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Wie gesagt, gingen seit Augustinus bzw. der Synode von Karthago im Jahr 418 die ungetauften Kinder direkt in die Hölle. Das wurde offizielle, vom Papst bestätigte kirchliche Lehre. Dann griffen Scholastiker im Hochmittelalter die bestehende Idee von einem Zwischenhimmel auf und sprachen von einem Limbus, einem Rand der Hölle, einer Vorhölle also
... und die Jesuiten, die die Hauptlast der Gegenreformation trugen und in jener Zeit in der Theologie tonangebend waren, brachten wieder Limbus ins Spiel, was sich aus ihren Streitschriften, die sich gegen Luther, aber auch gegen strenggläubigen Katholiken, u.a. den Jansenisten, herauslesen lässt.
... und sprachen von einem Limbus, einem Rand der Hölle, einer Vorhölle also, was das Konzil von Ferrara/Florenz (1431 bis 1445) aber verwarf
Also ich meinte tatsächlich Originalquellen, keine Sekundärtexte. Das muss die katholische Kirche doch irgendwo auch mal gesagt haben, dass ungetaufte Kinder direkt in die Hölle kommen.
(Ich halte das immer noch nicht für ausgeschlossen.)
Es darf auch auf Latein oder Englisch sein.
Ob diese Theorie gelehrt wurde oder nicht ist weniger wichtig als die Praxis. Und diese Praxis war bis zum II. Vatikanum, dass Ungetaufte und Selbstmörder nicht in geweihter Erde bestattet werden durften. Punkt.Diese Theorie, die von Theologen seit dem Mittelalter ausgearbeitet wurde, hat niemals in die dogmatischen Definitionen des Lehramts Eingang gefunden, auch wenn dasselbe Lehramt sie in seiner ordentlichen Lehre bis zum II. Vatikanischen Konzil erwähnt hat. Sie bleibt daher eine mögliche theologische Hypothese.
Die Hoffnung auf Rettung für ungetauft gestorbene Kinder
Verstehe ich das richtig, dass das also nie gelehrt wurde?
Das galt nur für Föten, nicht für totgeborene Kinder. Und das auch nur für Geburten im Krankenhaus, doch die Mehrzahl der Geburten fand früher zu Hause statt.Das größere Problem waren tot geborene Kinder, weil die auch staatlicherseits nicht beerdigt werden durften, sondern als Abfall galten.
Die Zitate, die ich aus den verlinkten Dokumenten brachte, sagen was anderes.Das Konzept des Limbus basiert wohl kaum auf der "Idee von einem Zwischenhimmel", sondern vielmehr direkt auf der Vorstellung des Augustinus: Die ungetauften Kinder trifft zwar der Schuldspruch (aufgrund der Erbsünde); da sie aber keine persönliche Schuld tragen, erwartet sie das allermildeste Urteil.
Jansenisten wurden bekämpft, weil sie eine Rückbesinnung auf die ursprüngliche christliche Lehre innerhalb der katholischen Kirche predigten. Und sie wollten mehr Frömmigkeit im Alltag. Ihre Lehre ähnelte darin der der protestantischen Pietisten und Puritanern.Die Jansenisten als "strenggläubige Katholiken" zu bezeichnen soll wahrscheinlich ein Witz sein. Der Jansenismus wurde von Rom von Anfang an als Häresie bekämpft.
Ja, aber sie gehen beide in die Hölle – Zitat (Fettschreibung durch mich): illorum animas, qui in actuali mortali peccato vel solo originali decedunt, mox in infernum descendere, poenis tamen disparibus puniendasDas ist wieder Quatsch, das Konzept des Limbus wird vom Konzil von Florenz nicht verworfen. Mit der Formulierung poenis tamen disparibus puniendas wird sogar ausdrücklich festgehalten, dass Todsünde und Erbsünde unterschiedlich bestraft werden.
Doch, hat es. Siehe das lateinische Zitat.Die Konzilsbeschlüsse dürften sich auch online finden lassen. Da der Limbus später noch gängige Lehre war, kann dieses Konzil aber eigentlich nicht so verstanden worden sein, dass es die Frage des Schicksals ungetaufter Kinder lehramtlich entschieden hatte.
Was soll denn Dein "aber"? Du bestätigst doch genau das, was ich geschrieben habe. Der Limbus ist kein "Zwischenhimmel", sondern ein Teil der Hölle, wenn auch nur deren äußerster Rand.Ja, aber sie gehen beide in die Hölle
Die Zitate, die ich aus den verlinkten Dokumenten brachte, sagen was anderes.
