Ab wann gibt es eine Gesellschaft die Politik betreibt und Kriege führt?

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Gast

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Weiß jemand, wieviele Jahre Krieg es in der gesamten Menschheitsgeschichte gab? Das ist wirklich sehr wichtig!!! Danke!
 
Ich glaube auf deine Frage wirst Du keine Antwort bekommen. Ich habe mich auch mal mit diesem Theme beschäfftigt. Es waren keine Hausaufgaben, nur Überlegungen. Die Menschen leben seit sie exsistieren im Krieg mit einander. Weiß nicht warum, wahrscheinlich weil es ihr instinkt ist, immer alles und mehr als die anderen besitzen zu wollen. Ich finde das Wort Krieg läßt sich auch nicht als ein einzelner Begriff erklären. Es gibt und gab Kriege zwischen Kontinenten, Länderen, Staaten, Städten, Ortschaften, Nachbarn...ect. ...
Ich glaube man kann keine genauen Angaben machen, wieviele Jahre tatsächlich es im Bestehen der Menschheit schon Kriege in Jahren gab.
Oder vieleicht weiß ja jemand ine Antwort, mich würde das auch interessieren.
Eines möchte ich noch hin zufügen, was nicht zum Sachverhalt gehört. Mein Mann ist Soldat, er war schon oft in den Kriesengebieten gewesen, damals in Bosnien, Kosovo und Mazedonien. Jetzt vor einiger Zeit ist er gerade aus Afghanistan zurück gekehrt ( Gott sei Dank nichts passiert). Es kostet mich -uns-immer viel Mühe ihn wieder in das normale Leben ein zuführen. Ich habe nur vom Krieg gelesen oder gesehen aber ein Mensch, was ich an meinen Mann genau sehe, der einmal im Krieg war und die schlimmen Bilder gesehen hat, wird sein ganzes Leben, dass mit sich rum tragen. Meine Güte, ich frage mich immer, wann wird er wohl damit aufhören, freiwillig in diese Länder zu gehen. Manchmal glaube ich, dass ich mehr Angst durch stehen muss als er. Näschtes Jahr geht er in den Irak und wieder werden das lange 6 Monate voller Angst und schlafloser Nächte.
Ich glaube den einzigartigen " Weltfrieden" wird es wohl nie geben.
 
Von 10 000 Jahren Menschheitsgeschichte waren nur 200 Jahre friedlich.

Hobbes und die Autorität des Staates

Hobbes hat also ein egoistisches Menschenbild, was oftmals Kritiker auf den Plan ruft. Doch ist dieses Menschenbild aus kritischer Beobachtung der Geschichte gewonnen, also ein rein empirischer Teil der Hobbeschen Rechtsphilosophie. Und ganz einfach ist ein solch negatives Menschenbild nicht einfach von der Hand zu weisen, denn schon die Tatsache, daß von 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte nur 200 Jahre Frieden waren, steht dafür.

Auch die ständige Unzufriedenheit des Menschen läßt diesen Krieg nie enden - selbst dann nicht, wenn das natürliche Paradies einträte.


Das ist leider alles.
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Naja, die Ansichten von Hobbes (homo homini lupus) sind ja richtig dargestellt, aber das mit den 200:10.000 würde ich gerne nachvollziehen wollen.

Aber was nicht geht, geht nicht. ;)

Naja, die Zahl ist ja auch etwas zu rund, um genau zu sein ... und für den Zeitraum von 8.000-3.000 v.Chr. ist eine Aussage ganz unmöglich.
 
Man müsste vieleciht noch klären ob man bewaffnete Auseinandersetzngen in der Steinzeit als Krieg begreft oder sagt "Krieg ist die Fortsetzung der Politik" und damit an eine gewisse Zivilisationsgrenze bindet.
 
Themistokles schrieb:
Man müsste vieleciht noch klären ob man bewaffnete Auseinandersetzngen in der Steinzeit als Krieg begreft oder sagt "Krieg ist die Fortsetzung der Politik" und damit an eine gewisse Zivilisationsgrenze bindet.


Werner Patzelt definiert Politik so: "Politik ist jenes menschliche Handeln, das auf die Herstellung und Durchsetzung allgemein verbindlicher Regelungen und Entscheidungen (...) in und zwischen Gruppen von Menschen abziehlt."

Es liegt in der Natur des Menschen, sich in Gruppen zusammenzufinden, was bereits in der Steinzeit gegeben ist. Dadurch, dasss für das Zusammen in einer Sippe allgemein verbindliche Regelungen notwendig sind, gibt es bereits in der Frühzeit des Menschen polititsche Aktivitäten. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Lukrezia Borgia schrieb:
Werner Patzelt definiert Politik so: "Politik ist jenes menschliche Handeln, das auf die Herstellung und Durchsetzung allgemein verbindlicher Regelungen und Entscheidungen (...) in und zwischen Gruppen von Menschen abziehlt."

