Lager der Römer in Thüringen

Vieles wird von der Denkmalpflege offenbar geheim gehalten, vermutlich aus Angst vor Sondengängern.
ob das auch für Römerstraßen gilt?... bei Palästen will ich das gerne gelten lassen, aber Straßen...

Wenn man überhaupt im Netz etwas an Informationen findet, stammt das dann oft von dubiosen Heimatforschern und esoterischen Spinnern.
wo würdest du in diesem Kontext die thüringischen Römerstraßen mit ihren musterhaften Entfernungen einordnen? :winke:
 
naja, an den Straßen ist ja auch mit Funden bischen schlecht. Die alten Straßen sind ja nun schon in den letzten 2000 Jahren gehörig umgebuddelt und umgebaut worden.

Auf Schuhnägel wird da wenig geachtet und auch Münzen werden als komische Steine in die Gegend gepfeffert. Auch baut ja keiner sein Lager auf/direkt an der Straße, sondern so etwas daneben. Weswegen ja die Bundesstraßen selten direkt durch die alten Ortskerne gehen-
 
naja, an den Straßen ist ja auch mit Funden bischen schlecht. Die alten Straßen sind ja nun schon in den letzten 2000 Jahren gehörig umgebuddelt und umgebaut worden.

Auf Schuhnägel wird da wenig geachtet und auch Münzen werden als komische Steine in die Gegend gepfeffert. Auch baut ja keiner sein Lager auf/direkt an der Straße, sondern so etwas daneben. Weswegen ja die Bundesstraßen selten direkt durch die alten Ortskerne gehen-

Man muss nur gezielt suchen:

"Die Römer müssen vor 2000 Jahren auch durch das Werratal und ebenso durch das Ulfetal gezogen sein. Dafür gibt es seit kurzem deutliche Hinweise. Dr. Klaus Grote, der als Entdecker des Römerlagers bei Hedemünden im Werratal gilt, hat sie zu Hauf gefunden: Sandalennägel."
 
Esoterik kannst Du mir nicht ernsthaft vorwerfen.
ich habe dir nichts vorgeworfen, sondern eine Frage gestellt.

Zum besseren Verständnis: noch gibt es keinerlei Belege, dass sich entlang hypothetischer Römerstraßen in Thüringen alle ca. 20km Ortschaften entwickelt hatten, die kontinuierlich bis in die extrem kurze "thüringische Römerzeit" zurückreichen.
 
Zum besseren Verständnis: noch gibt es keinerlei Belege, dass sich entlang hypothetischer Römerstraßen in Thüringen alle ca. 20km Ortschaften entwickelt hatten, die kontinuierlich bis in die extrem kurze "thüringische Römerzeit" zurückreichen.

Keinerlei würde ich nicht sagen, siehe Bad Sooden-Allendorf und Großkorbetha - beides Orte, die mittels der angenommenen 9/10-Leugen-Regel rein hypothetisch ermittelt wurden. Auch Hachelbich passt in das Muster:
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Erfurt

22,6 km

Straußfurt

22,8 km

Hachelbich

____


Mühlhausen

22,0 km

Rockensußra

22,6 km

Hachelbich

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Römerstein

45,0 km

Hachelbich

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Und hier noch einer speziell für Michael (Hermundure): :winke:

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Hachelbich

21,5 km

Griefstedt <- Klick!

____
 
Das Muster von Siedlungen in Thüringen, die ca. 20 km auseinanderliegen?

Nicht ca. 20 km, sondern ca. 20,0 km oder ca. 22,2 km.

Es ist nicht nur ein Muster von Siedlungen in Thüringen, sondern auch in Gallien, Pannonien, Rätien, Dekumatland und im besetzten Germanien.

Die Frage ist längst nicht mehr ob, sondern wer.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur leider sind ´s auf der B4 von Erfurt nach Straußfurt 26 km und von Straußfurt nach Hachelbich 41 km, beide Strecken die gute alte B4 ;-), und weiter nach Nordhausen 28km
Und da gibts auch keine Abkürzung, so Römermäßig die direkte Linie
 
Die Frage ist längst nicht mehr ob, sondern wer.
wann waren die Römer in Thüringen?
wie lange waren die Römer in Thüringen?
...was haben nachweislich die Römer dort hinterlassen?

dein Muster kann zutreffen, wo tatsächlich Römerstraßen waren
eventuell kann dein Muster helfen, manche verschollenen Abschnitte zu ermitteln (interessant die mutmaßliche Römerstraße im Neckartal, von Sumelocenna durch Tübingen etc)

aber bitte: wie willst du nachweisen, dass heutige thüringische Ortschaften an den Stellen gebaut worden seien, an welchen gemutmaßte (nicht gefundene) römische Marschlager (oder ähnliches) waren???? Eine Besiedlungskontinuität vom römischen Marschlager zur heutigen Gemeinde in Thüringen wäre eine Sensation...
 