PS: Du hast nur das Ende zitiert, nicht das, was davorsteht und meine Ansicht bestätigt. Dabei werde immer nur ich beschuldigt, selektiv zu zitieren.![]()
Ich vermute, dass bezogen auf das Schicksal der Seelen dem Osten die Theologie des Augustinus aufgezwungen werden sollte. Es ist allerdings zu bemerken, dass die Verbindung zu den ungetauften Kindern auch hier nicht direkt zu finden ist, sondern sich nur über Rekurs auf theologische Schriften, vor allem eben die des Augustinus ergäbe.
Nein, du hast dich auf das bezogen:Was soll ich denn machen, wenn Du Dir selber widersprichst? Du bezeichnest in ein und demselben Satz den Limbus einerseits als "Zwischenhimmel" (falsch), andererseits als "Rand der Hölle" (richtig) und ereiferst Dich, wenn das mal richtiggestellt wird.PS: Du hast nur das Ende zitiert, nicht das, was davorsteht und meine Ansicht bestätigt. Dabei werde immer nur ich beschuldigt, selektiv zu zitieren.
Da musst du schon die Reihenfolge und das Ganze sehen. In dem von mir zuletzt zitierten Entscheidung des Konzils von Ferrara/Florenz steht nichts von der Vorhölle (das wäre in der Tat Limbus), sondern von Infernum (Hölle) – für dich hier noch einmal:Das Konzept des Limbus basiert wohl kaum auf der "Idee von einem Zwischenhimmel", sondern vielmehr direkt auf der Vorstellung des Augustinus: Die ungetauften Kinder trifft zwar der Schuldspruch (aufgrund der Erbsünde); da sie aber keine persönliche Schuld tragen, erwartet sie das allermildeste Urteil.Wie gesagt, gingen seit Augustinus bzw. der Synode von Karthago im Jahr 418 die ungetauften Kinder direkt in die Hölle. Das wurde offizielle, vom Papst bestätigte kirchliche Lehre. Dann griffen Scholastiker im Hochmittelalter die bestehende Idee von einem Zwischenhimmel auf und sprachen von einem Limbus, einem Rand der Hölle, einer Vorhölle also, was das Konzil von Ferrara/Florenz (1431 bis 1445) aber verwarf, so dass die Höllen-Version von Karthago wieder gültig wurde.
Und das ist das, was ich von Anfang an gesagt habe.Ja, aber sie gehen beide in die Hölle – Zitat (Fettschreibung durch mich): illorum animas, qui in actuali mortali peccato vel solo originali decedunt, mox in infernum descendere, poenis tamen disparibus puniendas
Du hast aber schon gelesen, was ich geschrieben bzw. verlinkt habe, oder?Wie gesagt, hätte man den Konzilsbeschluss als dogmatische Aussage über ungetaufte Kinder verstanden, wäre es kaum zu erklären, dass der Limbus in der Frühen Neuzeit eine so bedeutende Rolle spielte.
Und das ist nun zweifellos RICHTIG!In dem von mir zuletzt zitierten Entscheidung des Konzils von Ferrara/Florenz steht nichts von der Vorhölle (das wäre in der Tat Limbus)
... und sprachen von einem Limbus, einem Rand der Hölle, einer Vorhölle also, was das Konzil von Ferrara/Florenz (1431 bis 1445) aber verwarf
Keine Zitate gefunden? Dann habe ich keine weiteren Fragen.Welche "Dokumente" sagen denn denn "was anderes"? Vielleicht versuchst Du mal im Zusammenhang zu lesen, was Du bisher zitiert hast, und wenn Du dann immer noch glaubst, einen Widerspruch zu dem von mir Geschriebenen feststellen zu können, dann schreib doch mal bitte die Zitate zum Vergleich untereinander.
Du hast aber schon gelesen, was ich geschrieben bzw. verlinkt habe, oder?
So kann man das auch sagen, ja. Aber Fakt ist, dass die katholische Kirche die meiste Zeit ihres Bestehens, der rigiden Lehre Augustinus folgte, was für die gläubige Bevölkerung katastrophale Folgen hatte – eben zu wissen, dass ihr Kind nun in der Hölle schmort, nur weil sie es nicht geschafft haben, rechtzeitig einen Priester herbeizurufen, um das Kind zu taufen. Man darf nicht vergessen, dassAus obigem Text geht meines Erachtens hervor, dass die katholische Kirche keine einheitliche Lehrmeinung in dieser Frage hatte.
