Biturigos
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Zu 1. Stämme am Glauberg: da es sich um das Frühlatène handelt, in der dein Roman spielt, gibt es darüber keine schriftlichen Quellen. Die bekannte Auswanderung des Biturigen Segovesus in den Hercynischen Wald ist eine gallische Sage, von Titus Livius überliefert, urbe condita libri CXLII, die möglicherweise einen wahren Kern hat, aber keine historische Geschichtsschreibung ist.Ein Roman über Kampf, Freundschaft, Blut und den Mythen unserer keltischen Ahnen.
Doch es gibt so viele Fragen, die ich habe und so wenige verlässliche Antworten....
Daher würde ich mich freuen, wenn wir gemeinsam etwas "spinnen" könnten.
Welche Stämme dominierten das angesprochene Gebiet, wenn der Glauberg selbst kein Stammessitz sondern nur religiöse Stätte war? (die Treverer im Westen, aber wer noch? Etwa die Volcae? )
Welche Fragen und News gab es eurer Meinung nach an den Brunnen/ Marktflecken der Region? ( "Treverer- Heerestruppen/ Händler ziehen gerade wieder nach Süden, um sich den Reichtum der Ertrusker zu sichern")
Könnte meine Einschätzung passen, dass der Niedergang des Glaubergs bei einem Fürsten zu finden ist, der weltliche Macht suchte, die ihm nicht gebührte? (wie ein Papst/Bischoff der mitreden und sich darstellen will?)
Lasst uns tolle mögliche Kriegertruppen (von Druiden geführt) dieser Zeit erfinden, die wie der Mithras Kult der Römer gewesen könnten (Die Eismänner vom Dornberg -> dort gibt es eine Höhle in der es beinahe immer Eis gibt)
Was macht den Kampf dieser Zeit aus? Wie gut waren die keltischen Krieger wirklich? (dominiert der Angstfaktor-a la Gaesatae? Gab es Kampftrupps nach Waffengattungen? (Plänkler, schwere Infanterie...))
Zu 2..: Neuigkeiten und Gesprächsthemen: Handel it den Etruskern, Eintreffen von Händlern, wäre eine Möglichkeit: aber - die berühmten Schnabelkannen können auch diplomatische Geschenke gewesen sein, um Beziehungen aufzubauen und Handelswege zu sichern.
Zu 3.: Grund des Niedergangs?: bleibt spekulativ und die gesellschaftlichen Veränderungen im Frühlatène sind viel diskutiert aber natürlich alles Hypothesen. Im Roman hast du eine gewisse künstlerische Freiheit, solange es nicht allzusehr vom Forschungsstand abweicht.
Zu 4.: Druiden und Krieg: gab es sie schon im Frühlatène? Und rechtsrheinisch? Auch das ist sehr hypothetisch. Historisch gesichert sind Druiden im 2.Jahrhundert BC, in Gallien und Britannien. Literarische Quellen erwähnen sie im 3.Jahrhundert v.Chr.
Die Religion der Kelten - eine Naturreligion?
Wenn einem nichts mehr einfällt ist es ein keltischer Kultort? Leider habe ich manchmal diesen Eindruck. Man lässt ein bischen Nebel wallen, eine Eule fliegt durch Bild, macht buhu, und ein Druide steht im weißen Kleid über einem Opferstein. Ein bischen gruselt es, finster ist es im Wald...

Zu Druiden im Krieg, Cäsar schreibt, dass sie noch kurz vor dem Kampf zwischen den Parteien Frieden vermitteln konnten (aber: Spätlatène!) - soweit mir bekann waren Druiden nichtgleichzeitig Anführer der Krieger - sie hatten eine andere gesellschaftliche Rolle.
Zu 5.: dazu hat Reinecke schon Hinweise gegeben. Cäsar schildert die Kampfweise der britannischen Kelten als altertümlich, ihren Einsatz von Streitwagen. Wie diese im Mitteleuropa des 5.Jahrhunderts BC eingesetzt wurden, fehlt jede gesicherte Erkenntnis.
Bei einer Einteilung der Krieger spricht nach den Grabbeigaben vieles dafür, dass Wagenfahrer und Reiter der Elite zugeordnet werden müssen,
während die Vollbewaffnung (Schild, Schwert, Speer) einer wohlhabenden Grundbesitzerschicht entsprechen kann, die zu Fuß kämpfte.