Und dazwischen ist aber , trotz passendem Bewuchs aber auch keine eine Störung zu erkennen, die auf nen Lagerplatz hinweist. Geschweige denn , auf ein länger gentztes römischs Marschlger
 
Mühlhausen Rockensußra 23,9 und Rockensußra Hachelbich werden auch mehr als 22 km, jetzt ,über Autobahn sinds mit Winkel bei Sondershausen 30 km.
Auch da gibt das Luftbild eben keine iwie geartete alte Trasse her, die direkt wäre
 
Und Hachelbich Griefstedt fast 25 km schieriges Gelände...

Also die Theorie der 9/10 Leugen passt da in der Gegend nun aber sowas von überhaupt nicht ...
 
Nur leider sind ´s auf der B4 von Erfurt nach Straußfurt 26 km und von Straußfurt nach Hachelbich 41 km, beide Strecken die gute alte B4 ;-), und weiter nach Nordhausen 28km
Und da gibts auch keine Abkürzung, so Römermäßig die direkte Linie

Was soll das? Klick doch einfach meine Links an. (Straußfurt-Hachelbich 41 km? Hast Du alkoholische Getränke über Deinem Navi verschüttet?)

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Erfurt

22,6 km

Straußfurt

22,8 km

Hachelbich

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[Edit]
Mühlhausen Rockensußra 23,9 und Rockensußra Hachelbich werden auch mehr als 22 km, jetzt ,über Autobahn sinds mit Winkel bei Sondershausen 30 km.

Eine Autobahn gab es damals noch nicht.

Mühlhausen-Rockensußra muss ich korrigieren auf 19,9 km (9 Leugen), da war ein Bug drin.

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Mühlhausen

19,9 km

Rockensußra

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Wie kommst Du da auf 23,9 km? Es wäre freundlich, würdest Du Deine Quellen preisgeben.


[Edit 2]
Und Hachelbich Griefstedt fast 25 km schieriges Gelände

??? Wie kommst Du darauf?
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Hachelbich

21,5 km

Griefstedt
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(Die blauen Kilometerangaben sind Links zu den entsprechenden Berechnungen!)
 
Zuletzt bearbeitet:
aber bitte: wie willst du nachweisen, dass heutige thüringische Ortschaften an den Stellen gebaut worden seien, an welchen gemutmaßte (nicht gefundene) römische Marschlager (oder ähnliches) waren???? Eine Besiedlungskontinuität vom römischen Marschlager zur heutigen Gemeinde in Thüringen wäre eine Sensation...

Das ist eine sehr gute Frage!
 
Die irischen Mönche des frühen Mittelalters waren des Griechischen mächtig. So übersetzte Eriugena im späten 9. Jh. griechische Schriften ins Lateinische.

Dass "die irischen Mönche" Griechisch konnten, ist sicher nicht richtig. Eriugena ist eine Einzelerscheinung.
Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)


In schöner Beweis für den Gebrauch des Griechischen durch anglo-irische Mönche ist das Wort Kirche, kirke, church von griech. κυριακόν kyriakon, das ohne lateinischen Umweg in die germanischen Sprachen gelangte.

Eine unbeweisbare Behauptung ist kein "schöner Beweis".

Dass die Iren ein griechisches Wort für die "Kirche" verwendet haben, glaube ich nicht.
Das altirische Wort für "Kirche" kommt aus dem Lateinischen.

Der Wortschatz des Altirischen ist vorwiegend gälischer Herkunft, ist aber stark mit lateinischen und britischen (meist wohl walisischen) Wörtern durchsetzt. Der lateinische Teil des Lexikons betrifft naheliegenderweise häufig Begriffe aus dem kirchlichen Bereich (bendacht < benedictum „Segen“; ecl(a)is < ecclesia „Kirche“; o(i)frend < offerendum „Messe“, ifernn < infernum „Hölle“).
Altirische Sprache ? Wikipedia
 
Dass "die irischen Mönche" Griechisch konnten, ist sicher nicht richtig. Eriugena ist eine Einzelerscheinung.

