historische Kupferbearbeitung seit dem Chalcolithikum

Mittelalterlager

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Um hier eine adäquate einigermaßen authentische Form hinzubekommen muß ich das Stück vorher grob zusägen! Die weitere Bearbeitung mit verschiedenen Hämmern ist anstrengend um Größe und Form hinzukriegen. Die erste kleine Versuchsaxt habe ich dann auch noch falsch geschäftet ( Steinbeilsschäftung!). Auch die entsprechend geformten Schäfte zu finden ist schwierig. Zur Befestigung nimmt man Birkenpech und eine feste Bastumwicklung.
 
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Um hier eine adäquate einigermaßen authentische Form hinzubekommen muß ich das Stück vorher grob zusägen! Die weitere Bearbeitung mit verschiedenen Hämmern ist anstrengend um Größe und Form hinzukriegen. Die erste kleine Versuchsaxt habe ich dann auch noch falsch geschäftet ( Steinbeilsschäftung!). Auch die entsprechend geformten Schäfte zu finden ist schwierig. Zur Befestigung nimmt man Birkenpech und eine feste Bastumwicklung.
Ich frage deswegen weil ja die Kaltverformung (Hämmern) mit einer erheblichen Steigerung der Festigkeit bei Metallen einhergeht.
Dazu folgendes Diagramm linke Seite: https://www.tuofa-cncmachining.com/uploadfile/2024/12/04/20241204104617HAQ1r7.jpg
Wenn Du 70% der Dicke runterhämmerst hast Du fast die doppelte Zugfestigkeit (tensile strength im Diagramm) und die ist proportional zur Härte. (fast ganz unabhängig von der Kristallstruktur) Härtevergleichstabelle nach ISO 18265

Das Ötzi-Beil aber war in seiner Form gegossen und nicht kaltverformt.
"The neutron diffraction study clearly indicates that the Iceman blade was produced by casting copper in a bivalve mold, it never underwent mechanical hardening, and it was repeatedly used in the soft state,.." (Hervorhebung durch mich)

Dein Hämmern sollte also deutlich überlegen sein.

Noch eine Anmerkung zum Arsen.
Im vorher verlinkten Artikel gibt es zwei Angaben zum Arsengehalt die wohl auf zwei verschieden Analysen beruht.
0,22% und 0,44%. Die Zusammensetzung ist auch hier fast reines Kupfer.
(Es gab zwar Arsen-Bronzen (Wiki) doch hatten die einen sehr viel höheren Arsengehalt.)
Interessant finde ich, dass im Haar des Ötzi Arsen nachgewiesen wurde.
Er war wohl bei der Schmelze des Kupfererzes aus der Toskana anwesend.
 
Ja, da ich nicht giessen kann, muß ich hämmern, da ich aber ab und an auch damit arbeite ist mir das gerad recht. Aber ich mache ja auch Meißel, da ist das Material recht "dünn", da wird aus optischen die Oberfläche etwas gehämmert, die Ecken gerundet und dann nur noch die Meißelfläche unten gefertigt. Relativ "weich", aber gut damit zu arbeiten ( in erster Linie Weichholz, aber sogar Eiche!! geht).
 
Hier auch wieder ein Bronzemesser und ein Messer aus Eisen (Stahl), beide haben in der Schärfe im Prinzip keinen Unterschied, aber Eisen ist verfügbarer und benötigt weniger Kenntnisse als die Bronzeverarbeitung. Eisen ist einfach praktischer in Verarbeitung und Reparatur.

Bei Zinn-Bronze ist bei ca. 900 N/mm^2 Schluss und bei CuZn auch. Ausnahme und Exot: Beryllium-Bronze, die kriegst Du bis ca. 1.300 N/mm^2.
Stähle gehen bis 2.600.
Eine andere Klasse.
 
Ja, aber das kann dauern so in 3-4 Wochen; Bilder hab ich davon noch keine gemacht. Erinnere mich bitte dann nochmal, jetzt gerade hat der Ferienspaß Vorrang:)

Bilder hab ich nur von meinem Mittelalterkram:)
 
Das sind die Mittelaltersachen
Stettenfels.jpg
 
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