Detering kommt immer. :fs: In der Geschichtswissenschaft sind seine Thesen als "bizarr" verschrien.
Ja, vor allem in der Christlichen Märchen Geschichtsschreibung!
Ich wollte mir das eigentlich ersparen, ich könnte bei Bedarf diese Liste noch um dutzende Namen erweitern, ich weiß, alle "bizarr":
Jesus-Mythos und Radikalkritik
Als *Jesus-Mythos (seltener: Christus-Mythos, englisch meist Christ-Myth-Theory; auch Nichtexistenz- oder Nichthistorizitäts-Hypothese) wird die Auffassung bezeichnet, Jesus von Nazareth sei keine historische Person gewesen oder man könne keinerlei gesicherte historische Aussagen über ihn treffen. Die in den Schriften des Urchristentums dargestellte Person sei eine Fiktion oder ein Mythos. Als *Radikalkritik in der neutestamentlichen Wissenschaft werden in der neutestamentlichen Wissenschaft Positionen von Forschern bezeichnet, welche die herrschende Theorie über die Entstehung des Christentums grundsätzlich in Frage stellen. Radikalkritische Forscher bestreiten als Mindermeinung, dass dem Christentum ein historisches Geschehen entsprechend den Darstellungen des Neuen Testaments (NT) zugrunde liegt. Alle Paulusbriefe werden als nicht authentisch eingestuft.
Hauptargumente der Debatte
Außerchristliche antike Erwähnungen Jesu
Die Nichtexistenzthese wird damit begründet, dass einige zeitgenössische Autoren (*Philon von Alexandria, *Justus von Tiberias und andere) Jesus nicht erwähnten und alle antiken Jesusnotizen gefälscht, später eingefügt oder von Christen übernommen worden seien. Dass die meisten nichtchristlichen Autoren des 1. und frühen 2. Jahrhunderts Jesus nicht, einige nur beiläufig erwähnten, belegt für die Vertreter dieser These Jesu Nichtexistenz. Schon Volney und Dupuis verwarfen die Jesusnotizen des jüdischen Historikers Josephus und die des römischen Historikers *Tacitus. Auch ihre Nachfolger halten die antiken Jesusnotizen allesamt für unzuverlässig, gefälscht oder von christlicher Überlieferung abhängig.
Paulusbriefe
Die als echt anerkannten *Paulusbriefe, zitieren oder paraphrasieren nur einige Jesusworte, spätere *Episteln gar keine Jesusworte Sie erwähnen jedoch nicht Johannes den Täufer, die Namen von elf der zwölf Apostel, *Kajaphas, Pilatus, Lehrreden, Heilwunder und Gleichnisse Jesu, Betlehem, Nazareth, Kafarnaum und die meisten Passionsgeschichten. Ob Paulus synoptische Jesusüberlieferung kannte und ob diese damals schon existierte, erscheint daher fraglich. Herkunft, Umfang und Echtheit der von ihm überlieferten Jesustradition sind umstritten.
Vertreter der Jesus-Mythos-These bestreiten jegliches Wissen des Paulus vom historischen Jesus. Seine Briefe hätten mehr von Jesu Leben darstellen müssen, wenn er existiert hätte. Jesusworte darin stammten nicht aus historischer Erinnerung oder seien nicht auf historische Vorgänge bezogen. Die synoptische Jesustradition sei insgesamt erst Jahrzehnte danach entstanden.
Evangelien
Vertreter der Nichtexistenzthese berufen sich auf seit langem anerkannte Ergebnisse der NT-Forschung: Die Evangelien entstanden 40 bis 100 Jahre nach den erzählten Ereignissen, teils außerhalb Palästinas, und wurden auf Griechisch abgefasst. Ihre Autoren gehörten nicht zur Generation der ersten Jesusnachfolger. Sie enthalten kaum präzise biografische Angaben und widersprechen sich bei wichtigen Daten wie Jerusalembesuchen und Todestag Jesu. Sie sind durchgehend von Osterglauben, Gemeindesituation und Verkündigungsinteresse geprägt. Oft sollen erzählte Ereignisse biblische Verheißungen erfüllen, so dass der „Schriftbeweis“ sie erzeugt haben kann. Eigenaussagen Jesu darin lassen sich kaum zuverlässig von Gemeindebildung unterscheiden.
Mythische Analogien
Vertreter der Jesus-Mythos-These deuten das urchristliche „Heilsdrama“ von Menschwerdung, Kreuzigung und Auferstehung Jesu als angeblich verbreitetes Muster älterer paganer Mythen, das Urchristen aus hellenistischen Mysterienkulten übernommen hätten. Besonders zu den Wundertexten des NT gebe es typische antike Parallelen, die Christen übernommen und dem erfundenen Erlösergott Jesus zugeschrieben hätten.
Historisierung eines Mythos
Vertreter der Jesus-Mythos-These gehen davon aus, dass die Urchristen einen Mythos eines präexistenten Gottes vorfanden, übernahmen, erweiterten und nachträglich historisierten. Sie halten das für plausibler als die gängige Erklärung der Jesusforschung: Ein jüdischer Mensch aus Galiläa sei nach seinem Tod von seinen Anhängern als Sohn Gottes verkündigt, deshalb sei die Jesusüberlieferung mit Mythen und Legenden erweitert worden.
1752, während der Aufklärung, erklärte der englische Graf *Bolingbroke die gesamte Bibel zur Sammlung unechter Legenden und Fabeln (Letters on the study of history). Die französischen Philosophen *Charles François Dupuis (1742–1809) und *Constantin François Volney (1757–1820) bestritten als erste offen Jesu Existenz.
Les Ruines Ou Méditations Sur Les Révolutions Des Empires. 1791. Deutsche Ausgabe: Günther Mensching (Hrsg.): Constantin François Volney: Die Ruinen oder Betrachtungen über die Revolutionen der Reiche und das Natürliche Gesetz. Übersetzt von Dorothea Forkel und Georg Forster. Berlin 1792. Nachdruck: Syndikat, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-8108-0033-3
L'origine de tous les cultes, ou la réligion universelle. Paris 1795
*Kontroversen um die Bibel
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*Ferdinand Christian Baur *Tübinger Schule
Kritik der Evangelien und Geschichte ihres Ursprungs. Berlin, 1850–1852
Kritik der paulinischen Briefe. (1851) Nachdruck: Kindle Edition, 2014
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