Kunstfertigkeiten in der Antike

Leano_MacLagan

Mitglied
Da ich als Entwickler ein RPG betreue das in der Antike spielt, möchten wir vom Design-Team (bin auch Chef-Designer) es so realistisch wie möglich gestalten. Zur Zeit tüfteln wir an einem Veredelungssystem aber leider wissen wir nicht welche Völker in welcher dieser Kunstfertigkeiten erfahren war und das auch angewendet hat.

Kunstfertigkeiten
Schnitzkunst (Harz, Öl) => Holzgegenstand, Holzwaffe, Knochen
Steinschneidekunst (Glassplitter, Schmuckstein) => Metallrüstung, Metallwaffe, Steingegenstand, Zierrat
Schriftkunst (Farbstoff, Pigmentfarbe) => Felle, Lederkleidung, Schriftstück, Textilien

Die Völker
Ägypter
Athener
Babylonier
Brite (Waliser, Pikten ect.)
Etrusker
Gallier
Germane (versch. Stämme)
Karthager
Kreter
Makedone
Nubier
Perser
Römer
Spartaner
Syrakuser
Trojaner

Wäre nett wenn ihr das Listenmäßig die Völker, den Kunstfertigkeiten zuweisen würdet. Das macht mir, die Einordnung auch leichter.
 
Stell dir mal vor, dir würde jemand die Frage stellen, wer am besten Möbel kann: Schweden, Deutsche, Amerikaner, Chinesen, Venezolaner oder Senegalesen. Was würdest du dem antworten? Die verschiedenen Völker haben verschiedene (Kunst)Handwerke ausgeführt. Dabei haben sie verschiedene Stile entwickelt. Das heißt aber nicht, dass Volk X z.B. metallurgisch gewiefter war als Volk Y. Vor allem nicht mehr in dem Zeitraum, den du hier ansprichst, da kommst du teils um Jahrtausende, teils um Jahrhunderte zu spät.

Ich stehe jedenfalls als Historiker mit offenem Mund vor deiner Frage, weil die so unhistorisch gedacht ist. Geschichte passiert nicht binär 0 oder 1.
 
Geschichte passiert so nicht, das ist korrekt.

Aber Computerspiele mit verschiedenen Völkern und Charakterklassen funktionieren so:

Alles haben die gleichen Voraussetzungen und die gleichen Möglichkeiten.
Um es aber doch spielerisch etwas aufzupeppen und spezialisierte Spielweisen zu ermöglichen wird jedem Volk eine gewisse Eigenschaft zugewiesen.

nehmen wir an der Grundwert ist +3
so hätte dann z.b. (so war es in einem Spiel mal umgesetzt) die Spartaner zusätzlich zum Grundwert
Militär +2
Handel -2

was nicht heißt das Spartaner schlechte Händler waren :D

Handelsmetropolen könnte man Gegenteilige Werte verpassen usw

Die Frage von Leano_MacLagan geht also nicht um echte historische Tatsachen sondern eher um Eigenheiten die man den Völkern zuschreiben könnte.
 
Geschichte passiert so nicht, das ist korrekt.

Aber Computerspiele mit verschiedenen Völkern und Charakterklassen funktionieren so:

[...]

Die Frage von Leano_MacLagan geht also nicht um echte historische Tatsachen sondern eher um Eigenheiten die man den Völkern zuschreiben könnte.
Das ist mir klar, dass Computerspiele so funktionieren. Das ändert aber nichts daran, dass man nicht einfach die historische Realität in ein binäres System pressen kann. Es obliegt doch letztendlich dem Spieledesigner, ob er sich entscheidet, dem Volk A die Fertigkeit 1 zuzuweisen und dem Volk B die Fertigkeit 2 und ggf. das ganze noch mit dem Zugang zu Rohstoffen α - β - γ zu kombinieren. Hier könnte man dann schon eher sagen, dass ein Volk von dem Vorkommen des Rohstoffs α profitiert. Etwa die Punier vom Purpur oder die Zyprioten vom Kupfer...
 
Etwa die Punier vom Purpur oder die Zyprioten vom Kupfer...

