Warum haben Wörter Geschlechter (Genus)?

Idomenio

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In den meisten indo-europäischen Sprachen, aber auch anderen, haben Wörter bzw. Substantive Geschlechter, das nennt man Genus. Meistens wird zwischen männlich (Maskulinum) und weiblich (Feminimum) unterschieden, manchmal gibt es auch ein neutrales (Neutrum) oder gemeinsames (Utrum) Geschlecht.

Beispiele: Arabisch und Spanisch unterscheiden zwischen männlich und weiblich, Latein und Griechisch zwischen männlich, weiblich und neutral, Schwedisch und Dänisch zwischen gemeinsamem Geschlecht (männlich und weiblich in einem) und neutral.
Davon gibt es viele Abwandlungen. So unterscheidet Russisch innerhalb der Kategorien maskulin und feminin (es gibt noch neutral) zwischen belebt und unbelebt, während es im Französischen und Deutschen nur im Singular Geschlechter (m+w bzw. m+w+n) gibt.

Dabei handelt es sich aber nicht um Beschreibungen dessen, wofür die Wörter stehen. Das Geschlecht eines Substantives (Genus) steht nicht im direkten Zusammenhang zu dem realen Geschlecht der bezeichneten Sache (Sexus). Das heißt beispielsweise, ein neutraler Begriff kann für exklusiv weibliche Lebewesen stehen und eine unbelebte Sache einen männlichen Namen haben. Wie genau das gehandhabt wird, variiert.

Oft gibt es nachvollziehbare Gründe dafür, warum welches Wort welches Geschlecht hat, entweder formelle oder physische, wie Endungen, die bei Personennamen für ein reales Geschlecht stehen oder Eigenschaften, die oft mit einem realen Geschlecht assoziiert werden. Meistens ist es für Erlernende einer Fremdsprache jedoch nicht ersichtlich und sie müssen den Genus zusätzlich zum Substantiv lernen.
 
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In den meisten indo-europäischen Sprachen, aber auch anderen, haben Wörter bzw. Substantive Geschlechter, das nennt man Genus. Meistens wird zwischen männlich (Maskulinum) und weiblich (Feminimum) unterschieden, manchmal gibt es auch ein neutrales (Neutrum) oder gemeinsames (Utrum) Geschlecht.

Dabei ist die Unterscheidung "weiblich" und "männlich" anscheinend die jüngere Erscheinung. Die früheste Stufe dürfte das Hethitische bewahrt haben, hier gibt es zwei Genera, die die Substantive in "belebt" und "unbelebt" einteilen.
"Erst in späterer, aber noch gemeinidg. Zeit kann dann das Fem. als drittes Genus und Opposition zum Mask. hinzugekommen sein." (Wolfram Euler, Die Frage nach der Entstehung der indogermanischen Genera im Lichte der relativen Chronologie, in: Indogermanische Forschungen 1991) Siehe auch Wiki

Auch die Genera im Semitischen hatten ursprünglich mit dem Geschlecht nichts zu tun.

Die überkommenen Begriffe "Maskulinum" und "Femininum" sind hier aus praktischen Gründen beibehalten worden, obwohl längst feststeht, dass unsere Vorstellungen von "Genera" auf das frühe Semitische nicht zutreffen: Das natürliche Geschlecht von Lebewesen aller Art wird zunächst lexikalisch differenziert ...
Die unmarkierte, "maskuline" Form bezeichnet also ebenso männliche wie weibliche Lebewesen und sogar männliche wie typisch weibliche Eigenschaften (...), sie ist also genusneutral ...
Historische semitische Sprachwissenschaft
 
In den meisten indo-europäischen Sprachen, aber auch anderen, haben Wörter bzw. Substantive Geschlechter, das nennt man Genus. Meistens wird zwischen männlich (Maskulinum) und weiblich (Feminimum) unterschieden, manchmal gibt es auch ein neutrales (Neutrum) oder gemeinsames (Utrum) Geschlecht.

