Irgendwann muss irgendjemand im Mittelmeer, Südpazifik etc. angefangen haben, über den Horizont hinauszurudern oder zu segeln. Vielleicht aus menschlicher Neugier?
Möglicherweise auch einfach durch zufälliges Abgetriebenwerden.
Neugier allein dürfte kein Faktor sein um Hochseeschiffahrt tatsächlich zu etablieren, es hätten schon Entdeckungen dabei herauskommen müssen, die auch irgendeine Form größeren Gewinns versprachen, sonst wäre das auf Dauer schlicht zu kostpsielig gewsen.
Die Frage ist da eben, mit wem hätten die Mayas oder Atzteken welche Form von Handel betreiben können und wozu hätten sie den Benötigt?
Da die karibischen Inseln bewohnt waren, muss es auch altamerikanische "Entdecker/Abenteurer" gegeben haben. Aber warum blieb die Entwicklung bei Flößen und Großkanus stehen?
Wie gesagt, weil möglicherweise einfach nicht mehr benötigt wurde. Sofern es keine direkten Handelsverbindungen von den Antillen auf das mexikanische und zentralamerikanische Festland gab, reichten Transportmittel mit denen man zwischen relativ nah bei einander liegenden Inseln so wie Venezula und Florida hin und her fahren konnte ja durchaus hin.
Kein Mensch käme überspitzt gesagt auf die Idee, sich für eine Distanz, die er mit dem Schlauchboot zurücklegen kann, ein Containerschiff zu bauen.
Und ob Gedanken an entsprechenden Handel überhaupt sinnvoll sind, hängt davon ab, wie kommerziell das Wirtschaftsmodell einer Kultur insgesamt ist, bzw. ob es möglicherweise kulturelle oder andere Hindernisse für die Aufnahme größerer überseeischer Aktivitäten gab.
Von China aus wurden bis ins 15. Jahrhundert hinein Entdeckungsfahrten bis weit in den Pazifik und an die Ostafrikanische Küste unternommen.
Offenbar kam man aber zu dem Ergebnis, dass es dort nichts interessantes gab, und stellte diese Aktivitäten in der Folge ein (oder tat es aus Grund anderer Probleme) um sie de facto nie wieder aufzunehmen und den Europäern die Meere zu überlassen (freilich ohnee das zu wissen).
Ähnlich könnte es sich auch im karibischen Raum verhalten haben. Gut möglich, das angehörige etwa der Maya-Kultur Entdeckungsfahrten zu den Antillen unternahmen, dann aber feststellten, dass es dort nichts gab, dass interessant für sie war und das ganze wieder ad acta legten.
Wäre in der Geschichte nicht beispieellos.
Dann ist ein großer Teil der vorindustriellen Wirtschafts subsistenzwirtschaft gewesen, die nicht kommerziellen Zwecken diente sondern der Selbsterhaltung.
Für den Fall das einfach keine Übeerschüsse entstanden, mit denen man Fernhandel hätte beetreiben können, sei es wegen schlecht entwickelter Produktionstechniken oder aus kulturellen Gründen, hätten weitreichende Entdeckungsfahrten auch keinen Sinn ergeben.
Warum eigentlich nicht? Es hätte doch genügend Handelsware gegeben, genau wie im prähistorischen und antiken Europa oder Asien auch. Fische, Felle, Salz, Mais, Feuersteine, Walknochen, arktisches Elfenbein...
Nur dass das bis auf vielleicht Walknochen und bestimmte Felle alles keine Fernhandelsgüter sind.
Fische, Salz, Mais und Feuersteine sind klassische Massengüter, die auch in Europa oder im Indo-Pazifik in der Regel keine Fernhandelsgüter waren, sondern die üblichen verdächtigen Waren für die Küstenschiffahrt.
Solche Güter kamen kamen regional viel zu häufig vor, dass außer in Ausnahmesituationen (z.B. Hungerkatastrophen), die Gewinnmargen dafür viel zu gering waren um die immensen Transportkosten und Risiken des Fernhandels jenseits er Küsten zu rechtfertigen.
