Planeten, Götter und die Wochentage...

Carolus

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Unsere Wochentage sind nach den "Planeten" benannt. Planeten wird allerdings nicht in der modernen Definition verwendet, sondern in der antiken als beweglicher Himmelskörper, der aus Sicht des Betrachters über das Firmament wandelt.


Sonntag - dies solis - Tag der Sonne
Montag - dies lunae - Tag des Mondes
Dienstag - dies martis - Tag des Mars
Mittwoch - dies mercuri - Tag des Merkur
Donnerstag - dies iovis - Tag des Jupiter
Freitag - dies veneris - Tag der Venus
Samstag - dies saturni - Tag des Saturns

Die Übernahme der Bezeichnung ins Germanische ist wohl in der Antike erfolgt und bei der Bezeichnung der Wochentage wurden die Namen der römischen Götter durch ihre germanischen Gegenstücke ersetzt (eine Art Interpretatio Germanica). Bei Mittwoch (= Mitte der Woche) und Samstag (= Sabbat) haben sich bei der Christianisierung andere Namen durchgesetzt. Allerdings haben sich als Woensdag und Zaterdag im Niederländischen, sowie als Wednesday und Saturday im Englischen. Im Niederdeutschen hat sich der Soterdag auch behauptet. Interessant ist, dass es zum Saturn wohl kein germanischen Pendant gab und deswegen der lateinische Name übenommen wurde. Weiterhin ist interessant, dass der Sonntag als Tag der Sonne übernommen wurde, während er im Lateinischen nach der Christianisierung zum Tag des Herrn (dies dominica) wurde. Darauf geht auch die Bezeichnung in den meisten romanischen Sprachen zurück. Die Bezeichnung Sonntag läßt darauf schließen, dass die Übernahme ins Germanische bereits relativ früh, also vor dem 4. Jahrhundert, erfolgte.

Aber wie kamen die Römer auf die Benennung der Wochentage? Und heißen die Planeten nach den Göttern? Oder die Götter nach den Planeten?

In der Wiki finde ich leider nichts so richtig erhellendes zu dem Thema. Da heißt es Übernahme von den Griechen, dann von den Ägyptern, dann die alten Babylonier und die Sumerer kommen auch ins Spiel.
 
Unsere Wochentage sind nach den "Planeten" benannt. Planeten wird allerdings nicht in der modernen Definition verwendet, sondern in der antiken als beweglicher Himmelskörper, der aus Sicht des Betrachters über das Firmament wandelt.


Sonntag - dies solis - Tag der Sonne
Montag - dies lunae - Tag des Mondes
Dienstag - dies martis - Tag des Mars
Mittwoch - dies mercuri - Tag des Merkur
Donnerstag - dies iovis - Tag des Jupiter
Freitag - dies veneris - Tag der Venus
Samstag - dies saturni - Tag des Saturns

Die Übernahme der Bezeichnung ins Germanische ist wohl in der Antike erfolgt und bei der Bezeichnung der Wochentage wurden die Namen der römischen Götter durch ihre germanischen Gegenstücke ersetzt (eine Art Interpretatio Germanica). Bei Mittwoch (= Mitte der Woche) und Samstag (= Sabbat) haben sich bei der Christianisierung andere Namen durchgesetzt.

Da bin ich mir nicht so sicher. Klar, wir haben den Woensdag/Wednesday und den Friday/Freitag. Aber z.B. der Dienstag/Tuesday im englischen der Tag des Tiu(w)/Tyr, im Deutschen der Dings-tag < Things-tag, also gewissermaßen der Gerichtstag.

Das aus dem Tag der Sonne der Tag des Herren wurde, ist nicht sonderlich überraschend ("Ich bin das Licht der Welt!")

Ich würde annehmen, dass sowohl die Planeten als auch die Tage nach den Göttern benannt wurden. Denn das Besondere an den Planeten ist ja zunächst einmal nur (mit den Mitteln antiker Astronomen [hier begebe ich mich auf dünnes Eis!]), dass sie eben keine FIXsterne sind. Die Götter von den Planeten abzuleiten, scheint mir daher, nur weil diese Sterne sich über den Himmel bewegten, etwas wenig.
 
Mein Vorschlag...

Hier findest Du sehr gute Erläuterungen dazu.

