Allmachtsparadoxon

Nee, das stmmt nicht ganz. Da ist nichts ausgedacht. Man geht nur von dem dogmatisch definierten Gottesbegriff aus, wie ihn die großen monotheistischen Religionen vertreten.

Das würde nur stimmen, wenn tatsächlich die menschliche Logik als Grundlage für alles anerkannt werden müßte, aber Gott geht in seienr Allmacht und Allwissenheit ja weit über die Logik und Erkenntnisfähigkeit des Menschen hinaus. :yes:

Stimmt von der Logik her auch nicht ganz. Golgatha ist eine Konsequenz aus dem Jüngsten Gericht und wäre bei einem allmächtigen,allwissenden Gott somit genauso überflüssig wie die Jenseitsinstanz des Jüngsten Gerichts .

Wieso? Dann muß Gott, obwohl weil er allmächtig ist, alles verhindern, was ein Mensch verhindern würde? Wer will Gott darauf festlegen, daß er menschliche Logik anzuwenden hat? Die Idee finde ich witzig. :D

Ich weiß nun nicht,was Du unter "Christen im engeren Sinn" verstehst,aber das stimmt so nicht.
Die Katharer sahen sich selbst als die wahre christliche Kirche und wurden auch von den Zeitgenossen zwar als Häretiker ,aber dennoch als Christen gesehen. Sie vertraten ein dualistisch begründetes Christentum und lehnten das Alte Testament ab , bezogen sich jedoch ausdrücklich auf das Neue Testament,wobei das Johannesevangelium eine zentrale Stellung einnahm.
Bezüglich des Dualismus gibt es zwar theologische Parallelen zur Gnosis, eine direkte Verbindung lässt sich allerdings m.W. bis heute nicht nachweisen.

Die Katharer sind eine Abspaltung vom Christentum wie die Mormonen, aber eben durch ihren Dualismus theologisch eindeutig keine Christen mehr. So wie die Baha'i auch keine Muslime im engeren Sinne sind.

Thomas von Aquin war sich offenbar des Paradoxons bewußt, und engte die Allmacht natürlich de facto auf die Erreichbarkeit durch die menschliche Logik ein.Der Zusatz ,die volle Existenz Gott sei nicht logisch fassbar ist in diesem Zusammenhang nicht mehr als ein Theologsch-dogmatisches Rückzugsgefecht, da man solche im Zuge zunehmender naturwissenschaftlicher Erkenntnis aufkommenden Fragen wie:
"Kann ein allmächtiger Gott ein Dreieck konstruieren,bei dem die Summe der Innenwinkel größer oder kleiner als 180 Grad ist und wenn nein,ist er dann noch allmächtig ?" nicht zufriedenstellend beantworten konnte.

Kann man doch durch die Dreifaltigkeit. Außerdem kann Gott das sicher durchaus, nur kann man das nicht in unserem Universum messen, was aber nichts beweist. Es kann duraus in unserem Universumn existent sein, uns aber nicht vermittelbar. Und? Kein echtes Problem, nur wieder eine atheistische Einengung.Das ist aber wirklich ein großes Thema. Ich fühle mich dadurch gar nicht zurück gedrängt. :D

Es waren und sind also nicht die Atheisten sondern die Theologen,die da zu definitionistischen Kunstkniffen Zuflucht nehmen mußten und müssen, um den Widerspruch zwischen Dogma und Logik zu erklären.;) :D

Nur, wenn man sich angeblich darauf einigen muß, daß man nur die Spielregeln der Atheisten anerkennt. Was man aber nicht muß. :yes:
Aber das diskutiere ich lieber bei einer Tasse Kaffee oder Tee. Leider stelle ich immer wieder fest, daß ich für solche spannenden Diskussionen viel zu wenig Zeit für das Internet abzwacken kann.
 
Das würde nur stimmen, wenn tatsächlich die menschliche Logik als Grundlage für alles anerkannt werden müßte, aber Gott geht in seienr Allmacht und Allwissenheit ja weit über die Logik und Erkenntnisfähigkeit des Menschen hinaus. :yes:

In diesem Zusammenhang kommt man dann schnell zum Deus absconditus. Damit wird aber jede mögliche Verbindung zwischen Mensch (durch Gebet) und Gott (Offenbarung) abgeschnitten.

Die Allmachtsparadoxien beruhen ja auf einem ganz bestimmten Begriff der Vorsilbe "All...".

Ein Dreieck mit der Winkelsumme 180° ist so definiert, dass ein Dreieck mit anderer Winkelsumme nicht der Definition entspricht (obgleich es solche Dreiecke gibt und sie der Normalfall sind; denn die Definition setzt die Existenz einer Geraden voraus, die es in der Realität aber nicht gibt). Dieses Paradoxon ist so unsinnig, wie die Frage, ob Gott eine blaue Blume schaffen kann, die rot ist.

Bleibt also der Stein, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann. Hier hat es ebenfalls keinen Sinn, auf die überschießende Intelligenz Gottes abzuheben, da die Frage sich innerhalb des menschlichen Begriffsapparates bewegt und dort eingeschlossen ist. Um die Aufgabe zu lösen, müsste er sich ebenfalls in diesem Begriffsapparat bewegen.

Es gibt ja noch das Paradoxon, ob Gott sündigen könne.

Der Fehler liegt in der Vorstellung von "All...". Darunter wird nämlich in diesem Zusammenhang verstanden: Alles, was sich in Sprache durch Zusammenstellung auch sich ausschließender Vokabeln ausdrücken lässt. Viereckiger Kreis usw. Das ist mit "All..." nie gemeint gewesen.

Es war - schan aus dem ursprünglich alttestamentarischen Kontext heraus - (jetzt bin ich wieder bei der Geschichte :fs:) immer nur "Macht über alles Existierende" gemeint, einschließlich, Mögliches aus dem Nichts Wirklichkeit werden zu lassen, wie die Genesis zeigt.

Ein wichtiger Denker, der in diesen Zusammenhang gehört, aber nie genannt wird, ist Hans Jonas (1903-1993). In seinem Büchlein "Der Gottesbegriff nach Auschwitz" lehnt er die Allmacht Gottes ab. Damit wird die Paradoxienfrage automatisch obsolet.
 
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