Amerikanische Kolonialzeit

Peter16

Neues Mitglied
Hallo


Ich habe eine Frage zur Amerikanischen Kolonialzeit und habe im Internet nichts richtiges dazu gefunden. Könnte mir jemand dabei weiterhelfen ? Gern auch Hilfreiche links oder sonstiges .

Welche Grundzüge des amerikanischen Selbstverständnisses haben sich während der Kolonialzeit gebildet ?



 
*seufzt* ach wenn diese Lehrer endlich mal lernen würden, sich exakt auszudrücken... :cry:

Eine dennoch interessante Fragestellung, auf die ich mit einer formalen und einigen inhaltlichen Gegenfragen wegweiserisch einwirken möchte:

1. Formal: Ist "ganz Amerika" gemeint? Oder vielmehr die Kolonien, die irgendwann mal die USA werden sollten (wie ich vermute)?

2. Für die inhaltliche Beantwortung:
Angesichts der Vielzahl von Bewohnern "Amerikas" von "dem" Selbstverständnis zu sprechen ist doch etwas sehr Holzschnitt mit Hackebeil.
- Aus welchen Motiven siedelten sich Menschen in "Amerika" an? (Stichworte: Gold, Tabak, Zucker, Mayflower, Puritaner, "Wirtschaftsflüchtlinge" (Vorsicht: dieser Begriff ist anachronistisch, inhaltlich aber dennoch zutreffend), auf die Plantagen verkauft, exiliert, Sträfling, Sklave, Glücksritter - die "Kolonialzeit" begann 1492 und dauert in manchen Winkeln des Kontinents bis heute an, in der Zwischenzeit hat sich die Welt ein paar mal weitergedreht...)
- Falls sie dort bereits geboren worden waren, welcher Gesellschaftsschicht gehörten sie an?
- Wie standen sie zur herrschenden Schicht und zum politischen System des jeweiligen "Mutterlandes"?
- War der Aufenthalt in Amerika nur befristet oder auf Dauer angelegt?
- Welche Rolle spielen Besitz, Macht und Glauben/ religiöse Überzeugung?
- Welches Menschenbild hat man - insbesondere gegenüber (Vorsicht: Sei Du Dir und ich bin mir bewusst, dass einige der folgenden Bezeichnungen damals gebräuchlich waren und heute nicht mehr zu gebrauchen sind - da es sich um ein historisches Thema handelt, werden historische Bezeichnungen gebraucht werden, allerdings mit der notwendigen Distanz): "Natives"/"Ureinwohnern"/"Indianern"/"Wilden" und "Afroamerikanern"/"Schwarzen"/"Negern", diese sowohl freie, freigelassene und Sklaven, sowie schließlich die ganzen beispielsweise in Mexiko gebräuchlichen Bezeichnungen für unterschiedliche Mischungsverhältnisse aus Europäer, Afrikaner und Ureinwohner. Castas ? Wikipedia (Hier interessant, dass insbesondere in "Lateinamerika" m. W. ein ganz erheblicher sozialer Unterschied zwischen "europäischstämmig und in Spanien geboren" und "europäischstämmig, aber in Amerika geboren" gemacht wurde.Kreolen ? Wikipedia)
Ähnliches gilt mit Sicherheit auch für die Kolonien auf dem nördlichen Halbkontinent.
Vor diesem Hintergrund verdient die doch recht simple Frage je nach dem zu erreichenden Ziel schon eine etwas komplexere Antwort...

Wenn ich den Sinn der Frage übrigens richtig errate, soll das US-amerikanische Selbstverständnis der heutigen Zeit aus historischer Sicht erläutert werden?
Dann nimm dir doch mal die Werte vor, mit denen die USA die Flaggen besticken, unter denen sie heutezutage in Kriege ziehen bzw. Außen- und Wirtschaftspolitik betreiben. Wenn's eine einfache Hausaufgabe ist, dann nimm dazu als Beispiel den Vorgänger des aktuellen Präsidenten oder - Wahrschau, Glatteis - jüngere "Propagandafilme" wie "Der Patriot" oder "300" und betrachte, welche der dort in den Vordergrund gestellten Werte (Wofür kämpfen wir gegen die barbarischen orientalischen/alteuropäischen Horden da draußen?) dort in den Vordergrund gerückt werden. Den einen oder anderen Lehrer dürfte das bereits in Entzücken versetzen. Wenn Du daneben packst, dass die Bevölkerung der USA nicht ausschließlich aus wild um sich schießenden, evangelikalen, manchesterkapitalistischen Umweltsündern und Kriegstreibern besteht, sondern auch ganz normale Menschen dabei sind, die trotzdem a) keinen starken Staat, b) keine Pflichtkrankenversicherung wollen und sich c) auch schon mal über das blöde deutsche Arbeitsrecht beschweren, weil die beiderseitigen Kündigungsfristen zu lang sind, dann näherst Du Dich einer differenzierteren Betrachtungsweise. :fs:
 
