Gut, über den Namen will ich gar nicht mehr streiten - lasst ihn sein, wie es Euch gefällt!
Von der genannten Website: […]
Das hat mich auch stutzig gemacht!(die Web-Seite ist tatsächlich auch sonst etwas ‘wehmütig’.) Hatte aber bisher nur wenig Zeit, in der ung. Übersetzung genau nachzulesen, und konnte auf Anhieb die genau gleiche Stelle nicht finden. Es gibt aber eine sehr ähnliche Stelle, wo Krantz den Ursprung der
Uralischen Sprachfamilien anstatt im Uralgebiet in der ungarischen Tiefebene “vermutet”, da Krantz (soweit ich die stellenweise wirre Übersetzung auf Anhieb verstanden habe {v.a. an der betr. Stelle scheint die Syntax, dem Sinn nicht zu gehorchen...}) die Voraussetzungen für die “Schäferei” im Uralgebiet nicht sieht, und die spätere,
zahlenmäßig ausschlaggebende Einwanderung ins abgekapselte Karpatenbecken für unwahrscheinlich hält.
An einer anderen Stelle untersucht er die mögliche Geschwindigkeiten von Völkerbewegungen hinsichtlich der Menschen-, bzw. Siedlungsmenge und wähnt ‘logistische’ Probleme. Schließlich bezweifelt er ausdrücklich die Einwanderung der Ungarn im 9.Jh., bzw. die in der kurzen Zeit ins Karpatenbecken hereinströmende nötige Menschenmenge, um den totalen Austausch der Sprache herbeizuführen.
Die Authentizität der Übersetzung scheint außer Frage zu sein, da sie in Zusammenarbeit mit Krantz geschah, der hier zusätzlich zur engl. Originalfassung noch nachträgliche Gedanken und Einwände zu seinen Theorien ins Ung. übersetzen ließ.
Seine Thesen sind jedenfalls sehr interessant, und scheinbar ohne jegliche Wunschvorstellungen. Die Frage ist natürlich, ob sie auch richtig sind. Denke aber, dass wenn derlei große Diskrepanzen zwischen den Thesen zur Herkunft der Uralsprachen möglich sind, dass dann berechtigte Zweifel am Sinn der endlosen Schriften zum Thema angebracht sind. Da müssen wahrscheinlich noch viele Ausgrabungen mit äußerst kritischen und objektiven Betrachtungen her. Werde mir aber die Originalversion des Krantz-Buches besorgen, da zumindest seine Herangehensweise faszinierend ist (und im Englischen sicher auch leichter verständlich..).