30 Jahre Hitler-Tagebücher

Köbis17

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Hallo Zusammen,

heute jährt sich zum 30igsten mal, die damals größte Storie und deren Anmerkung, daß damit die Geschichte neu geschrieben werden muß.

Hitler-Tagebücher ? Wikipedia

Doch was vielleicht interessanter ist, hat Hitler Tagebücher geschrieben? Gab es hierzu einen Hinweis, außer dem Absturz eines Flugzeuges mit vermeintlichen privaten Dokumenten Hitlers am Kriegsende.
 
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Der "Spiegel" hat damals schon geahnt, dass die Tagebücher Fälschungen waren, siehe folgenden Artikel:

DER SPIEGEL 18/1983 - Hitler-Tagebücher: Ha, ha, daß ich nicht lache

Daraus folgende Auszüge:

Hitler-Kenner bezweifelten einhellig die Authentizität der "Stern"-Entdeckung. "Tagebücher, die Hitler mit eigener Hand geführt hat, gibt es nicht", befand Hitler-Biograph Werner Maser, und von Richard Schulze-Kossens bis zu Nicolaus von Below bekundete jeder ehemalige Hitler-Adjutant, daß "der Chef" im Zweiten Weltkrieg weder Zeit noch Lust gehabt habe, ein Tagebuch zu führen. Below: "Eines von den vielen Lügenmärchen, wie wir sie seit dem Kriege nicht anders kennen."

Es gibt keinen verbürgten Hinweis von ehemaligen Mitarbeitern Hitlers darauf, daß er jemals ein Tagebuch geführt hat. Dagegen haben immer wieder Zeugen bekundet, daß der Diktator eine ausgesprochene Abneigung hatte, sich schriftlich festzulegen.
 
Ich möchte kurz anmerken, daß ich nach wie vor im Besitz dieser Spiegel Ausgabe (Nr. 18/1983) bin. :winke:

Irgendwann werde ich die verkaufen und dann bin ich reich, muß nie wieder arbeiten, reise durch die ganze Welt, trinke immens teure geistige Getränke, liege in der Sonne und lasse meine Haut von jungen hübschen Frauen eincremen.:D

Es handelt sich schließlich um ein Stück Zeitgeschichte.

Unjd wenn ihr in diesem Forum keine Beiträge eines gewissen "salvus" mehr vorfindet, dann wißt ihr warum.:rofl::p
 
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30 Jahre Hitler Tagebücher

Ich fand den Hype schon damals ein wenig seltsam . Trevor Roper und auch David Irving, letzterer erklärte sie zunächst für falsch, überschlugen sich vor Begeisterung . Im Nachhinein war das ganze von Anfang an ganz schön schräg !
Ich glaube das Konrad Kujau sich großartig amüsiert hat . Gab dann ja auch Anlass zu einer der wenigen guten deutschen Filmkomödien . (Schtonk)

" F H ?" " Fritze Hitler hieß er doch nicht! ":devil:
 
... dabei kam grad gestern Abend im Fernsehen ein Bericht über die Hitler-Tagebücher! :D
.
Vor 5 Jahren war da auch schon was drueber:
Als der Stern dann letztlich am 25.April 1983 mit der sensationellen Ankündigung der Hitler-Tagebücher an die Öffentlichkeit geht, überschlagen sich die Ereignisse. Während einer legendären Pressekonferenz im Hamburg äußert ausgerechnet der heute als Hitler-Verehrer und Holocaust-Leugner verurteilte, damals jedoch noch als seriös geltende britische Historiker David Irving Zweifel an der Echtheit, Zweifel, die er damals auch bei einer Fernsehdiskussion anmeldete.

Die Indizien liegen auf der Hand. Erstens, und das werden auch alle Hitler-Biographen bestätigen, niemand, nicht die Sekretärinnen, die Adjutanten, die Ordonanzen haben je gesehen, dass Adolf Hitler je ein Tagebuch geschrieben hat. Zweitens stimmt es mich sehr bedenklich, dass alle Proben gleichsam laufen unverändert über 13 Jahre von 1932 bis zum Ende des Krieges. Auch nach dem 20. Juli, dem schweren Bombenattentat gegen sein Leben, das auch seine rechte Hand getroffen hat, schreibt er weiter.... Es gibt kein einziges Handschreiben Hitlers nach dem20. Juli. Er hat nur noch Unterschriften geleistet. Drittens: Ich bedauere auch, dass keine chemische Untersuchung der Tinte vorgenommen wurde. Das kann der Stern jetzt nachholen. Viertens: In dem gleichen Fund sind Dokumente, die meines Erachtens glatte Fälschungen sind. Der große Coup des Konrad Kujau - Vor 25 Jahren Der "Stern" veröffentlicht die | Hintergrund | Deutschlandfunk
Das duerfte dann auch die Frage oben klaeren.
 
Der größte Gag war doch der : Den letzten Beweis für die Echtheit der Tagebücher hatten die Handschriften-Experten des BKA geliefert. Sie hatten sie mit einem Hitler- Brief verglichen und waren sich 100%ig sicher, dass beides vom selben Autor geschrieben worden war.
Stimmte auch - der Brief stammte nämlich ebenfalls von Kujau.
 
Es gibt eine Art Apologie für Gerd Heidemann, der die Affäre eigentlich in Gang brachte, "Der Fund" von Peter Ferdinand Koch.

Hier steht etwas darüber:
DER SPIEGEL*21/1990 - Alte Nazis an Bord geschleppt
Aber Heidemanns zuvor größtenteils nicht ausgewertete Akten haben einige Überraschungen zu bieten. Und manche Neuigkeiten aus dem Heidemann-Fundus entlasten den Reporter tatsächlich.Vor allem war bisher nicht bekannt, in welchem Ausmaß der Stern den heute 58jährigen Journalisten zu seinen verbohrt und eigenbrötlerisch wirkenden NS-Recherchen angestachelt hat. Sogar die Suche nach dem angeblich noch lebenden NS-Reichsleiter Bormann, die Heidemann schon vor dem Hitler-Flop unter Kollegen den Ruf eines Spinners eingebracht hatte, war ihm aufgetragen worden und wurde vorangetrieben von seinem damaligen Ressortleiter für Zeitgeschichte, Dr. Thomas Walde.



Ich fand es damals sehr interessant zu lesen.
 
Kujaus Hitlertagebücher sind jetzt kommentiert veröffentlicht worden. Ich habe bereits vor einigen Jahren mal gehört, dass Kujau, der sich nach seiner Haftentlassung der Öffentlichkeit als im Prinzip harmloser Schelm präsentierte, vielleicht doch nicht so harmlos war - und zwar nicht, weil Fälschungen natürlich kriminell sind. Kujau war fest eingebunden in ein Netzwerk von Alt- und Neonazis, deren Wühlarbeit er im Prinzip unternahm. Die kujauschen Hitlertagebücher waren im Prinzip ein Werk der Holocaustleugnung, wären sie nicht rechtzeitig als Fälschung erkannt worden, wäre - wie der Stern damals großspurig verkündete - wohl tatsächlich die Geschichte umgeschrieben worden.
 
Es ist stimmt schon bedenklich, dass die Verbindungen zur rechtsextremen Szene und die revisionistischen Absichten erst jetzt bekannt wurden.
Die "Tagebücher" waren allerdings auch bis zur Übergabe ans Bundesarchiv in den Tresoren des Stern gut verschlossen und es gab keinen öffentlichen Zugang dazu.
 
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