31.08 - Die russischen Besatzer verlassen Lettland und Estland

Ralf.M

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31.08., der letzte Tag im August d.J.
Und auch an diesen Tag passierte so einiges in der Historie.

Ich greife mir mal das Jahr 1994 heraus wo die letzten russischen Truppen die beiden Staaten des Baltikums Estland und Lettland verließen.

In Litauen erfogte dies ja ein Jahr früher und zwar am 31.08.1993. Also heute vor 31 Jahren.

Die Mehrheit der Bevölkerung weinte denen sicher nicht nach.

Endlich frei, frei wie die Freiheitsstatue „Milda“ – das Symbol der Lettländer in Riga es verkündet.

In den baltischen Staaten bedeutet der Name Milda → „Göttin der Liebe“.
Man findet diese Göttin auch auf der 1 und 2 lettischen Euromünze.

In der Statue hält die "Milda" 3 Sterne hoch.
Das sind die 3 hisorischen Landschaften von Lettland:

* Kurzeme (dt. Kurland),
* Vidzeme (dt. Livelland) und
* Latgale (dt. Lettgallen).

Unter dieser Göttin sind sechsundfünfzig Skulpturen in dreizehn Gruppen angeordnet, die vier Ebenen bilden.

Die unterste Ebene symbolisiert die Idee der Arbeitstugend des Volkes sowie seine Geisteskraft und Sehnsucht nach Unabhängigkeit.
Eine weitere Ebene symbolisiert die Arbeit.
Es folgt auf den weiteren Ebenen: „Wächter des Vaterlandes", "Die Mutter – Beschützerin der Familie" und "Die Gestalter des geistigen Lebens“.

Alles in allen sind diese Ebenen den lettischen Grundwerten gewidmet. An den Seiten finden sich auch Referenzen an die Revolution von 1905 und die Lettischen Befreiungskriege.
 
Stalin hatte sich, durch den elenden Pakt mit dem größten Verbrecher aller Zeiten, gewissermaßen freie Hand verschafft. Es begann mit Stationierungsrechten für die Rote Armee und am Ende stand die Besetzung.

Wie haben sich eigentlich die Westmächte dazu geäußert? Wurde irgendetwas unternommen?
 
Wie haben sich eigentlich die Westmächte dazu geäußert? Wurde irgendetwas unternommen?
Zum Zeitpunkt der Besetzung der baltischen Staaten durch die Sowjetunion war der Norden Frankreichs schon durch die Wehrmacht besetzt und im Süden das Vichy-Regime etabliert. Und Großbritannien hatte zu dem Zeitpunkt wahrscheinlich gerade andere Sorgen.
 
Nach Ausbruch des Winterkrieges traten die Franzosen für eine möglichst umfassende und frühzeitige Intervention der Alliierten im Norden Europas ein. Die Möglichkeit, dabei mit der Sowjetunion in den Krieg zu geraten, wurde dabei nicht nur in Kauf genommen, sondern offenbar als selbstverständlich vorausgesetzt. Der Eingriff in den Winterkrieg war für sie insofern nicht nur Vorwand, sondern eine Gelegenheit, zusammen mit anderen Staaten gegen die verbündeten Deutschen und Sowjets zu kämpfen. Der antikommunistische Ansatz in der Führung der Franzosen ist bei dieser Gelegenheit nachzuweisen.

Im Gegensatz zu den Franzosen verfolgten die Briten wesentlich kürzer gefaßte Ziele. Im Vordergrund des Interesses stand für sie Deutschland; im konkreten Fall die Abschneidung Deutschlands vom Erz. Der eventuelle Krieg gegen die UDSSR wurde demgegenüber im Kauf genommen., ohne das man diesen Krieg analog zu den Franzosen anstrebte. Je weniger Gewaltanwendung bei der Landung in Skandinavien nötig war, desto geringer war die Wahrscheinlichkeit, dass sich die UDSSR zur Gegenwehr provoziert fühlte und Gelegenheit fand, ihrerseits Positionen in Norwegen beziehungsweise Schweden zu besetzen.

Dabei schürzte sich für die Alliierten ein Knoten, der schwer aufzulösen war. Die von Grobritannien vor dem Krieg betriebene Politik des Appeasement hatte Zweifel an ihrer Bereitschaft und Fähigkeit geweckt, sich energisch für ihre Bündnispartner einzusetzen. Ohne massives militärisches Auftreten seitens der Alliierten konnten die Skandinavier nicht sicher sein, dass die Alliierten die Absicht hatten, in den bezogenen Positionen zu bleiben. Nur für den Fall, dass die Alliierten in der Lage waren, die territoriale Integrität ihrer Länder zu garantieren, waren sie bereit, die Gefahr eines russischen und/oder deutschen Gegenschlages auf sich zu nehmen.

Im Gegensatz dazu war es den Alliierten ohne Unterstützung der Skandinavier nicht möglich, im Norden eine Position aufzubauen, die sich mit Aussicht auf Erfolg verteidigen ließ.

In London gab es zwei verschiedene Strömungen: Churchill und seine Anhänger, die eine entschieden Politik im Norden befürworteten und dafür auch bereit waren Risiken einzugehen.
Chamberlain und Halifax tendierten mehr zu einer Politik des Abwartens. Sie bevorzugten einen Wirtschaftskrieg. Vor allem versuchten sie aber jedes Risiko zu vermeiden.

Angesichts dieser Voraussetzungen wäre ein Krieg mit de Sowjetunion durchaus möglich gewesen. Die Möglichkeit wäre sehr groß geworden, wenn die Pläne zur Bombardierung der kaukasischen Ölfelder realisiert worden.
 
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