Es liegt in der Natur des Menschen, sich in Gruppen zusammenzufinden, was bereits in der Steinzeit gegeben ist. Dadurch, dasss für das Zusammen in einer Sippe allgemein verbindliche Regelungen notwendig sind, gibt es bereits in der Frühzeit des Menschen polititsche Aktivitäten. :)

1. War die Steinzeit wirklich eine einziges Hauen und Stechen?
2. Ob Sippe und politische Interessensgemeinschaft das selbe sind, will ich mal bezweifeln. Ich stehe da eher auf dem Gedanken von Themistokles, dass es für Krieg mehr braucht, als zwei Familien, die sich um ein Mammuth streiten.
 
Pope schrieb:
1. War die Steinzeit wirklich eine einziges Hauen und Stechen?
2. Ob Sippe und politische Interessensgemeinschaft das selbe sind, will ich mal bezweifeln. Ich stehe da eher auf dem Gedanken von Themistokles, dass es für Krieg mehr braucht, als zwei Familien, die sich um ein Mammuth streiten.

Die Steinzeit war mit Sicherheit kein einziges Hauen und Stechen. Das habe ich ja versucht, mit dem Beitrag klarzumachen.

Ich kenn mich in der Frühzeit des Menschen wirklich nicht sonderlich gut aus, jedoch bin ich der Meinung, dass man da schon weiter denken sollte und die damalige Gesellschaft nicht auf "Familien, die sich um ein Mammut streiten" beschränken sollte.

Hier eine Frage an unsere Frühgeschichts-Experten: Ist es möglich, den Menschen der Steinzeit mit noch lebenden "primitiven Stämmen" zu vergleichen? Wenn ja - seht ihr bei diesen noch lebenden Völkern nicht auch eine politische Gemeinschaft gegeben?
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Hier eine Frage an unsere Frühgeschichts-Experten: Ist es möglich, den Menschen der Steinzeit mit noch lebenden "primitiven Stämmen" zu vergleichen? Wenn ja - seht ihr bei diesen noch lebenden Völkern nicht auch eine politische Gemeinschaft gegeben?

Magst Du daraus nicht einen neuen Thread machen? :winke:
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Hier eine Frage an unsere Frühgeschichts-Experten: Ist es möglich, den Menschen der Steinzeit mit noch lebenden "primitiven Stämmen" zu vergleichen? Wenn ja - seht ihr bei diesen noch lebenden Völkern nicht auch eine politische Gemeinschaft gegeben?

Ja und nein.

1. Den Menschen der Steinzeit gibt es nicht.
2. Die "primitiven" Stämme gibt es auch nicht.

Haben Neanderthaler Wale und Robben gejagt? Hielten sie Winterlager auf dem Packeis? Würdest Du Inuit auf die Kulturstufe des Aurignacien, Magdalenien oder des Ertebolle setzen?

Nein, jede Kultur ist anders. Wir gucken uns auch nicht die Japaner an, um die Koreaner zu verstehen. Auch wenn es von Weitem doch alles gleich aussieht. Die Khoisan des 16.Jhds. lebten anders als die Aborigenes in Australien - obwohl die doch fast genau die gleichen Umweltbedingungen hatten.

Das vorneweg, damit wir wissen, wovon wir sprechen.

Man vermutet allzuschnell und gerne, Steinzeit sei gleich Steinzeit - nein, wir sprechen IMMER von unterschiedlichen Kulturen. Und die Bilderassoziationen von Neanderthalern als behaarte Neger gehören natürlich ins Reich der sozialdarwinistischen Phantasien.

Was können aber die rezenten, indigenen Völker der Archäologie beisteuern?
 
Sascha Maletic schrieb:
Und ganz einfach ist ein solch negatives Menschenbild nicht einfach von der Hand zu weisen, denn schon die Tatsache, daß von 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte nur 200 Jahre Frieden waren, steht dafür.

Da scheint mir aber ein denkfehler drinzustecken: wahrscheinlich ist es richtig, dass weltweit gesehen fast in jedem jahr der geschriebenen geschichte igendwo krieg war- aber offensichtlich doch nicht die ganze zeit überall.
Man könnte also genauso plakativ sagen, die gesamte menschheitsgeschichte war eine zeit des friedens- nur unterbrochen von ein paar hundert jahren krieg. Die Frage ist nur, ein wie großes Gebiet man sich aussucht ... (in schweden oder der schweiz etwa hat es seit fast 200 Jahren keinen krieg mehr gegegen..)

und wenn menschen einmal krieg führen, und ein ander mal wieder nicht- was soll das für die menschliche natur aussagen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast recht, man muss da sicherlich differenzieren. Meine Formulierungen sind deshalb so unglücklich gewählt, weil ich von diesem Gebiet so gut wie überhaupt nichts verstehe.

Pope schrieb:
Man vermutet allzuschnell und gerne, Steinzeit sei gleich Steinzeit - nein, wir sprechen IMMER von unterschiedlichen Kulturen. Und die Bilderassoziationen von Neanderthalern als behaarte Neger gehören natürlich ins Reich der sozialdarwinistischen Phantasien.

Diese Assoziation wollte ich auch nicht heraufbeschwören. Mir ging es darum, ob man bei Stämmen, die in kleinen Gemeinschaften leben, von einem politischen System sprechen kann. Legt man die Definition Patzelts zugrunde, sehe ich diese Frage mit einem Ja beantwortet.
 
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