Rom herrschte, wie sich den Inschriften in den Städten und Kommunen entnehmen lässt, mittels der lokalen Eliten, insofern musste keine völlig neue Herrschaftsstruktur aufgebaut werden; die Eintreibung der Steuern verpachtete der Staat an Ritter, die sogenannten publicani. Die hätten das nicht mitgemacht, wenn sich das nicht gelohnt hätte.Zuerst eine Frage: Wieso ist Eroberung = Gewinn? Ist es nicht eher so, das eine neue Eroberung erst einmal massiv Geld verschlingt (Besiegen der örtlichen Militärmacht, ersetzen der Verluste, Befriedigung, Aufbau der Infrastruktur, Aufbau des Steuer/Zollsystem etc) und erst nach Jahren wirklich gewinnbringend wird?
Was nun speziell den Zusammenhang von Krieg und Gewinn angeht, so ist festzuhalten, dass man knallhart Menschen in großen Mengen versklavte, die Sklavenhändler reisten im Tross mit.
Warum eroberte Caesar Gallien?
Angeblich, weil diverse Stämme die Sicherheit seiner Provinz bedrohten, tatsächlich aber, weil er seine Wahlkampfschulden begleichen musste.
Warum eroberte Augustus Nordwestspanien oder Trajan Dakien? Weil sie die Goldvorkommen dort in ihre Gewalt bringen wollten.
Das Bild des MAs als Rückschritt ist allerdings auch ganz extrem von der antikeverliebten Renaissance und 400Jahren Konfessionskonflikten bestimmt.Das hat bestimmt auch seine Gründe, wieso man das Mittelalter als Rückschritt ansieht. (Auch wenn es wohl eher einfach nur „anders“ war, ganz anders)
Bei meiner noch an der Oberfläche kratzenden Studien über den Hellenismus hatte ich z.b das Gefühl, das ein Sklave der Antike mehr Rechte besass als ein Bauer im Mittelalter.
Die attischen Bergwerkssklaven im Laurion hatten sicherlich ein anderes Leben als der griechische Haussklave, der die Kinder seines römischen Patrons in Rhetorik unterwies. Oder lies mal Cato, was der vorschlug, solle man mit Sklaven machen, die zu gebrechlich für die Arbeit auf den Landgütern wurden...
Bauern im MA - von welchen Bauern sprichst du? Ihr Status war ähnlich heterogen, wie der antiker Sklaven.
Dann lies doch vielleicht noch mal Caesar, der wird dich eines Besseren belehren.Während die Römer ihre Armeen Zentral versorgten, "ernährte" der Krieg die Armee des Mittelalters, via Zivilbevölkerung.
Erkundige dich doch noch mal über die marianische Heeresreform und die gracchischen Reformen. Den Stadtrömern ging es - verhältnismäßig -gut auf Kosten der Sklaven und der Provinzbevölkerungen.Der einfache Römer spürte in der Regel von den Kriegen nicht viel, während die Armeen im Mittelalter gar nicht anders konnten als sich durch Zwangsrequirierungen und Plünderungen durch ihren Feldzug hindurch zu Versorgen.