Beispiele: Arabisch und Spanisch unterscheiden zwischen männlich und weiblich,

zwei Genera, die die Substantive in "belebt" und "unbelebt" einteilen.
[...]
Auch die Genera im Semitischen hatten ursprünglich mit dem Geschlecht nichts zu tun.

Das Arabische hat eine Variante der Kategorien belebt und unbelebt, nämlich menschlich und nichtmenschlich.
Zunächst einmal unterscheidet es in maskulin und feminin. I.d.R., wenn Worte nicht per Definitionem weiblich sind wie Mutter, Schwester oder Tochter, hängt es als Weiblichkeitsmarker ein Tāʾ marbūṭa an, sowohl bei Substantiven, als auch bei Adjektiven. Vereinzelt gibt es diesen Buchstaben (aber nur bei Substantiven) auch bei maskulinem, wie etwa der Kalif: Khalifah. Wird das weibliche Wort nun in den Plural gesetzt, wird das Tāʾ marbūṭa in -ât aufgelöst. Bei Menschen und menschlichen Eigenschaften, tut das Adjektiv es dem Substantiv gleich, bei Dingen und auch Tieren aber wird, wenn das Substantiv ins Plural gesetzt wird, dass Adjektiv, egal ob das in den Plural gesetzte zugehörige Substantiv männlich oder weiblich ist, in die feminine Singularform gesetzt, also ein Tāʾ marbūṭa angehängt.
 
Dabei ist die Unterscheidung "weiblich" und "männlich" anscheinend die jüngere Erscheinung. Die früheste Stufe dürfte das Hethitische bewahrt haben, hier gibt es zwei Genera, die die Substantive in "belebt" und "unbelebt" einteilen.

Die sumerische Sprache ist die älteste bekannte Sprache mit der Unterteilung "belebt-unbelebt" statt "weiblich-männlich". Die Schriftzeichen der vom Sumerischen abgeleiteten akkadischen Sprache wurden von den Hethitern übernommen.

Sumerian language - Wikipedia

Sumerian nouns are organized in two grammatical genders based on animacy: animate and inanimate.

Zum Zusammenhang des Hethitischen mit dem Sumerischen und Akkadischen:

Ancient Scripts: Hittite

Hittite adopted the Akkadian cuneiform to write their language. Approximately 375 cuneiform signs were adopted from Akkadian cuneiform. As in Akkadian, signs can be roughly categorized into phonograms, logograms, and determinatives.
 
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Die Schriftzeichen der vom Sumerischen abgeleiteten akkadischen Sprache wurden von den Hethitern übernommen.

Du verwechselst Sprache und Schriftzeichen.
Die akkadische Sprache ist nicht vom Sumerischen abgeleitet, ebensowenig die hethitische.
Die drei Sprachen sind nicht miteinander verwandt. Ebensowenig wie Baskisch, Vietnamesich, Ungarisch und Deutsch miteinander verwandt sind, obwohl sie alle mit lateinischen Schriftzeichen geschrieben werden.

Aus Deinem Link:

"Sumerian and Akkadian are vastly different languages."

Zur Frage nach grammatischen Entwicklungen trägt die Erörterung von Schriftzeichen nichts bei.
 
Mich interessiert eher, warum der Genus oft nicht mit dem Sexus übereinstimmt. Es wäre logisch, wenn in der Sprache eben alles nach seinem Geschlecht geordnet wird (auch wenn es das wiederum eine ziemlich zufällig ausgewählte Kategorie wäre). Aber das ist in (fast?) keiner der Sprachen mit der Kategorie "Genus" der Fall, weil das sprachliche Geschlecht meist nicht mit dem Realen übereinstimmt.

Im Französischen etwa, das in maskulin und feminin einteilt, sind männliche Lebewesen immer männlich (z.B. le homme) und Weibliche immer weiblich (la madame), aber alles andere (also das, was alle oder keine Geschlechter hat) und damit die absolute Mehrheit der Wörter, einfach eines von beiden (z.B. le soleil, la lune), in einer Art und Weise, bei der die Zuteilung meistens nicht nachvollziehbar erscheint, während es im Deutschen, das noch das neutrale Geschlecht verwendet, keinerlei Zusammenhang gibt, sodass etwa eindeutig Männliches weiblich sein kann (etwa die Männlichkeit) und definitiv Weibliches mitunter neutral ist (wie das Mädchen).