Noch einmal: Die o.g. Kommission sagt, dass das Konzil von Karthago 418 u.a. Folgendes feststellte – Zitat:Das Konzil macht überhaupt keine Aussage über den Teil der Hölle, der als Limbus bezeichnet wird. Daher ist logischerweise die Behauptung, das Konzil habe das Konzept des Limbus verworfen, unsinnig.
Ob diese Theorie gelehrt wurde oder nicht ist weniger wichtig als die Praxis.
was für die gläubige Bevölkerung katastrophale Folgen hatte – eben zu wissen, dass ihr Kind nun in der Hölle schmort, nur weil sie es nicht geschafft haben, rechtzeitig einen Priester herbeizurufen, um das Kind zu taufen.
Hast Du eigentlich mal nachgeschaut, was limbus bedeutet? Der Limbus, von dem wir die ganze Zeit sprechen, ist der limbus inferni, der äußerste Rand der Hölle.Das ist erstens eine klare Absage an ein Zwischending, später auch Limbus genannt.
Indem das Konzil von Ferrara/Florenz (1431-1445) Limbus nicht erwähnt, sondern in Bezug auf Erbsünde der augustinischen Version das Wort redet, dürfte klar sein, dass der Limbus erstmal keine Rolle mehr spielte
Der nächste Quatsch.erst die Jesuiten prägen wieder diesen Begriff.
Dass "erst die Jesuiten wieder diesen Begriff prägen", steht da mitnichten.Siehe bitte dazu auch das Zitat in meinem Beitrag #132 (das Fettgeschriebene).
Laut der o.g. Kommission bedeutet das lateinische Wort „limbus“: Streifen, Besatz, [Kleider]Saum. Dass damit eine Vorhölle gemeint sei, war eine Interpretation jener, die nicht die Grausamkeit des Augustinus‘ Verdikts, die ungetauften Kinder würden direkt in die Hölle wandern, hinnehmen wollten. Doch die Synode von Karthago verwarf die Theorie von einem „Zwischenzustand“ – Zitat aus dem Papier der Kommission:Hast Du eigentlich mal nachgeschaut, was limbus bedeutet? Der Limbus, von dem wir die ganze Zeit sprechen, ist der limbus inferni, der äußerste Rand der Hölle.
Für mich und für die Kommission besagt schon was, sonst hätte die Kommission nicht hingeschrieben, dass der Katechismus von 1992 das Wort Limbus nicht erwähnt. Das schreibt man nur, wenn man sagen will, dass Etwas nicht mehr besteht. Deswegen geht dein Beispiel mit Kirchtürmen fehl.Die Nichterwähnung eines Ausdrucks besagt erst einmal gar nichts.
Indirekt steht das schon da – Zitat:Dass "erst die Jesuiten wieder diesen Begriff prägen", steht da mitnichten.
Nein, das schreibt nicht die Kommission, sondern ist eine Anmerkung des Übersetzers. Der Originaltext ist auf Englisch; die Kommission gibt den Terminus limbus inferni mit the "border" of the inferior region wieder. "Saum" oder "Randzone" ist natürlich ebenso zutreffend.Laut der o.g. Kommission bedeutet das lateinische Wort „limbus“: Streifen, Besatz, [Kleider]Saum.
Wenn das für sich was besagen würde, hätte sie nicht sofort im nächsten Satz geschrieben: "Der Katechismus lehrt vielmehr, dass ohne Taufe sterbende Kinder von der Kirche der Barmherzigkeit Gottes anvertraut werden..."Für mich und für die Kommission besagt schon was, sonst hätte die Kommission nicht hingeschrieben,
Indem das Konzil von Ferrara/Florenz (1431-1445) Limbus nicht erwähnt, sondern in Bezug auf Erbsünde der augustinischen Version das Wort redet, dürfte klar sein, dass der Limbus erstmal keine Rolle mehr spielte; erst die Jesuiten (prägen wieder diesen Begriff
Und auch das ist stimmt nicht, wie Du einen Satz vorher hättest nachlesen können: Diese Theorie "bleibt daher eine mögliche theologische Hypothese."Das schreibt man nur, wenn man sagen will, dass Etwas nicht mehr besteht.
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