Alexander der Große - Unterthemen?

Inwiefern ist Connolly in dieser Hinsicht veraltet?
Er geht nicht auf die Sozialgeschichte der Armee ein. Das gehört zur Militärgeschichte dazu. Dafür hat Connolly die Illustrationen gut in den Text eingebunden, die Belagerungsgeräte sind etwas phantasievoll. Man merkt deutlich wie gut es recherchiert ist und das es bei Erscheinen auf aktuellen Forschungsergebnissen basierte, auch wenn es sich eher an eine jüngere Leserschaft richtet.

Inwiefern hat das Buch von Nick Secunda (nicht die Bilder von Angus McBride) nicht das Niveau von Connolly?
Die Übersetzung ist miserabel, man muss die Begriffe erstmal mit anderen Büchern vergleichen. Die Hetairoi werden zur Kameraden-Kavallerie usw. Secundas Text würde ich als die schlechtere Hälfte des Buches bezeichnen. Teilweise sind die Hälften des Buches auch widersprüchlich, z.B. in Bezug auf die Größe und Form der Schilde. Secunda geht davon aus das die Pezhetairoi wie in der klassischen Phalanx Hoplitenschilde (!) trugen. Die Zweite Hälfte zur makedonischen Phalanx ist deutlich besser und geht auch auf Rekrutierung usw. ein.
 
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Oha, hier hat dich wohl die Elite des Geschichtsforums versammelt o.0

Auf jeden Fall werde ich nun wohl Alexanders Armee als Thema nehmen.
Am Wochenende schaue ich mal, ob es bei der LMU eine Bibiolothek gibt, in der es solche Bücher gibt, so einen Ausweise habe ich mir ja neulich geholt.

Vllt. muss ich aber auch woanders hin; wie gesagt, ich werde mich damit mal am Wochenende auseinander setzen.


Nochmal vielen Dank an alle, die hier mitduskutiert haben und Voschläge / Erläuterungen gepostet haben !

Wenn ich mit meiner Facharbeit anfange werde ich hier sicher wieder Hilfe suchen ^.^ Dann aber registriert.

Mfg
 
Oha, hier hat dich wohl die Elite des Geschichtsforums versammelt o.0
...

Du bist ja wohl ein Scherzkeks. :D


Er geht nicht auf die Sozialgeschichte der Armee ein. Das gehört zur Militärgeschichte dazu. Dafür hat Connolly die Illustrationen gut in den Text eingebunden, die Belagerungsgeräte sind etwas phantasievoll. Man merkt deutlich wie gut es recherchiert ist und das es bei Erscheinen auf aktuellen Forschungsergebnissen basierte, auch wenn es sich eher an eine jüngere Leserschaft richtet.

Ich stimme Dir weitgehend zu, würde das aber nicht als veraltet bezeichnen. Connolly beschränkt sich eben mehr auf das Organisatorische und die Ausrüstung. Ich weiß nicht genau, was Du mit Sozialgeschichte der Armee meinst. Die Forschung ist in vielen Fragen betreffend die griechischen Armeen der archaischen bis klassischen Zeit zerstritten, z.B. bezüglich nach der Herkunft der Hopliten, der Genese der Waffen, der Taktik der Phalanx usw.. Connolly hat sich wahrscheinlich weise zurückgehalten. :cool:

Die Übersetzung ist miserabel, man muss die Begriffe erstmal mit anderen Büchern vergleichen. Die Hetairoi werden zur Kameraden-Kavallerie usw. Secundas Text würde ich als die schlechtere Hälfte des Buches bezeichnen. Teilweise sind die Hälften des Buches auch widersprüchlich, z.B. in Bezug auf die Größe und Form der Schilde. Secunda geht davon aus das die Pezhetairoi wie in der klassischen Phalanx Hoplitenschilde (!) trugen. Die Zweite Hälfte zur makedonischen Phalanx ist deutlich besser und geht auch auf Rekrutierung usw. ein.