Es ist so, als würde man Murmeln nach Farben sortieren wollen und dann (absichtlich?) Blaue in die Schublade für Rote tun und wie Rote behandeln, obwohl man weiß, dass es Blaue sind.
 
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eindeutig Männliches weiblich sein kann (etwa die Männlichkeit) und definitiv Weibliches mitunter neutral ist (wie das Mädchen).

"Männlichkeit" als Begriff ist nichts biologisch Männliches, sondern eine kategoriale Bezeichnung wie "Lebendigkeit" oder "Abhängigkeit". Abstraktionen mit "-keit"-Endung sind nun einmal grammatisch weiblich, unabhängig vom Inhalt.

"Mädchen" ist eine Verkleinerungsform von "Magd". Solche Verkleinerungsformen sind grundsätzlich grammatisch neutral, wie auch "Männchen", "Mäuschen" oder "Hündchen".

(z.B. le soleil, la lune), in einer Art und Weise, bei der die Zuteilung meistens nicht nachvollziehbar erscheint,

Im Fall von "Sonne" und "Mond" ist ein Zusammenhang zumindest theoretisch nachvollziehbar insofern, als beide Gestirne in der Religionsgeschichte schon immer in auffälliger Weise geschlechtlich personifiziert wurden. Dass die "Sonne" regulär männlich konnotiert war, ist ein verbreiteter Wissenschaftsmythos. Faktisch wurde in vielen Kulturen die Sonne weiblich personifiziert bzw. mit Göttinnen assoziiert, z.B. im Hethiterreich, in China, in Japan, bei den Germanen, den Finnen, den Litauern, den Ungarn, den Arabern und den Irokesen. Auch der "Mond" ist abhängig von der Kultur religiös entweder weiblich oder männlich personifiziert bzw. konnotiert. Ursprünglich war er sicher weiblich konnotiert wegen der Parallelität der Zyklen von Frau und Mond. Dazu J. Campbell, "Historical Atlas of World Mythologies":

The phases of the moon were the same for Old Stone Age man as they are for us; so also were the processes of the womb. It may therefore be that the initial observations that gave birth in the mind of man to a mythology of one mystery informing earthly and celestial things was the recognition of an accord between the two ‘time-factored’ orders: the celestial order of the waxing moon and the earthly order of the womb.
 
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Ursprünglich war er sicher weiblich konnotiert wegen der Parallelität der Zyklen von Frau und Mond. Dazu J. Campbell, "Historical Atlas of World Mythologies":

The phases of the moon were the same for Old Stone Age man as they are for us; so also were the processes of the womb. It may therefore be that the initial observations that gave birth in the mind of man to a mythology of one mystery informing earthly and celestial things was the recognition of an accord between the two ‘time-factored’ orders: the celestial order of the waxing moon and the earthly order of the womb.
Und da schreibt Campbell einen ziemlichen Blödsinn. Das kann dir jede Frau bestätigen.

@Idomenio, was die romanischen Sprachen anbelangt, so musst du bedenken, dass hier drei Genera zu zweien zusammengefallen sind und die Opposition zwischen den verschiedenen Deklinationen sich auf zwei reduziert hat, -a und -o. Die Unterscheidbarkeit der römischen O- und U-Deklination ist beispielsweise in den romanischen Sprachen aufgehoben und das Neutrum fällt weg (wobei es durchaus noch tw. neutrale Pronomina gibt), insofern bildet die sprachliche Gegenwart einen grammatischen aber keinen weltanschaulichen Prozess ab.

Zum Mädchen hat Chan schon das notwendige gesagt, für Sprachlerner des Deutschen ist sicherlich das Besteck ein interessanter Fall:
das Messer
die Gabel
der Löffel
Da kann man sich nicht einmal auf Endungen verlassen, denn Gabel und Löffel enden zwar beide gleich, gehören auch sachlich indieselbe Kategorie {Besteck} aber trotzdem haben sie unterschiedliche Genera.
 
