Junge Damen Anfang des 19. Jahrhunderts

kskreativ

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Hallo,

welche Bezeichnungen gab es so um 1805 noch für junge Damen im Alter so um die 16/ 17? Bisher ist mir nur der Begriff Backfisch geläufig.

Grüße, Karin
 
In welchem Zusammenhang?
Bei Goethe handelt es sich dabei um heiratsfähige Mädchen,
im allgemeinen meinte man damit aber wohl eher ungestüme Mädchen, die in der Entwicklung zur jungen Dame noch längst nicht fertig waren.

Im Norden (Platt) sagte man auch zu älteren Mädchen "Deern" und meinte das durchaus nicht geringschätzig. Eine "seute Deern" war ein süßes Mädchen.
 
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Hallo,

welche Bezeichnungen gab es so um 1805 noch für junge Damen im Alter so um die 16/ 17? Bisher ist mir nur der Begriff Backfisch geläufig.

Grüße, Karin
Meinst Du nur umgangssprachlich?

Förmliche Anrede war Fräulein oder Demoiselle, je nach Stand konnte auch die Bezeichnung Jungfrau/Jungfer üblich gewesen sein, wobei dies aber eher für welche von niederem Stand zutraf. Mit 16 oder 17 war die junge Dame ja schon bisweilen verheiratet.
 
Meinst Du nur umgangssprachlich?

Förmliche Anrede war Fräulein oder Demoiselle, je nach Stand konnte auch die Bezeichnung Jungfrau/Jungfer üblich gewesen sein, wobei dies aber eher für welche von niederem Stand zutraf. Mit 16 oder 17 war die junge Dame ja schon bisweilen verheiratet.
Und dann gab es noch die Mamsell, manchmal auch "Mamsellchen" genannt, anfangs als Bezeichnung für unverheiratete, bürgerliche Frauen, später als Bezeichnung der "Haushälterin" oder "Hausdame", später Berufsbezeichnung in der Gastronomie z.B. Kaltmamsell.
 
Ich bin kein Linguist, halte es aber für recht unwahrscheinlich, dass um 1805 bereits von backfischen gesprochen wurde. Soweit ich informiert bin, handelt es sich dabei um einen Anglizismus, der wohl kaum vor der 2. Hälfte des 19. Jhds aufkam.

Es handelte sich um einen "back fish", der zu mickrig war und wieder ins Wasser geschmissen wurde.

Ich muss dabei an Herman Melvilles Moby Dick denken, der in einem Kapitel über den Walfang und menschliche Institutionen und Historien räsoniert.

Der Erzähler Ismael differenziert zwischen "catch fish" und "loose fish". Der catch fish oder Wal oder Mensch ist bereits gefangen, der "loose fish" schwimmt noch in Freiheit herum, um gefangen zu werden. Catch fish und loose fish werden zu Allegorien,. wobei Melville schreibt: "What´s Ireland but loose fish for John Bull?"

Der Roman wurde um 1850 veröffentlicht, zur gleichen Zeit wie Uncle Toms Cabin, und die Pequot und Nantucket spiegeln die amerikanische gesellschaft wieder, wobei der Erzähler Ismael die Erfahrung macht, dass ein freundlicher Kannibale ein besserer Quartier- und Schiffskamerad ist, als ein betrunkener Christ, wobei Ismael bei genauerer Betrachtung findet, dass der Polynesier Quiqueg George Washington ähnelt.
 
Der Begriff Backfisch wurde schon um 1600 verwendet, um junge, unreife Mädchen zu bezeichnen. So wie man heute Teenie sagt. Was sich suche sind noch weitere alternative Begriffe, gerne auch englisch.

LG, Karin
 
in der frühromantischen deutschen Dichtung kam noch das englische Fräulein vor, wobei hier englisch nicht britisch sondern engelsgleich aussehend bedeutet - viel Fantasie benötigt man nicht, um zu ersehen, dass die so bezeichneten Protagonistinnen bei Hoffmann oder Tieck keine Rentnerinnen waren ;)
 
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