Faszinierende Persönlichkeiten!

Epic

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Hallo, mich interessiert, wen ihr von der Antike bis zum 2. Weltkrieg persönlich beeindruckend findet!
Ich meine bekannte und auch unbekannte Personen!
Ich möchte so auf Personen aufmerksam werden, die ich vielleicht bisher nicht kenne oder mir nie sonderlich aufgefallen sind!
Personen die ein bewegtes/aufregendes Leben hatten!
Eugen von Savoyen oder Karl der 12. von Schweden,nehme ich jetzt mal als Beispiel!
Klar die Personen sind bekannt!
Aber mich interessiert alles von Amerika über Afrika, Europa, Asien bis Australien!
Grüße
 
Ich begeistert mich für vielen historische Persönlichkeiten.
Der hier ist allerdings einer meiner Favoriten:

JohnMandeville-1.jpg
 
Ojemine, wo beginnen?

Faszinierende Herrscher- und Feldherrenfiguren gibt es viele. Persönlich finde ich aber wenige illustre Persönlichkeiten bemerkenswerter.

Ein Faible habe ich für Wanderer (im wörtlichen wie metaphorischen Sinne), also Menschen wie Ibn Battuta, Arnold von Harff oder Egeria. Menschen mit vorbildlicher Moral haben es mir aufgrund ihres Seltenheitswertes ebenfalls angetan, von exemplarischen Rittern wie Pierre du Terrail bis hin zu den "Gerechten unter den Völkern". Außerdem faszinieren mich Frauen, die die Konventionen ihrer Zeit sprengten (z.B. Caterina Sforza und Julie d’Aubigny).

Was ich nicht teile, ist die Faszination vieler Menschen für Revolutionäre und radikale Reformer. Mir ist klar, dass das widersinnig ist, weil dazu Persönlichkeiten gehören, denen wir letztlich viel zu verdanken haben; aber ich muss zugeben, ich hege eine Abneigung gegen Menschen, die sich für berufen halten, die Welt zu ändern. Sehr, sehr selten ist ihr Selbstvertrauen berechtigt.
 
Ein Faible habe ich für Wanderer (im wörtlichen wie metaphorischen Sinne), also Menschen wie Ibn Battuta, Arnold von Harff oder Egeria.
Das geht mir ähnlich, wobei das, was wir von Egeria haben, ja reichlich dürftig ist. Aber mittelalterliche Reiseberichte sind eine tolle Quelle.

Was ich nicht teile, ist die Faszination vieler Menschen für Revolutionäre und radikale Reformer. Mir ist klar, dass das widersinnig ist, weil dazu Persönlichkeiten gehören, denen wir letztlich viel zu verdanken haben; aber ich muss zugeben, ich hege eine Abneigung gegen Menschen, die sich für berufen halten, die Welt zu ändern. Sehr, sehr selten ist ihr Selbstvertrauen berechtigt.
Dafür kann man sicherlich viele Beispiele nennen, etwa den ikonisch gewordenen Che Guevara, in dem die ganze Ambivalenz deiner Beschreibung drinsteckt. Ich würde deiner Einschätzung aber nicht zustimmen. Niemand ist ein Messias - auch wenn man in manche Leute vielleicht fast messianische Erwartungen steckt (ich las zu Obamas Nachfolger mal, dass der so viel Erfolg habe, weil die in Obama gesteckten unerfüllbaren weil fast messianischen Erwartungen so enttäuscht worden seien - ich lasse dies als These mal in den Raum gestellt). Dennoch würde ich nicht in Bausch und Bogen alle Visionäre verurteilen, weil manche Visionäre den Irrweg der Gewalt gegangen sind.
 
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Dennoch würde ich nicht in Bausch und Bogen alle Visionäre verurteilen, weil manche Visionäre den Irrweg der Gewalt gegangen sind.
Ich sprach gar nicht von Gewalt. Ich sprach von Zweifeln. Die Welt – oder selbst ein Ausschnitt von ihr, etwa ein einzelnes Land – ist unglaublich komplex. In meinen Augen zeugt es mindestens von fehlender Demut, ein komplexes System verändern zu wollen (ein Mangel, den viele Visionäre kompensieren, indem sie ein Feindbild an die Stelle der Größe der Aufgabe oder ihres eigenen Unvermögens setzen). "Der Weise schwankt, der Narr bleibt fest", wie das Sprichwort sagt. Und genau deswegen misstraue ich Visionären. Wer sich dazu berufen fühlt, den Lauf der Welt zu ändern, besitzt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das nötige Wissen und den moralischen Kompass dafür, oder er würde mehr an sich zweifeln. Wahrscheinlich ist solche Hybris nötig, um den Beharrungskräften des Status Quo etwas entgegenzusetzen. Aber Hybris bleibt es.
 
Hallo, mich interessiert, wen ihr von der Antike bis zum 2. Weltkrieg persönlich beeindruckend findet!
Ich meine bekannte und auch unbekannte Personen!
Ich möchte so auf Personen aufmerksam werden, die ich vielleicht bisher nicht kenne oder mir nie sonderlich aufgefallen sind!
Personen die ein bewegtes/aufregendes Leben hatten!
Eugen von Savoyen oder Karl der 12. von Schweden,nehme ich jetzt mal als Beispiel!
Klar die Personen sind bekannt!
Aber mich interessiert alles von Amerika über Afrika, Europa, Asien bis Australien!
Grüße
Ich fürchte, dass ich Dir da nicht weiterhelfen kann. Die Menschen, die mich beeindruckt haben, hatten leider alle kein aufregendes oder bewegtes Leben oder es ist eigentlich nicht ihr aufregende und bewegte Leben, das mich beeindruckt.

Die meisten historischen "Persönlichkeiten", die mich beeindruckt haben, hatten folgende Merkmale: Sie stellten Weichen für die Zukunft (von etwas) oder / und hinterließen ein Werk, das zumindest noch einige Zeit nach ihrem Tod Bestand hatte bzw. sich bewährte, und sie waren alles andere als glamourös und schillernd. (Also "Aktenhaie" und "Buchhalter", die meisten in der Geschichtsforschung unterschätzt werden oder Frauen und Männer im Schatten der "Stars").

Ausgenommen wäre hier zwei historische Prominente, die beide scheiterten - mit denen beschäftigte ich mich in meiner Jugend, und sie hatten damals mein volles Mitgefühl, aber ob das heute auch noch so wäre, da bin ich mir nicht so sicher. Vermutlich lag es am damaligen ersten "Kennenlernen":
* den einen Prominenten lernte ich erstmals als Protagonisten bei William Shakespeare kennen, in dessen umfangreicher Trilogie habe ich damals wirklich mit ihm gelitten (große Leistung eines Dichters)
* den anderen Prominente lernte ich damals über eine historische Biographie kennen, in der es der Autor wirklich schaffte, mir seinen Protagonisten als Menschen nahezubringen - glänzende Leistung wohl doch eher des Biographien! (Und übrigens da fällt mir auf, der ist auch der Titelheld in einer Tragödie von William Shakespeare).;)
 
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Ich sprach gar nicht von Gewalt. Ich sprach von Zweifeln. Die Welt – oder selbst ein Ausschnitt von ihr, etwa ein einzelnes Land – ist unglaublich komplex. In meinen Augen zeugt es mindestens von fehlender Demut, ein komplexes System verändern zu wollen (ein Mangel, den viele Visionäre kompensieren, indem sie ein Feindbild an die Stelle der Größe der Aufgabe oder ihres eigenen Unvermögens setzen). "Der Weise schwankt, der Narr bleibt fest", wie das Sprichwort sagt. Und genau deswegen misstraue ich Visionären. Wer sich dazu berufen fühlt, den Lauf der Welt zu ändern, besitzt mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht das nötige Wissen und den moralischen Kompass dafür, oder er würde mehr an sich zweifeln. Wahrscheinlich ist solche Hybris nötig, um den Beharrungskräften des Status Quo etwas entgegenzusetzen. Aber Hybris bleibt es.

Ich sehe das anders. Rigoberta Menchú, Chico Méndez, Mahatma Ghandi, Nelson Mandela - das sind doch keine Leute, denen man Hybris vorwerfen kann.
 
Wenn ich mir so Deine Bedingungen an die Persönlichkeit noch mal durchlese, dann denke ich u.a.
an Johann Gottfried Schnabel (Pseudonym Gisander - * 07.11.1692/Sandersdorf/heutiges BL ST - † zwischen April 1744 und April 1748/Ort unbekannt).
Von ihnen stammt wohl auch der Begriff "Robinsonate".
Sein Roman "Der im Irr-Garten der Liebe herum taumelnde Cavalier" von 1738
schrieb er in der Übergangszeit zwischen dem höfisch-galanten Roman und den ersten modernen Romanen.
 