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Was die Kritiker von Campbell sagen:

Ellwood observes that The Masks of God series "impressed literate laity more than specialists"; he quotes Stephen P. Dunn as remarking that in Occidental Mythology Campbell "writes in a curiously archaic style – full of rhetorical questions, exclamations of wonder and delight, and expostulations directed at the reader, or perhaps at the author's other self – which is charming about a third of the time and rather annoying the rest." Ellwood notes that "Campbell was not really a social scientist, and those in the latter camp could tell" and records a concern about Campbell's "oversimpification of historical matters and tendency to make myth mean whatever he wanted it to mean".[63] The critic Camille Paglia, [...] has written that while Campbell is "a seminal figure for many American feminists", she loathes him for his "mawkishness and bad research." Paglia has called Campbell "mushy" and a "false teacher",[68] and described his work as a "fanciful, showy mishmash".[69]
 
Und da schreibt Campbell einen ziemlichen Blödsinn.
Das Zitat hat Chan gebracht, nicht ich.

Immerhin scheint sich Campbell bewusst zu sein, dass er spekuliert: "It may therefore be that ..."

Wie üblich destilliert Chan aus Spekulationen "gesicherte" Erkenntnisse:

Ursprünglich war er sicher weiblich konnotiert



für Sprachlerner des Deutschen ist sicherlich das Besteck ein interessanter Fall:
das Messer
die Gabel
der Löffel
"Das Teller" ist im Schwäbischen dann allerdings sächlich, dafür ist "der Butter" und "der Schokolade" männlich:
Zwiebelfisch: Der Butter, die Huhn, das Teller - SPIEGEL ONLINE - Kultur
 
Ich darf noch nachreichen, dass die gramm. Gender von Sonne und Mond im Französischen (le soleil, la lune) höchstwahrscheinlich auf die entsprechenden Gender der römischen Gottheiten (Sol und Luna) zurückgehen, während die deutschen gramm. Gender für diese Gestirne (die Sonne, der Mond) höchstwahrscheinlich auf die entsprechenden Gender der germanischen Gottheiten (Sonne weiblich, Mond männlich) zurückgehen.

[mod]Restbeitrag in anderen Thread verschoben.[/Mod]
 
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Über Genus in verschiedenen Sprachen zu diskutieren oder gar zu streiten ist sinnlos. Klar, über Mond/Luna und Sonne/Sole gibt es verschiedene Theorien, aber schon eine Diskussion über El Quijotes gebrachtes Beispiel (das Messer/il coltello) würde uns zeigen, dass es da keine Regeln und keine Gottheiten gegeben hatte, die den Genus beeinflussten, sondern einfach die unterschiedlichen Entwicklungen, die die Sprachen der indoeuropäischen Sprachfamilie im Laufe der Jahrtausende durchgemacht hatten und immer noch durchmachen.

Beim Erlernen einer (fremden) Sprache nutzt es nichts, nach dem warum zu fragen, weil es darauf keine eindeutige Antwort geben kann, wie das die Genus-Unterschiede schon innerhalb einer Sprache zeigen – siehe dazu auch den Beitrag von Sepiola.
 
Klar, über Mond/Luna und Sonne/Sole gibt es verschiedene Theorien, aber schon eine Diskussion über El Quijotes gebrachtes Beispiel (das Messer/il coltello) würde uns zeigen, dass es da keine Regeln und keine Gottheiten gegeben hatte, die den Genus beeinflussten,