· Die heidnischen Namen der 7 Wochentage
https://menora-bibel.jimdofree.com/auferstehung-am-sabbat/definitionen/wochentagsnamen/

· 1. Tag Sonn-Tag (Sonntag),
· 2. Tag Mond-Tag (Montag),
· 3. Tag Mars-Tag (Dienstag)
· 4. Tag Merkur-Tag (Mittwoch)
· 5. Tag Jupiter-Tag (Donnerstag)
· 6. Tag Venus-Tag (Freitag)
· 7. Tag Saturn-Tag (Sonnabend)

· Hebräische Wochentags Namen
· Griechische Wochentags Namen
· Islamische Wochentags Namen
· Aussage zum „Alten Testament“ und „Neuen Testament.

Menora = siebenarmiger kultischer Leuchter der jüdischen Liturgie
Eine private familiäre, wissenschaftliche und nicht-kommerzielle Webseite, die einige Themen aus der Bibel beschreibt.
 
Ich würde annehmen, dass sowohl die Planeten als auch die Tage nach den Göttern benannt wurden. Denn das Besondere an den Planeten ist ja zunächst einmal nur (mit den Mitteln antiker Astronomen [hier begebe ich mich auf dünnes Eis!]), dass sie eben keine FIXsterne sind. Die Götter von den Planeten abzuleiten, scheint mir daher, nur weil diese Sterne sich über den Himmel bewegten, etwas wenig.

Bei den Assyrern (und ihren Vorgängern) waren die Planeten die Botschafter eines jeweiligen Gottes/einer Göttin. Maßgeblich für diese Auffassung ist der als Keilschriftfragment gefundene Staatvertrag zwischen Asarhaddon, König von Assyrien, und Ramataia, Prinz der Meder aus dem 7. vorschristlichen Jahrhundert, wo in der Präambel zunächst die Planeten und dann die Götter aufgezählt werden. Erst bei den Griechen (Timaios von Platon) bekamen die Himmelskörper einen eigenen göttlichen Status. Sie wurden mit der Gottheit gleichgesetzt, für die sie zunächst nur Botschafter waren. Dabei nahmen die Griechen eine recht oberflächliche "Interpretatio graeca" des mesopotamischen Pantheons vor.

Die Zuordnung der Wochentage soll nach seinem Aufenthalt in Ägypten Caesar bestimmt haben, wobei es eine Interpretation gibt, dass er den Juden einen Gefallen tun wollte, indem er ihren Sabbat nach ihrem Stern, dem Saturn benannte.

Leider ist es mehr als 20 Jahre her, dass ich in diese Thematik eingelesen war, also kann ich keine Quellen mehr angeben.

Gruß
Kochant
 
Aber z.B. der Dienstag/Tuesday im englischen der Tag des Tiu(w)/Tyr, im Deutschen der Dings-tag < Things-tag, also gewissermaßen der Gerichtstag.
Über die germanischen Götter außerhalb Skandinaviens ist zwar ziemlich wenig bekannt, aber inschriftlich ist auch ein römisch-germanischer Gott Mars Thincsus überliefert, eine Interpretatio romana, ein germanischer Mars
Ob der Dienstag jetzt nach diesem Thincsus oder nach dem Thing benannt wurde, lässt sich natürlich nicht mehr auseinanderhalten.

Für eine religiös-kultische Bedeutung der Wochentage und der ihnen zugeordneten Götter in der Römischen Kaiserzeit sprechen vielleicht die "Jupiter-Gigangten-Säule". Auf dem sogenannten "Wochengötterstein" von Zabern sind die Porträts der römischen Gottheiten in chronologischer Reihenfolge ihrer Wochentage angeordnet.
Diese Heiligtümer basieren auf dem Synkretismus keltisch-gallischer, römischer und vielleicht auch germanischer Gottheiten bzw. eine Interpretatio romana irgendeines seltsamen Kultes der seltsamen Belgae.
Die Jupiter-Giganten-Säulen sind aufgrund der äußerst spärlichen Überlieferung der kontinentalkeltischen und südgermanischen Religion nur schwer zu deuten. Diese spezielle Darstellung der Götter war jedenfalls eine regionale Besonderheit.
 
Über die germanischen Götter außerhalb Skandinaviens ist zwar ziemlich wenig bekannt, aber inschriftlich ist auch ein römisch-germanischer Gott Mars Thincsus überliefert, eine Interpretatio romana, ein germanischer Mars
Ob der Dienstag jetzt nach diesem Thincsus oder nach dem Thing benannt wurde, lässt sich natürlich nicht mehr auseinanderhalten.

Im nordgermanischen Sprachraum ist der Dientag der Tag des Tyr, nur im Deutschen und Niederländischen ist es der Tag des Ding. Allerdings hat sich im alemannischen Sprachraum der althochdeutsche Ziestag als Zischtig gehalten.

s. Dienstag – Wikipedia

Der germnische Gott Mars Thincsus ist wohl nur in einer Inschrift vom Hadrianswall überliefert. Die dort stationierte Einheit bestand aus Germanen Mars Thincsus – Wikipedia .

Eine Benennung des Dienstages nach dem germanischen Gott scheint mir logischer als nach dem Gerichtstag. Die anderen Wochentage sind ja auch nach Göttern benannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Roland Gschlössl (2006) "Im Schmelztiegel der Religionen. Göttertausch bei Kelten, Römern und Germanen" ist der Wochengötterstein in obergermanischen Jupiter-Giganten-Säulen auch eine orientalische Zutat zum regionalen Synkretismus. Die Vorstellung der Planetengötter bzw. Wochetagsgötter hätten die Römer von den Ägyptern übernommen und sie sei "nicht vor Ende des 2. Jahrhunderts" in den gallisch-germanischen Provinzen übernommen worden. Häufig tauchen die sieben Wochentags- oder Planetengöttern mit ihren lateinischen Namen im romanisierten, ursprünglich orientalischen Mysterienkult des Mithras auf, indem die Astrologie und Symbole ein wichtige Rolle spielen. Jeder Gott bzw. Planet steht symbolisch auch für einen der sieben Weihegrade im Mithraismus.

Wegen der Geheimhaltung des Mysterienkults ist vieles noch immer unklar. Ich vermute, dass die Mehrdeutigkeit der Symbole (Götter, Planeten, Wochentage, Weihegrade) durchaus Absicht der Kultisten war.

Ein wirklich interessantes Detail ist noch, dass die Jupiter-Giganten-Säulen und der Votiv-Stein des Mars Thincus ungefähr gleich alt sind. Folglich könnte das Wort Dienstag tatächlich auf eine germanische Interpretation im 3. Jahrhundert in den römischen Provinzen zurückgehen sein.
 
Ich habe noch etwas zu den Babyloniern gefunden:

These five planets were identified with the gods of the Babylonian pantheon as follows:

The movements of the Sun, Moon and five planets were regarded as representing the activity of the five gods in question, together with the moon-god/goddess Sin/Selardi and the Sun-god Shamash, in preparing the occurrences on earth. If, therefore, one could correctly read and interpret the activity of these powers, one knew what the gods were aiming to bring about.
Babylonian astrology - Wikipedia

Vermutlich wurde diese Zuordnung später von Griechen und Römern übernommen. Entsprechend wurden wohl diese Planeten nach den jeweiligen Göttern des griechischen und römischen Pantheons benannt.
 
Die Benennung der Wochentage nach den bekannten Planeten, Sonne und Mond ist noch ein anderes Thema. Anscheinend hat es etwas mit den Planeten Stunden zu tun, allerdings habe ich das mit der Zuordnung der Stunden nicht so ganz verstanden.

Planetenstunde – Wikipedia

Hier ist noch eine Erklärung, wie dann die Reihenfolge der Wochentage mit ihrem jeweiligen Gestirn zustande kommt:

Die sieben Wochentage - Deutsches Uhrenmuseum

Warum aber jede Stunde eines Tages einem Gestirn zugeordnet wird, ist mir aber unverständlich.

Hier noch der entsprechende Artikel in der englischen Wiki:

Planetary hours - Wikipedia

Hier wird noch auf eine Ritzinschrift aus Pompei aus dem Jahr 60 n. Chr. Bezug genommen, nach der ein bestimmtes Datum auf einen Sonntag gefallen ist:

According to Vettius Valens, the first hour of the day began at sunset, which follows Greek and Babylonian convention. He also states that the light and dark halves of the day were presided over by the heavenly bodies of the first hour of each half. This is confirmed by a Pompeian graffito which calls 6 February 60 a "Sunday", even though by modern reckoning it would have been a Wednesday. Assuming that this graffito used the sunset naming convention of Valens, it would follow that 6 February 60 was a Wednesday according to the sunrise naming convention used in modern astrology, suggesting that there may be an unbroken continuity of weekdays connecting the modern period to the 1st century AD at least.[5]
(Das habe ich nun überhaupt nicht verstanden - und das lag nicht daran, dass der Text auf Englisch ist)
 
Warum aber jede Stunde eines Tages einem Gestirn zugeordnet wird, ist mir aber unverständlich.

Wie kommst Du auf "jede Stunde eines Tages"? Der Tag hat 24 Stunden, die 24 Stunden werden aber nicht 24 Gestirnen zugeordnet. Weil es halt nur sieben Gestirne sind.
Es wird auch nicht jeder Tag eines Monats einem Gestirn zugeordnet.

19.00 Uhr: Saturn
20.00 Uhr: Jupiter
21.00 Uhr: Mars
22.00 Uhr: Sonne
23.00 Uhr: Venus
00.00 Uhr: Merkur
01.00 Uhr: Mond

02.00 Uhr: Saturn
03.00 Uhr: Jupiter
04.00 Uhr: Mars
05.00 Uhr: Sonne
06.00 Uhr: Venus
07.00 Uhr: Merkur
08.00 Uhr: Mond

09.00 Uhr: Saturn
10.00 Uhr: Jupiter
11.00 Uhr: Mars
12.00 Uhr: Sonne
13.00 Uhr: Venus
14.00 Uhr: Merkur
15.00 Uhr: Mond

16.00 Uhr: Saturn
17.00 Uhr: Jupiter
18.00 Uhr: Mars
19.00 Uhr: Sonne
20.00 Uhr: Venus
21.00 Uhr: Merkur
22.00 Uhr: Mond
 
Das ist eine moderne Ansicht, die der Uhr folgt, nicht dem Tagesrhythmus. Klassischerweise wurden die tatsächlichen Tages-/Nachtstunden durch 12 geteilt und es ergab sich für jeden Tag eine neue Zuordnung. Für heute sieht der Tag z. B. so aus:

  • 23:28 - 00:07 Jupiter
  • 00:07 - 00:46 Mars
  • 00:46 - 01:24 Sonne
  • 01:24 - 02:03 Venus
  • 02:03 - 02:42 Merkur
  • 02:42 - 03:21 Mond
  • 03:21 - 03:59 Saturn
  • 03:59 - 04:38 Jupiter
  • 04:38 - 05:17 Mars
  • Sonnenaufgang
  • 05:17 - 06:38 Sonne
  • 06:38 - 07:59 Venus
  • 07:59 - 09:21 Merkur
  • 09:21 - 10:42 Mond
  • 10:42 - 12:04 Saturn
  • 12:04 - 13:25 Jupiter
  • 13:25 - 14:46 Mars
  • 14:46 - 16:07 Sonne
  • 16:07 - 17:29 Venus
  • 17:29 - 18:50 Merkur
  • 18:50 - 20:11 Mond
  • 20:11 - 21:33 Saturn
  • Sonnenuntergang
  • 21:33 - 22:11 Jupiter
  • 22:11 - 22:50 Mars
  • 22:50 - 23:29 Sonne
  • 23:29 - 00:07 Venus
Paracelsus verwendete diese Einteilung, um die dem jeweiligen Planeten zugeordneten Medizinen zu verabreichen.

Gruß
Kochant
 
Wie kommst Du auf "jede Stunde eines Tages"? Der Tag hat 24 Stunden, die 24 Stunden werden aber nicht 24 Gestirnen zugeordnet. Weil es halt nur sieben Gestirne sind.

Ich meinte es so, dass jede der 24 Stunden eindeutig (aber nicht eineindeutig) einem der sieben Gestirne zugeordnet werden. Das wäre eine Zuordnung n:1 (nicht 1:1).
 
Der Tag bestand wurde seit der Antike aus 12 Temporal-Stunden tags, gerechnet von Sonnenaufgang =Beginn des Tages, und 12 nächtlichen Temporalstunden, gerechnet vom Sonnenuntergang. Zumindest für die Berechnung /Aufstellung der Tagesregenten, die wohl auf babylonische und/oder altägyptische Zeit zurück gehen.