Am beeindruckendsten sind für mich die Idealisten welche, entweder an ihren Idealen oder durch einen frühen Tod, gescheitert sind. Dadurch hatten sie keine Gelegenheit, durch die Macht korrumpiert zu werden.
Um ein paar Namen zu nennen:

Antike: Diogenes von Sinope, Spartacus
Mittelalter: Jos Fritz, Elisabeth I
Absolutismus/Aufklärung: Antoine de Condorcet, Tupac Katari
19. Jahrhundert: Giuseppe Garibaldi, Michael Bakunin, Errico Malatesta
Moderne: Buenaventura Durruti, Che Quevara (ja auch), Bhimrao Ambedkar, Stephen Biko, Alekos Panagoulis, Phoolan Devi
Gegenwart: Alexei Nawalny
 
Moderne: Buenaventura Durruti, Che Guevara (ja auch), Bhimrao Ambedkar, Stephen Biko, Alekos Panagoulis, Phoolan Devi
Che Guevara ist vielleicht nicht durch Macht korrumpiert worden, aber als Gefängnisaufseher in La Cabaña ist aus dem Idealisten, der der Che Guevara war, der im Leprosorium gearbeitet hat, ein Mörder geworden. (Die standrechtlichen Erschießungen während der Guerilla auf Kuba sehe ich ihm als kaum vermeidlich nach.)
Auch der spanische Anarchistenführer Durruti ist eine schwierige Gestalt.
 
Ich sprach gar nicht von Gewalt. Ich sprach von Zweifeln. Die Welt – oder selbst ein Ausschnitt von ihr, etwa ein einzelnes Land – ist unglaublich komplex. In meinen Augen zeugt es mindestens von fehlender Demut, ein komplexes System verändern zu wollen (ein Mangel, den viele Visionäre kompensieren, indem sie ein Feindbild an die Stelle der Größe der Aufgabe oder ihres eigenen Unvermögens setzen).
Das ist Ansichtssache. Man könnte ja argumentieren, dass sich das System ohnehin in einem Zustand andauernder Veränderung befindet und es sich also nicht darum handelt, eine Veränderung selbst herbei zu führen, sondern lediglich bei der Richtung, in die es geht ein Wörtchen mitzureden und zu gestalten.

Das kommt wahrscheinlich darauf an, ob man eine mehr idealistische oder eine materialistische Betrachtungsperspektive vorzieht.


Hallo, mich interessiert, wen ihr von der Antike bis zum 2. Weltkrieg persönlich beeindruckend findet!
Ich finde tatsächlich z.B. Metternich, der in der Nationalgeschichtsschreibung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts wahrscheinlich weit schlechter weggekommen ist, als er das verdient hätte, ziemlich interessant.
Wenn man sich ein wenig für die entstehenden USA interessiert, würde ich sagen, dass es sich absolut lohnt sich mal ein wenig mit Alexander Hamilton zu beschäftigen, der in der Geschichtsrezeption immer ein wenig im Schatten von Washington und Jefferson stand, der aber für die Herausbildung des amerikanischen Bundesstaates wahrscheinlich eine ähnlich große Bedeutung hatte (er hatte unter anderem daran mitgewirkt der Zentralregierung weitgehende Rechte im Bezug auf die Einziehung von Steuern und finanzpolitische Maßnahmen zu verschaffen und sie damit überhaupt erst gegenüber den Bundesstaaten handlungsfähig zu machen und viel für die Rahmenbedingungen getan, unter denen in den USA die Industrialisierung vorrangetrieben werden konnte).
 
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Hallo, mich interessiert, wen ihr von der Antike bis zum 2. Weltkrieg persönlich beeindruckend findet!
Da finde ich privat/persönlich primär einige Künstlerbiografien beeindruckend, sowohl wegen der schöpferischen Leistung als auch wegen der gelegentlich sehr langen und durchaus auch problematischen Lebensläufe:
19.Jh.
19./20.Jh.
 
@Turgot Bruckners Biografie ist eher langweilig, ereignislos (trotzdem ein großer Sinfoniker) - Mahler ist da interessanter (leider eher kurz...)

Sehr faszinierend ist der Lebenslauf von Dmitri Schostakowitsch (!)
 
Anton Bruckner oh ja.
Auch meine Welt, und da besonders seine weltliche, patriotische Kantate für Männerchor und Orchester in g-Moll.

1. Strophe von 8 Strophen:

"Hoch auf der Nordsee, am fernesten Rand,
erscheinen die Schiffe, gleich Wolken gesenkt;
in wogenden Wellen, die Segel gespannt,
zum Eiland der Sachsen der Römer sich lenkt!...".

Und von seinen 9 Sinfonien (9. unvollendet) die 4. und 7. Sinfonie. Die 4. / die Romantische und die 7. gewidmet dem Märchenkönig.
 
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