Dass irgendeine Gottesvorstellung den Genus von "Messer" determiniert, hat auch keiner behauptet. Die offenbare Willkür der Genusfestlegung bei Alltagsgegenständen sollte aber nicht den Blick trüben für die Möglichkeit, dass der Genus mancher Begriffe wie z.B. Sonne und Mond auf einen religiösen Kontext zurückgeht. Ich nannte schon die Beispiele Sol/Luna (römische Gottheiten), deren Gender in den romanischen Sprachen dem Gender der Gestirn-Bezeichnungen entsprechen. In der germanischen Religion war die Sonne, wie auch schon gesagt, weiblich personifiziert und der Mond männlich. Das spiegelt sich nicht nur im Deutschen wider, sondern auch im Schwedischen "sol" (Sonne, gramm. weiblich) und "mane" (Mond, gramm. männlich) sowie im Finnischen "aurinko" (Sonne, weiblich) und "kuu'" (Mond, männlich). Für Norwegen und Dänemark gilt das gleiche Vokabular und die gleiche Genusverteilung wie im Schwedischen. Im Isländischen ist die Sonne gleichfalls weiblich ("sol"), nur der Mond tanzt aus der germanischen Reihe und verhält sich grammatisch neutral ("tungl") Wie ich auch schon schrieb, war die Sonnengottheit in der alten ungarischen Kultur ebenfalls weiblich. Da ist es wohl kein Zufall, dass das ungarische Wort für Sonne, "nap", grammatisch weiblich ist, und, es kann kaum überraschen, das Wort für Mond, "hold", grammatisch männlich. Im Rumänischen zeigt sich der römisch-lateinische Einfluss, die Sonne ist dementsprechend männlich ("soare") und der Mond weiblich ("luna"). Im Griechischen ist die Sonne mit "halos" (gramm. männlich) bezeichnet, was wiederum gut zu den männlichen Sonnengöttern der griechischen Mythologie passt, während der Mond mit "selene" (gramm. weiblich) bezeichnet wird, was der griechischen Mondgöttin Selene entspricht.
 
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Die offenbare Willkür der Genusfestlegung bei Alltagsgegenständen sollte aber nicht den Blick trüben für die Möglichkeit, dass der Genus mancher Begriffe wie z.B. Sonne und Mond auf einen religiösen Kontext zurückgeht.
Die Möglichkeit besteht sicher, aber da muss man sich fragen, warum Römer für die Sonne eine männliche, und für den Mond eine weibliche Gottheit auswählten. Die gängige Theorie sagt wohl, dass die Sonne in Italien eher als zu warm oder als zu stark (männliche Eigenschaft!) empfunden wird, während weiter nördlich die Sonne durchweg als etwas Gütiges und daher eher Weibliches angesehen wird. Und in der Tat sprechen nur Sprachen nördlich der Alpen von einer weiblichen Sonne.

Interessant ist auch, dass die romanischen Sprachen kein eigenes Wort für „heiß“ haben – sie behelfen sich meist mit Steigerungsformen von „warm“. Das könnte darauf deuten, dass „heiß“ dort der Normalzustand ist, für den man kein extra Wort braucht.
 
Im Rumänischen zeigt sich der römisch-lateinische Einfluss, die Sonne ist dementsprechend männlich ("soare") und der Mond weiblich ("luna").

Das Rumänische ist nicht nur vom Latein "beeinflusst" , sondern stammt direkt vom Latein ab.

In der germanischen Religion war die Sonne, wie auch schon gesagt, weiblich personifiziert und der Mond männlich. Das spiegelt sich nicht nur im Deutschen wider, sondern auch im Schwedischen "sol" (Sonne, gramm. weiblich) und "mane" (Mond, gramm. männlich) sowie im Finnischen "aurinko" (Sonne, weiblich) und "kuu'" (Mond, männlich).

Im Finnischen gibt es kein grammatisches Geschlecht, "aurinko" (Sonne) kann also ebensowenig "weiblich" sein wie "kuu" (Mond) "männlich".

Es gibt allerdings die Nachsilbe "-tar/-tär", die das natürliche (nicht grammatische) Geschlecht anzeigt. (Ähnlich wie im Deutschen die silbe "-in", die aus dem "Lehrer" die "Lehrerin" macht.

Finnische Sonne- und Mondgottheiten (beide weiblich) sind angeblich Päivätär (von päivä "Tag") und Kuutar, also "Tagin" (bzw. "Sonnin") und "Mondin".
Päivätär - Wikipedia
 
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