Die Tagesregenten, jeweils einer der klassischen 7 Planten der sogenannten chaldäischen Reihe, Saturn, Jupiter, Mars, Sonne, Venus, Merkur, Mond, Reihenfolge entlang der damals sichtbaren Bewegungsgeschwindigkeit, wurden berechnet nach dem Modell:

Samstag=Saturntag: 1. Temporalstunde ab Sonnenaufgang von Saturn regiert; Saturntag. Die 2. Temporalstunde am Saturntag wird von Jupiter beherrscht, der Tag aber nicht danach benannt, die 7. vom Mond, die 8. Temporalstunde wird wieder von Saturn beherrscht usw., die 22. ebenfalls.
Sonntag=Sonnentag: Nach 2x12 Temporalstunden ab Samstagfrüh wird die 25. Temporalstunde erreicht, die erste (Sonnenaufgang) am Sonntag. Die 22. war von Saturn beherrscht, 23 von Jupiter, 24. von Mars, 25. und damit die 1. bei Sonnenaufgang nächster Tag von der Sonne.

Nicht nur in Antike war die Überzeugung verbreitet, dass es eine Zeitqualität gibt, für Opfer, für Tätigkeiten oder für besondere Gefahren wie der Iden des März, siehe Cäsars Tod.
Genauso verbreitet war die Vorstellung, dass die Planeten und Sterne Qualitäten, Eigenschaften und Wirkungen hervorbringen.
Etwas steht z.B. unter einem schlechten Stern, typische Redewendung dafür.

Die Tage hatten ansonsten antik keinen eigenen Namen, noch gab es einen Sonntag im heutigen Sinne, das hat sich (christlich) erst mit und nach Konstantin d. Großen als Schöpfer des 'Sonntags' so entwickelt.
 
Die Tage hatten ansonsten antik keinen eigenen Namen, noch gab es einen Sonntag im heutigen Sinne, das hat sich (christlich) erst mit und nach Konstantin d. Großen als Schöpfer des 'Sonntags' so entwickelt.
Die Woche muss schon vor Einführung des christlichen Sonntags eine erhebliche praktische Bedeutung gehabt haben, sonst wäre sie nicht in Germanien adaptiert worden. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es regelmäßig Wochenmärkte gegeben habe, etwa an Grenzstationen, ich weiß nicht, worauf sich das stützt, es scheint mir aber plausibel.
 
Die Woche muss schon vor Einführung des christlichen Sonntags eine erhebliche praktische Bedeutung gehabt haben, sonst wäre sie nicht in Germanien adaptiert worden. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass es regelmäßig Wochenmärkte gegeben habe, etwa an Grenzstationen, ich weiß nicht, worauf sich das stützt, es scheint mir aber plausibel.

Ja, die Woche an sich wohl schon, die Sieben-Tage-Woche. Ich habe nur in Erinnerung, dass eben ein 'Sonntag' nach dem allgemein zumindest aus dem Judentum als Schabbat-Tag/'Saturntag' bekannten Tag erst allgemein unter/von Konstantin als römisch-christlicher, 'staatlicher' Ruhetag konzipiert wurde.
Die sieben Tage als Einheit können in der antiken Entwicklung sowohl in die Korrelation mit dem Mondlauf, den Mondphasen und den sieben klassischen Planeten aus damaliger Sicht in Verbindung gebracht werden, soweit ich sehe. Natürlich gab es im Judentum ebenfalls die Überlieferung der Schöpfung in 6 Tage plus Ruhetag (wohl unter Einfluss des babylonischen Exil, schätze ich).

Der Astronom und Astronomiehistoriker Jürgen Hamel notiert in Begriffe der Astrologie, 2010, S. 632, Stichwort Woche, u.a.:

Die Konstruktion der Woche als Planetenwoche ist der sichtbarste Ausdruck der Planeten als Zeitherrscher, der sich aus ihrer Funktion als Stundenherrscher abgeleitet hat. Ihre generelle Entstehung, noch ohne eine geforderte Reihenfolge, dürfte im hellenistischen Ägypten zu suchen sein. Zuerst scheint die Planetenwoche bei Hermes Trismegistos, dann bei Nechepso-Petosiris vorzukommen.
Die auf orientalische und jüdische Einflüsse zurückgehende Sieben-Tage-Woche wurde im spätantiken römischen Imperium eine anerkannte Zähleinheit. Erstmals tauchen die Wochentagsgötter 207 n. Chr. bei dem Grammatiker Dositheus auf.
 
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