe der Milizen die loyalistische Opposition einschüchterte, unterdrückte, vertrieb, plünderte, etc. In diesem Bereich spielten die Milizen eine wichtige Rolle.
Guerillakrieg wurde vor allem in jenen Regionen geführt, die von der jeweils andere Seite kontrolliert wurde. In Regionen, die von Revolutionären kontrolliert wurden, gab es loyalistische Guerillaverbände, und umgekehrt revolutionäre. Der Übergang von Milizen zu Guerillaverbänden war fliessend (hing eben von der jeweiligen Ausrichtung ab). Die Guerillaverbände nahmen häufig "Rache"/"Vergeltung" für Übergriffe der jeweils anderen Seite.
Quelle: Marion Breuning, Die Amerikanische Revolution als Bürgerkrieg, Diss. 1998.