Die Vorstellung allein, dass da nur ein einziger irischer Mönch Griechisch konnte, ist doch irgendwie absurd, findest Du nicht?


Dass die Iren ein griechisches Wort für die "Kirche" verwendet haben, glaube ich nicht.

Wie magst Du dann Kirche, kirke, church in den Germanischen Sprachen erklären? Da die Angelsachsen auf ihrem Weg nach England noch Heiden waren, muss der Begriff den umgekehrten Weg genommen haben.
 
Die Vorstellung allein, dass da nur ein einziger irischer Mönch Griechisch konnte, ist doch irgendwie absurd, findest Du nicht?
Weniger absurd als die Vorstellung, dass "die irischen Mönche" Griechisch konnten.
Wir wissen doch gar nicht, wo Eriugena Griechisch gelernt hat. Wer sagt, dass er seine Griechischkenntnisse schon aus Irland mitgebracht hat?


Wie magst Du dann Kirche, kirke, church in den Germanischen Sprachen erklären?
Vielleicht so:
Greek kyriakon (adj.) "of the Lord" was used of houses of Christian worship since c.300, especially in the East, though it was less common in this sense than ekklesia or basilike. An example of the direct Greek-to-Germanic progress of many Christian words, via the Goths; it probably was used by West Germanic people in their pre-Christian period.
Online Etymology Dictionary

Da die Angelsachsen auf ihrem Weg nach England noch Heiden waren, muss der Begriff den umgekehrten Weg genommen haben.
Muss man denn Christ sein, um das Wort "Kirche" zu benutzen?
Das Wort "Moschee" gehört ja auch schon seit vielen Jahrhunderten zum deutschen Wortschatz...
 
wann waren die Römer in Thüringen?
wie lange waren die Römer in Thüringen?
...was haben nachweislich die Römer dort hinterlassen?

Das diskutieren wir ja gerade. Das Thema ist recht neu.

aber bitte: wie willst du nachweisen, dass heutige thüringische Ortschaften an den Stellen gebaut worden seien, an welchen gemutmaßte (nicht gefundene) römische Marschlager (oder ähnliches) waren????

Mit dem Thüringischen Landesdenkmalamt bin ich weder verwandt noch verschwägert, daher werde ich auch keine Anstalten machen etwas nachzuweisen, es sei denn auf theoretischem Wege.

Eine Besiedlungskontinuität vom römischen Marschlager zur heutigen Gemeinde in Thüringen wäre eine Sensation...

Das wäre es in der Tat. Und deshalb brauche ich Eure Mithilfe. Für mich allein ist das drei Nummern zu groß.

Und falls sich das Ganze einmal als richtig oder zumindest hilfreich erweisen sollte, wäre das eine Kollektivleistung dieses Forums, ohne dessen scharfe Kritik und Anregungen ich nie so weit gekommen wäre; vor einem Jahr wusste ich noch nicht einmal was eine Leuga ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Sepiola,

wie kommst du darauf, dass Thietmar von der Quelle Strabon nichts gewusst haben sollte?

Weil sie in Westeuropa damals gar nicht bekannt war.
Unter Westeuropa meine ich das Gebiet, in dem die Gelehrten Latein sprachen.
Das Byzantinische Reich gehörte nicht zu Westeuropa.

Hast Du denn irgendeinen Beleg dafür, dass Strabo vor 1469 in irgendeiner westeuropäischen Schrift genannt oder zitiert wird?

Als Theologe musst du neben Hebräisch auch Griechisch und Latein können. Das ist bis heute so.
Das war im Mittelalter nicht so.
Es gab nur sehr wenige Leute, die Griechisch beherrschten.

An Schriften des Aristoteles z. B. war nur bekannt, was Boethius ins Lateinische übersetzt hatte.
Durch den kulturellen Austausch mit den islamischen Ländern, insbesondere nach der Errichtung der Kreuzfahrerstaaten im Nahen Osten im 12. Jahrhundert und im Verlauf der Reconquista (Übersetzerschule von Toledo), gelangten die Werke des Aristoteles und Ptolemäus über den Zwischenschritt der arabischen Übersetzung wieder in den Westen. Erst byzantinische Emigranten brachten schließlich die antiken Werke nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im Original, beziehungsweise in griechischer Abschrift, nach Mitteleuropa.
Geschichte der Astronomie ? Wikipedia
 
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