Frauenname um 450 v. Chr.

Bonni

Neues Mitglied
Moin zusammen.

Ich bin neu hier im Forum. Angemeldet habe ich mich, da ich für einen Roman recherchiere.

Im Moment bin ich auf der Suche nach dem Namen für eine Protagonistin, die um 450 v. Chr. in Athen gelebt hat. Klingt es plausibel, dass sie „Theakleia“ oder „Philomela“ hieß?

Ich habe bisher noch keine gute Quelle gefunden, in der erklärt wird, wie griechische Frauen in der Antike generell benannt wurden. Auch da bin ich für eine Erklärung oder eine Quelle sehr dankbar.

Liebe Grüße und danke im Voraus,
Bine
 
Bei den Dramen von Aischylos, Sophokles und Euripides wirst du vielleicht fündig. Bei Aristophanes auch.
 
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Bei den Dramen von Aischylos, Sophokles und Euripides muss man natürlich beachten, dass sie - mit Ausnahme der "Perser" - Stoffe aus der Mythologie verarbeiteten, also nicht unbedingt Aufschluss auf in Athen um 450 v. Chr. verwendete Frauennamen zulassen. Bei Komödiendichtern muss man wiederum hinterfragen, ob es sich nicht um "sprechende" Namen handelte.

Hier ein paar tatsächlich belegte Frauennamen aus Athen aus dem 5. Jhdt. v. Chr.: Elpinike, Hipparete, Timarete, Phainarete, Myrto, Xanthippe, Periktione, Potone, Agariste, Deinomache, Isodike, Kleito.
 
Protagonistin!?

Wenn ich mir das Gemälde von Raffael „Die Schule von Athen“ ansehe, sehe ich nur eine Frau.
Es soll wohl „Hypatia von Alexandria“ sein. Gelebt hat sie um 355 v.Chr. – 415 oder 416.v.Chr. Vielleicht ist es die.
 
Einfach den anhang personennamen von ner herodot- oder thukydides-ausgabe durchblättern ist keine option? Klar, sind überwiegend männer, aber der eine oder andere frauenname ist auch darunter.
 
Danke für die Antworten. Ich bin hier im Forum neu, aber ich wurschtle mich mal durch die Zitatfuktionen, Moment...
 
Bei den Dramen von Aischylos, Sophokles und Euripides muss man natürlich beachten, dass sie - mit Ausnahme der "Perser" - Stoffe aus der Mythologie verarbeiteten, also nicht unbedingt Aufschluss auf in Athen um 450 v. Chr. verwendete Frauennamen zulassen. Bei Komödiendichtern muss man wiederum hinterfragen, ob es sich nicht um "sprechende" Namen handelte.

Hier ein paar tatsächlich belegte Frauennamen aus Athen aus dem 5. Jhdt. v. Chr.: Elpinike, Hipparete, Timarete, Phainarete, Myrto, Xanthippe, Periktione, Potone, Agariste, Deinomache, Isodike, Kleito.

Das ist echt hilfreich, super! Nur Interessehalber: Wie sind diese Namen belegt?
Ich kann mir aber gut vorstellen, einen dieser Namen für meinen Roman zu benutzen.

Protagonistin!?

Wenn ich mir das Gemälde von Raffael „Die Schule von Athen“ ansehe, sehe ich nur eine Frau.
Es soll wohl „Hypatia von Alexandria“ sein. Gelebt hat sie um 355 v.Chr. – 415 oder 416.v.Chr. Vielleicht ist es die.

Ja, ich schreibe einen Jugendroman, in dem eine der Charaktere aus dem antiken Athen stammt. Es soll so authentisch wie möglich klingen, daher bin ich auf der Suche nach wirklich belegten Namen. Die griechische Antike ist allerdings ein Feld, in das ich mich gerade erst einlasse, daher bin ich da noch nicht so bewandert, wie ich es z.B. bei der römischen Antike bin. Eine Römerin könnte ich relativ leicht benennen. Aber „leicht“ ist beim Schreiben nicht unbedingt immer das gleiche wie „interessant“. :D

Einfach den anhang personennamen von ner herodot- oder thukydides-ausgabe durchblättern ist keine option? Klar, sind überwiegend männer, aber der eine oder andere frauenname ist auch darunter.

Wie gesagt, ich bin in der griechischen Antike noch neu, sozusagen. Daher bin ich auf die Idee noch gar nicht gekommen. Vielen Dank. :)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Super, vielen Dank!

Zu dem Conze muss ich noch eine (hoffentlich nicht allzu) dumme Frage stellen: woran erkenne ich, dass es ein Frauenname ist?
 
woran erkenne ich, dass es ein Frauenname ist?
Wenn Namen mit dem Buchstaben "a" enden, kannst du dir sicher sein, dass sie weiblich sind. Die Endung -is scheint auch weiblich zu sein. (Ob das immer so ist, weiß ich nicht. Ich schlußfolgere es aus Sepiolas Aufzählung). Die Endung "e" ist meiner Meinung nach ebenfalls weiblich. (Aristonike, Bulete, Kalippe).
Die Endungen -as, -es, -os und -on sind jedenfalls männlich.
 
Wenn ein Name auf -e, -a oder -o endet, handelt es sich ziemlich sicher um einen Frauennamen; meist auch bei der Endung auf -is.
Endet ein Name hingegen auf -os, -es, -as oder -on, dann ist es ziemlich sicher ein Männername.
 
Das ist echt hilfreich, super! Nur Interessehalber: Wie sind diese Namen belegt?
Bei den von mir aufgelisteten Frauen handelte es sich um weibliche Angehörige prominenter Athener.

Im Moment bin ich auf der Suche nach dem Namen für eine Protagonistin, die um 450 v. Chr. in Athen gelebt hat. Klingt es plausibel, dass sie „Theakleia“ oder „Philomela“ hieß?
Der Name Theakleia ist mir für die Antike noch nicht untergekommen.
Philomela war eine Gestalt aus der attischen Mythologie. Ob auch um 450 v. Chr. in Athen eine Frau so genannt worden wäre, weiß ich nicht. Wenn, dann wäre sie aber vermutlich eher "Philomele" genannt worden.
 
Danke, das hat mir sehr geholfen.

Es führt allerdings zu einer Folgefrage: wie spricht man Hieroklea aus, Hi-e-ro-kle-i-a? Und wo wird der Name betont?
 
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