1830 - Sklavenhandel des öst. Lloyd?

Longyearbyen

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Martin Rady behauptet in "The Habsburgs: The Rise and Fall of a World Power", dass der österreichische Lloyd massiv afrikanische Sklaven von Ägypten in das Gebiet des Schwarzen Meers transportiert hat. Er schreibt:

Austrian ships not only transported cotton and silk but also took charge of
much local commerce in the Eastern Mediterranean, including the movement
of grain and other agricultural produce. They were also deeply implicated in
the slave trade, transporting captives from Alexandria in Egypt to the markets
of Istanbul and Izmir (Smyrna). Although figures on the slave trade are
speculative, about a million Africans were transported to the Eastern
Mediterranean in the nineteenth century. Of these, many tens of thousandtravelled in ships of the Austrian Lloyd.
Er nennt leider keine Quellen. Wer hat zu dieser Geschichte mehr Informationen oder Quellen? Welche Ethnien waren betroffen? Was war ihr Schicksal?
 
Zumindest "1830" kann nicht gut sein. Nachdem bereits mit Wirksamkeit zum 1.1.1812 im Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) die Sklaverei in Österreich ausdrücklich verboten worden war, wurde sie mit dem Hofkanzlei-Dekret vom 2. August 1826 ausdrücklich auch auf österreichischen Schiffen verboten. Darin wurde geregelt, dass jeder Sklave, der österreichisches Gebiet oder ein österreichisches Schiff betritt, augenblicklich frei wird, und die Mitwirkung am Sklavenhandel, auch durch Schiffskapitäne, unter Strafe gestellt.
Dieses Hofkanzlei-Dekret soll vor allem den Hintergrund gehabt haben zu verhindern, dass Sklaven unter der Mitwirkung von Österreichern von der Adria über das damals bereits österreichische Dalmatien in das Osmanische Reich transportiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sklaven an Bord von Schiffen des Österreichischen Lloyds waren per erwähntem Gesetz tatsächlich frei. Wenn sie sich dem Kapitän allerdings nicht als Sklaven zu erkennen gaben, verließen sie diese Schiffe wieder als Sklaven. Es war den Kapitänen nicht möglich Sklaven zu identifizieren. So die Aussagen der Kapitäne bei britischen Kontrollen und so auch die Stellungnahme von Graf Andrassy 1872.
Siehe dort auch die zahlreichen Meldungen der britischen Gesandten über gesichtete Sklaven auf Schiffen des Österreichischen Lloyds ab Seite 526.

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