1./Landsturm-Bataillon I Königsberg Ostpreußen , Einsatz 1914

Pensionator2020

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Guten Tag,
ich habe mich kürzlich im Forum angemeldet, da ich nach jahrelanger Suche etwas zu meinem Urgroßvater gefunden habe. Aus Verlustlisten geht sein Weg im 1.WK hervor. Die Verlustlisten geben seinen Status 1914 wieder. Folgende Einträge habe ich gefunden:
1. - 17. Dezember 1914 Deutsche Verlustliste (Pr.104) 8697
2. - 08. Februar 1916 DVL (Pr.449) 11250
3. - 08. November 1918 DVL (Pr.1289) 27393 oder (schwer leserlich) 27595 ? Die Info war - vermisst - Gefangenschaft - Rückkehr !
Die Originalauszüge der entsprechenden DVL stelle ich in den Anhang. Mei Urgroßvater war der Landsturmmann Gottfried Schulz geb. 30.04.1877 in Grünwiese, Kreis Bartenstein in Ostpreußen. Er diente in der 1.Kompanie des Landsturm-Bataillons I Königsberg/Ostpr. ! Mehr Erkenntnisse konnte ich bisher nicht generieren.
Ich würde mir wünschen, dass jemand mir Antworten geben kann zu folgenden Fragen:
1. Wie war die Unterstellung des Bataillons ? 2. An welchen Kampfeinsätzen nahm die Einheit teil ? 3. Was ist bekannt über russische Gefangenenlager und die Umstände ? 4. Gibt es irgendwo Unterlagen in Archiven und auch Krankenunterlagen diesbezüglich ?
Keine weiterführenden Auskünfte bekam ich bei der WASt, dem MA/BA und IRK in der Schweiz.
Vielen Dank und schöne Pfingsten
Pensionator2020
 

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3. Was ist bekannt über russische Gefangenenlager und die Umstände ?
Das dürfte sehr unterschiedlich sein, etliche kamen aus russischer Kriegsgefangenschaft nicht zurück, teilweise würden sie befreit, als sie Mittelmächte vorrückten, aber wer in Sibirien oder dem Ural Zwangsarbeit verrichtete eben nicht. Im Bürgerkrieg wurden KKGG sogar von Weißen wie Roten zwangsrekrutiert. Das zaristischen Russland ging schon mit den eigenen Soldaten nicht besonders gut um,um nicht zu sagen brutal, KKGG dürfte es eher schlechter als besser ergangen sein.
 
1. Wie war die Unterstellung des Bataillons ? 2. An welchen Kampfeinsätzen nahm die Einheit teil ?
Das 1. Landsturm-Infanterie-Bataillon Königsberg war das erste von 3 Landsturmbataillonen aus Königsberg, die dem I. Armeekorps unterstellt waren. Da noch viele andere Landsturmbataillone aus anderen Orten dem I. Armeekorps zugeteilt waren, wurden sie innerhalb des Korps anders nummeriert. Dieses Bataillon hatte darum auch die Bezeichnung I.11. Es war also Landsturmbataillon Nr. 11 im I. AK. Sieht man auch auf dem zweiten Bild.

Mir bekannte Quellen zum 1. WK erwähnen Landsturmeinheiten selten, wenn sie nicht gerade besonders auffielen, und noch seltener werden sie namentlich genannt. Eigentlich eher für den rückwärtigen Einsatz als Objekt- oder Ortsschutz vorgesehen, findet man zwischendurch Landsturmbataillone an der Front. Sei es zur Absicherung eines Rückzugs, einer Verladung auf die Eisenbahn oder zum Schutz einer Ruhestellung.

Bis zur Meldung der Gefangenschaft des Urgroßvaters im Dezember 1914, dürfte dieses Landsturmbataillon bei den Einsätzen des I. AK im Osten beteiligt gewesen sein.
Nachzulesen in Der Herbst-Feldzug 1914: der Abschluß der Operationen im Westen und Osten | Bd. 6 | Hamburger Kulturgut Digital

Darin findet man Erwähnungen von Landsturm aus Königsberg, bei denen das gesuchte Bataillon vielleicht dabei war.

Anfangs September 1914 eroberte ein als "Hauptreserve Königsberg" bezeichneter Verband, darunter auch Landsturm-Einheiten, die Stadt Tilsit zurück.
Danach wird "Landsturm aus Königsberg" als nördlich von Tilsit die Grenze sichernd gemeldet.
Am 2. November werden unter dem Namen "Abteilung Tilsit" "einige Landwehr- und Landsturmeinheiten aus der Festung Königsberg" erwähnt.
Mitte Dezember wird es "Truppenkommando Tilsit" genannt, welches zu dem Zeitpunkt noch drei Landsturmbataillone stark war und die gleichnamige Stadt schützte.

Möglicherweise steht in einem Manuskript im Bundesarchiv mehr drin:
Hauptmann a.D. von Moltke, Landsturm und Festungen Königsberg und Lötzen während der Tannenberger Schlacht
 
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