Bis in die frühe Neuzeit hinein waren Ladekapazität und Geschwindigkeit der meisten bekannten Schiffstypen (vielleicht mit Ausnahme einiger chinesischer Konstruktionen) extrem begrenzt, zumal je länger die Strecke wurde, desto mehr Laderaum ging für die Verpflegung für die Besatzung drauf, entsprechend machte Fernhandel über See nur bei Gütern Sinn, die möglichst wenig Laderkapazitäten verbrauchten, also möglichst leicht und wenig sperrig waren und hohe Gewinnmargen versprachen.
Außerdem mussten sie erst einmal in entsprechendem Ausmaß verfügbar sein, dass das etablieren dauerhafter Handelsbezieehungen und Routen überhaupt lohnte.
Walknochen oder arktisches Elfenbein werden, schlicht nicht in hinreichendem Maße vorhanden gewesen sein um damit einen größer angelegten überregionalen Handel aufzuziehen, in Teilen werden auch die Distanzen einfach zu lang gewesen sein um den Aufwand zu rechtfertigen.
3. Keine Metallverarbeitung...
..... habe ich nicht geschrieben. Ich habe geschrieben "keine Eisenverarbeeitung", was im Hinblick auf die Mesoamerikanischen Kulturen und die Karibik, so weit ich weiß noch immer dem Erkenntnisstand entspricht.
Mit den Indigenen Kulturen Nordamerikas (abgesehen vielleicht vom Gebiet der Neeueenglandstaaten und einem Teil Kanadas), kenne ich mich um eehrlich zu sein, überhaupt nicht aus.
Keine Ahnung, ob dort Pfeilspitzen aus Eisen bekannt waren und wenn ja von welchem Zeeitraum an, in Mesoamerika diente für Messer, Pfeile und Speeerspitzen so weit mir bekannt Obsidian, womit auf dem Gebiet des heutigen Mexiko und Mittelamerika auch relativ reger Handel betrieben worden zu sein scheint.
Außerdem, die Polynesier kannten auch keine Eisennägel, trotzdem haben sie den halben Pazifik mit ihren Booten durchquert (ohne zu wissen, obs noch irgendwo Land gab...).
Ja schon richtig. nur hätten sich die Boote, die die Polyneser bauten nicht zum Betreiben größerangelegten Fernhandels geeignert, weil diese Boote überhaupt nicht zum Transport von größeren Mengen von Waren geeignet waren.
Kein Eisen zur Verfügung zu haben verhinderte vielleicht nicht den Bau hochseetüchtiger Fahrzeeuge, limitierte aber letztendlich ihre Größe und die Möglichkeit entsprechende Laderäume, was für den Handel widerrum von Bedeutung wäre.
Im Übrigen meine ich nicht nur die Ägel um die entsprechenden Schiffe zusammen zu halten, sondern mitunter auch Beschläge aus Kupfer oder Eisen um Teile des Rumpfes zu stabilisieren und zu schützen.
Trifft auf andere Ecken der Welt genauso zu, tropische Stürme gibts im Indopazifik
Gibt es durchaus denoch stellte das gegenübr Europa sicherlich einen Nachteil da, zumal wenn Eisenverarbeitung zum besseren Zusammenahlt und der Stabilisierung von Schiffsrümpfen fehlte.
5. "Übungsgebiete" wie Flüsse und Seen, geschützte Buchten...
Mississippi, Große Seen, Amazonas, Rio Plata, Golf von Mexiko, Baja California, alaskische und chilenische Fjorde
Damit würdest du allerdings im Grunde genommen ein organisiertes Forschungsprojeekt zur Entwicklung von Schiffstypen vorraussetzen. Wer hätte dessen Träger sein sollen und warum?
Zumal Flüsse und Flussmünungen oder ein große weitgehend stehende Gewässer wie die Großen Seen ohne allzu viele tückische Strömungen un Seegang sicherlich keine sinnvollen Übungsgebieete für die Konstruktion und Erprobum hochseetauglicher Schiffe waren.
Die Karibik mit ihren Tropenstürmen dürfte als "Übungsgebiet" auch eher suboptimal gewesen sein und wie nun Atzteken oder Mayas als Angehörige der entsprechenden Hochkulturen in irgendwelche Fjorde in Alaska hätten gelangen sollen, respeektive warum, müsstst du mir erklären.