Ich kenne die Bücher nur in Englisch (für die Übersetzung kann Secunda ja nichts) und auf Grundlage dieser möchte ich Dir etwas widersprechen. Nicholas Sekunda ist einer der innovativen Denker in der griechischen Militärforschung und was er schreibt, sollte man ernst nehmen, auch wenn man mal anderer Meinung ist. An McBrides Bildern, und zwar fast an jedem, kann man mehr oder wenige gravierende Fehler festmachen. Secundas Text ist dagegen meist ziemlich gut, finde ich. Man muß beachten, daß das MAA-Buch über Alexanders Armee sehr stark auf den sogenannten Alexanderaltar abstellt. Dort tauchen große Schilde auf.

In der Tat ist nicht genau bekannt, was für Schilde die Pezhetairen trugen und ob sie wirklich immer einheitlich mit langen Speeren (sarissai) ausgerüstet waren. Secunda vertritt wohl die Meinung, daß die Bewaffnung der Situation angepaßt wurde, also durchaus auch ab und zu Hoplitenschilde (aspides) getragen wurden. Jedenfalls ist er nicht der Ansicht, Pezhetairen würden immer große Schilde tragen. An dem Beispiel mit den vom Hügel rollenden Wagen, die über die Schilde geleitet wurden (so weit ich mich recht erinner, nutzt er das als Argument, oder?) wird deutlich, wie schwierig hier eine Erklärung der Situation mit kleineren Schilden in Größe eine Pelte wäre. Vielleicht waren Abteilungen der Pezhetairoi (damals noch? oder des Geländes wegen?) mit kurzen Speeren und aspides ausgerüstet.

Ähnlicher Streit besteht bezüglich des Hypaspisten, der beweglichen Spezialeinheit, die oft den Kontakt zwischen Phalanx und der Reiterei hielt. Der Name und der Einsatz suggerieren eine Ausrüstung mit großen Schilden, allerdings werden die Argyraspidai (Silberschilde) in den späteren Diadochenkämpfen teilweise mit den früheren Hypaspisten und/oder der Agema gleichgesetzt, tragen jedoch dann eindeutig Sarissen. Leider werden Begriffe bei antiken Autoren oft wenig konsequent verwendet, wenn also z.B. von aspis gesprochen wird, könnte durchaus auch ein kleines Schild gemeint sein. Und umgekehrt.

Übrigens finde ich die Übersetzung von hetairoi mit Kameraden-Kavallerie gar nicht mal so übel. Trifft eigentlich genau den Kern, auch wenn das Wort sperrig ist. :winke:
 
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Secunda vertritt wohl die Meinung, daß die Bewaffnung der Situation angepaßt wurde, also durchaus auch ab und zu Hoplitenschilde (aspides) getragen wurden.
Wie soll das funktionieren? Soll da jeder Soldat zwei Schilde mit sich geführt haben, um immer den passenden parat zu haben? Oder wie sonst soll die Bewaffnung der Situation angepasst worden sein?
 
Wie soll das funktionieren? Soll da jeder Soldat zwei Schilde mit sich geführt haben, um immer den passenden parat zu haben? Oder wie sonst soll die Bewaffnung der Situation angepasst worden sein?
Ich würde das jetzt maximal so verstehen, dass man sich der Notwendigkeit anpasste. Heißt: wenn man in einer Schlacht mit einem Schildtyp schlechte Erfahrungen gesammelt hat, z.B. weil er nicht gut zur Abwehr eines bestimmten Feindes passte, nahm man beim nächsten Mal andere, wenn man solche erbeutet oder anderweitig bekommen hatte.
Anders kann ich mir das auch nicht vorstellen.
 