Kolonialzeit der USA?
naja, die ist sehr kurz und die USA hatte sehr wenige Kolonien, ich glaube , nur Hawai und Philippinen ,Samoa und Kuba.
Da die USA ja nun keine Kolonien hatten, die gegen das Mutterland rebellierten, fehlt ihnen die Erkenntnis, nicht automatisch "Everybody´s Darling" zu sein.
 
Hallo


Ich habe eine Frage zur Amerikanischen Kolonialzeit und habe im Internet nichts richtiges dazu gefunden. Könnte mir jemand dabei weiterhelfen ? Gern auch Hilfreiche links oder sonstiges .

Welche Grundzüge des amerikanischen Selbstverständnisses haben sich während der Kolonialzeit gebildet ?


Die Meinungen gehen hier auseinander, wie Deine Frage gemeint war.

"amerikanisch" - Meinst Du Gesamt-Amerika (also einschl. Lateinamerika) oder nur die USA?

"Kolonialzeit" - Meinst Du die Zeit in denen die heutigen USA noch Kolonien waren oder die Zeit, in der die USA Kolonien besaßen.

Vielleicht könntest Du das mit ein paar klärenden Worten präzisieren.
 
Die Meinungen gehen hier auseinander, wie Deine Frage gemeint war.

"amerikanisch" - Meinst Du Gesamt-Amerika (also einschl. Lateinamerika) oder nur die USA?

"Kolonialzeit" - Meinst Du die Zeit in denen die heutigen USA noch Kolonien waren oder die Zeit, in der die USA Kolonien besaßen.

Vielleicht könntest Du das mit ein paar klärenden Worten präzisieren.


Mit meiner Frage ist die Zeit gemeint in der die heutige USA noch Kolonien waren.
 
Zur Fragestellung:
Vielleicht hilft es ja ein wenig die Augen zusammenzukneifen, um die Unschärfe aus der Fragestellung zu nehmen. Solcher Formulierungen kann man sich als Lehrer natürlich besser bedienen als hier im Forum, wenn man etwa eine Woche zuvor eine Liste mit Punkten des amerikanischen Selbstverständnisses an der Tafel hatte.
Mit der "amerikanischen Kolonialzeit" wird wohl simpel die Zeit zwischen ca. 1604 und der Unabhängigkeit gemeint sein.

An möglichen Wurzeln amerikanischer Vorstellungen über das eigne Land fallen mir ein:

- Gott gegebener Anspruch auf das Land: Die puritanischen Siedler sahen sich selbst als "das neue Israel" und im nordamerikanischen Kontinent das neue "Kanaan". Damit wurden die Indianer zu den neuen "Kanaaniten", die es zwecks Landnahme nach dem Willen Gottes zu vertreiben oder sogar auszurotten galt. Man sah in Pocken, Typhus u.a. "Göttliche Bundesgenossen" mit deren Hilfe "...der Herr unsere Ansprüche klargestellt hat auf das, was wirt besitzen." (John Winthrop nach "Die Zeit - Welt- und Kulturgeschichte", Bd. 10 S. 473)

- Verständnis als christliche Nation: puritanische Überzeugung "God's chosen People" zu sein. Starke theokratische Tendenzen in den puritanischen Gemeinwesen der Besiedlungsphase.

- Die Vorstellung des "selfmade man": Die neuen Kolonien boten den Siedlern Möglichkeiten, wie sie in Europa nicht mehr vorzufinden waren. Eingener Herr auf dem eigenen Stück Land zu werden. Verbunden mit dem puritanischen Arbeitsethos entwickelte sich später, besonders in den Nordataaen während der Industrialisierung, die Überzeugung, das Leistung mehr zählt als Herkunft.

- Größtmögliche Freiheit von staatlicher Bevormundung: Ich hoffe ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, aber ein Zusammenhang zwischen der jetzigen "Tea party" Bewegung und der Boston Tea party scheint mir augenfällig. Und der Wunsch, nach eigenen (Glaubens-) Vorstellungen leben zu können, war für viele frühe Siedler ja gerade der Impuls, der sie nach Nordamerika brachte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben