andreassolar
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Während der 1. Phase der sogenannten Globalisierung, vor 1914, kann die ökonomische Bedeutung, der wirtschaftliche Stellenwert der Kolonialgebiete des Deutschen Reiches als unbedeutend oder gering eingestuft werden.
So zeigt das Statistisches Jahrbuch für das Deutschen Reich, Ausgabe für 1914, Band 34, S. 257-258 die Import- und Exportanteile der Kolonialgebiete an der reichsdeutschen Wirtschaft, Stand 1913.
Der Export aus dem Deutschen Reich in die Kolonialgebiete betrug rund 0,5% am Gesamtexport, der Import aus den Kolonialgebieten ins Deutsche Reich erreichte anscheinend einen noch geringeren Anteil. Siehe auch Torp, Die Herausforderung der Globalisierung. Wirtschaft und Politik in Deutschland 1860-1914 (2005), S. 78.
Bismarck hatte sehr lange Zeit den Besitz von Kolonien abgelehnt, u.a. mit den Argumenten:
Einerseits beruhen die Vortheile, welche man sich von Colonien für den Handel und die Industrie des Mutterlandes verspricht, zum größten Theil auf Illusionen. Denn die Kosten, welche die Gründung, Unterstützung und namentlich die Behauptung der Colonien veranlaßt, übersteigen (…) sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vortheile einzelner Handels- und Gewerbszweige, zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. (…)
Zitiert nach Jürgen Zimmerer, Bismarck und der Kolonialismus (20.03.2015), in: Aus Politik und Zeitgeschichte 13/2015, online frei zugänglich.
So zeigt das Statistisches Jahrbuch für das Deutschen Reich, Ausgabe für 1914, Band 34, S. 257-258 die Import- und Exportanteile der Kolonialgebiete an der reichsdeutschen Wirtschaft, Stand 1913.
Der Export aus dem Deutschen Reich in die Kolonialgebiete betrug rund 0,5% am Gesamtexport, der Import aus den Kolonialgebieten ins Deutsche Reich erreichte anscheinend einen noch geringeren Anteil. Siehe auch Torp, Die Herausforderung der Globalisierung. Wirtschaft und Politik in Deutschland 1860-1914 (2005), S. 78.
Bismarck hatte sehr lange Zeit den Besitz von Kolonien abgelehnt, u.a. mit den Argumenten:
Einerseits beruhen die Vortheile, welche man sich von Colonien für den Handel und die Industrie des Mutterlandes verspricht, zum größten Theil auf Illusionen. Denn die Kosten, welche die Gründung, Unterstützung und namentlich die Behauptung der Colonien veranlaßt, übersteigen (…) sehr oft den Nutzen, den das Mutterland daraus zieht, ganz abgesehen davon, daß es schwer zu rechtfertigen ist, die ganze Nation zum Vortheile einzelner Handels- und Gewerbszweige, zu erheblichen Steuerlasten heranzuziehen. (…)
Zitiert nach Jürgen Zimmerer, Bismarck und der Kolonialismus (20.03.2015), in: Aus Politik und Zeitgeschichte 13/2015, online frei zugänglich.