Übrigens finde ich die Übersetzung von hetairoi mit Kameraden-Kavallerie gar nicht mal so übel. Trifft eigentlich genau den Kern, auch wenn das Wort sperrig ist. :winke:
Die gängige deutsche Übersetzung wäre Gefährten. Die Übersetzung ist außerdem inkonsequent; die Pezhetairoi werden als Gefährten übersetzt.
Man muß beachten, daß das MAA-Buch über Alexanders Armee sehr stark auf den sogenannten Alexanderaltar abstellt. Dort tauchen große Schilde auf.
...und der ist vom Stil an ältere griechische Darstellungen angelehnt, Stichwort heroische Nacktheit.
Secunda vertritt wohl die Meinung, daß die Bewaffnung der Situation angepaßt wurde, also durchaus auch ab und zu Hoplitenschilde (aspides) getragen wurden.
Secunda ist der Meinung, dass die Infanterie große Schilde getragen hat (bzw. er schreibt es so im Abschnitt zu den Schilden unter Ausrüstung). Von der Verwendung kleinerer Schilde ist dort nicht die Rede.
"Die meisten Sachkenner glauben, dass die Infanterie unter Alexander weiterhin die peltai benutzten (sic), wie sie sie auch die ersten Jahre unter Philips (sic) Regentschaft gebraucht hatten. Aber diese Sicht steht gegen den archäologischen Beweis [...]."
Das angeführte Beispiel mit den Karren sehe ich kritisch. Ist es überhaupt möglich sich unter Schutz von Schilden von Karren überrollen zu lassen, die gerade einen Hügel herab kommen? Die Argumentation, dass dies wohl nur mit großen Schilden möglich sei, ist etwas schwach. Außerdem: wie soll man einen Speer beidhändig führen, wenn man gleichzeitig einen Hoplitenschild trägt? Nach ihm wurden auch die kürzeren Speere der Alexander-Zeit beidhändig eingesetzt.
Ich würde das jetzt maximal so verstehen, dass man sich der Notwendigkeit anpasste. Heißt: wenn man in einer Schlacht mit einem Schildtyp schlechte Erfahrungen gesammelt hat, z.B. weil er nicht gut zur Abwehr eines bestimmten Feindes passte, nahm man beim nächsten Mal andere, wenn man solche erbeutet oder anderweitig bekommen hatte.
Anders kann ich mir das auch nicht vorstellen.
Genau, würde zum Beispiel bei Belagerungen Sinn machen.
 
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Wenn ich mich da mal einmischen darf - laut Wikipedia ( ja, nicht wissenschaftlich ^^ ) trugen die "illyrische Schilder" an der Schulter, damit sie den Speer noch beidhändig führen können. Diese Schilder sind wesentlich kleiner als die Hoplitenschiler.
 
Ich habe im Moment sehr wenig Zeit. Müßte einige Bücher rauskramen und lesen, um weiter zu antworten. Mal sehen.

Was ich aber noch kurz sagen wollte: ich halte es nicht für akzeptabel, ein Buch als von geringer Qualität zu bezeichnen, wenn einem die Schlußfolgerungen des Autors nicht gefallen. Eine solche Sicht wäre gerade bei griechischem Militär, wo sich z.B. zum Hopliten zwei Interpretationsschulen gegenüberstehen, fatal.
 
Sorry, dass ich dashier wieder nach oben pushe aber ich brauche nochmal Hilfe :

Und zwar darf die Facharbeit maximal 11-12 Seiten lang sein. Das ganze Soll in Schriftgrösse 12 und mit 1,5 cm Zeilenabstand geschrieben werden. Links und rechts soll jeweils ein Rand von 2,5 cm vorhanden sein.
So, jetzt bin ich mir überhaupt nicht sicher, ob ich das Thema ( " Alexanders Armee - Soldatentypen,Ausrüstung und Kriegstaktiken " ) auf diese max. 12 Seiten kriege. Allerdings kann ich schlecht wenn ich über Soldatentypen rede die Ausrüstung weglassen, das wäre ja sinnlos. Das einzige was Sinn machen würde, ist dass ich die Kriegstaktiken weglasse, sonst bin ich denke mal über den 12 Seiten.
Nochwas: Der Seminarleiter meinte, ich solle doch bitte ein konkretes << Forschungsziel >> angeben. Bitte was ? Er meinte : "Ja, was Du überhaupt mit deiner Arbeit erreichen willst ". Hmmm ... 15 Punkte ? Nein, im Ernst, was ist gemeint, habt Ihr eine Iddee?

Danke schonmal im Vorraus
und schönen Abend noch !
 
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