Genau solche Anregungen sucht der ThreadErsteller..

Da war doch auch irgendwas mit Bronze als kriegsentscheidender Faktor in Verbindung mit Agypten, das könnte er auch verwursten..

Um wirklich helfen zu können müsste man die Spielmechanik kennen.

Gibt es Gebiete die beherrscht werden ? Da würde dein Beispiel mit lokalen Resourcen Verwendung finden wie z.b. in den Civilisation spielen.

es scheint mir bei RPG einfach so zu sein das man bei der Charakterwahl festlegt ob man Sumerer oder Spartaner sein will und dann halt besser dies oder jenes kann.

Mit Geschichte hat das freilich kaum noch etwas zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm, ich glaube ihr versteht das Anliegen nicht richtig.

Ich glaube, das Leano_MacLagan danach fragt, zu welchen Völkern die genannten drei Kunstfertigkeiten, mit denen die dahinter genannten Rohstoffe veredelt werden sollen, am besten passen. So verstanden wäre das auch historischer gedacht. Es ginge um Handelsgüter oder Magie. Ist das so richtig? (Ich hatte es auch erst anders verstanden. Ganze Sätze helfen oft solche Missverständnisse zu vermeiden.)

Falls ja:

Es geht also um eine Art Magie? Oder nur Verzierungen, damit es wertvoller wird?

Die Unterscheidung ist durchaus wichtig, wie folgendes Beispiel zeigt.

Magie im Germanicum: Im germanischen Barbaricum wurden (zeitlich und wahrscheinlich auch räumlich beschränkt) Runen als Zaubermittel benutzt, indem sie in die zu bezaubernden Gegenstände ritzte. Vor ihrer Verbreitung finden sich an den Stellen, an denen später oft Runen zu finden sind, Symbole, bei denen unklar bleibt inwieweit die als Ideogramme oder Bilderschrift zu verstehen sind. Wenn auch nicht für jede Zeit und jeden Raum gleich, wäre bei Magie die Schriftkunst naheliegend.

Kunst im Germanicum: Schnitzereien wurden an Gegenständen gefunden, die sich erhalten haben. Lange war umstritten, ob Kunstfertigkeiten im Germanicum nicht nur selten Anwendung fanden, doch dann erinnerte sich die Wissenschaft daran, dass sich Holz nur schlecht erhält. Wenn es also um die Verschönerung von Dingen geht, wäre die Schnitzkunst, ob in Holz oder in Bein hier typisch.

Es wäre also gut, wenn du die Frage präzisierst.
 
Es ist halt ein Spiel das RPG und textbasiertes Spiel vereint. Man kann halt Volk und Klasse wählen z.B. Makedone => Hoplit. Und man hat eben auch Attribute und Fertigkeiten die man skillen kann. Man geht mit seinem Charakter und mind. 11 weiteren Kameraden in Mythen und Legenden um diese zu meistern.

Die Veredelungen sind eben dazu da um Attribute, Fertigkeiten, Paraden oder Angriffe ect. zu verstärken. Dafür haben die Gegenstände 1-5 Slots.
 
Also so eine Art Magie.

Da sind die genannten Kunstfertigkeiten zu wenig. Das Nachbilden der Gegenstände in Ton oder Holz gefolgt vom Opfer, bzw. Hinterlegen der Kopien im Tempel (Barbaricum, der Mittelmeerraum), dass Aufbringen von Symbolen (der ganze Mittelmeerraum), kleine Rituale (Babylonien!) und sogar das Aufschreiben des Wunsches an die Götter fallen mir da spontan ein. Umgekehrt waren Flüche weitverbreitet und es gab auch magische Formelsammlungen.

Athener dürften sich so einem Aberglauben verweigern. Jedenfalls, solange ihnen nicht Gottlosigkeit oder Verderben der Jugend vorgeworfen wurde. :D

Kreta: gechnitzte Gemmen. (Alte Rollsiegel wurden später für Talismane gehalten, wohl schon im Altertum.)

So, meine Medikamente hören auf zu wirken, d.h. ich höre auf zu schreiben. Aber das ist sowieso nicht ganz mein Gebiet.
 
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