Amerikas Besiedlung (erneut) früher als angenommen

hmmm

Dann wäre das also der größte Besiedlungsfehlschlag in der Geschichte der Menschheit. Der Gedanke, den nordamerikanischen Kontinent - wenn man schon mal da ist - nicht in Besitz nehmen zu wollen, erscheint für jede Lebensform auf der Suche nach Lebensraum, geradezu obszön.

Aber ich gebe da gerne zu, dass noch nicht alles gefunden worden ist. Ich halte diese Theorie jedoch weiterhin für sehr wackelig, wenn nicht gar falsch.
 
Lieber Pope, lassen wir die Archäologen doch einfach weiter ausgraben. Wir werden sehen was dabei herauskommt. :thx:
 
beorna schrieb:
Selbst wenn sie die Flüsse an der Westküste hinaufgefahren wären, hätten Gebirge ein Vordringen an vielen Stellen ver- oder behindert.
und hätten gegen die strömung ankämpfen müssen.

pope schrieb:
Der Gedanke, den nordamerikanischen Kontinent - wenn man schon mal da ist - nicht in Besitz nehmen zu wollen, erscheint für jede Lebensform auf der Suche nach Lebensraum, geradezu obszön.
wenigen leuten, mit wenigen waffen, genügte vielleicht der sichere küstenstreifen. ein weites land mit unbekannten gefahren in besitz zu nehmen erfordert großen mut und große anstrengungen, die sich auch lohnen müssen.
 
Lieber Clemens ...

.. ich will auf den spekulativen Wenns und Abers nicht lange herumreiten, aber (sic!) fällt Dir ein Küstenstrich/eine Insel/ein Kontinent ein, dessen Hinterland nach Landung einer Einwandererschar nicht allmählich in Besitz genommen wurde? Dazu noch mit dem Tier-, Landschafts- und Artenreichtum des nordamerikanischen Kontinents ...
 
Also ein Walroß am Strand abzuschlachten und Muscheln und Krabben sammeln ist irgendwie einfacher und bequemer als schnellen Hirschen und Büffeln nachzujagen.
Aus dem Grund haben auch die Eskimos kaum Interesse gehabt weiter ins Festland vorzudringen.
 
1) Bei den verschiedenen Wanderungen darf man auch nie den Zeithorizont außer acht lassen. Dabei muß man dann auf die Veränderung der unterschiedlichen Habitate achten. Auch aride Gebiete können Populationen an der Ausbreitung hindern.

2) Solange kein Bevölkerungsdruck besteht, wird eine spezialisierte Population ihr Habitat nicht so einfach wechseln.

3) Es gibt sehr wohl Artefakte, die auf eine Prä-Clovis-Zivilisation hinweisen. So daß man, nachdem der Bevölkerungsdruck zunahm, sehr wohl auch das Binnenland besiedelte.

4) Weite Teile der USA/Kanada sind Bevölkerungsarm. Dies verhindert ein Auffinden von Artefakten.

5) Der Gletscherschild wird im Bereich Kanadas viele Fundstätten vernichtet haben
 
askan schrieb:
Also ein Walroß am Strand abzuschlachten und Muscheln und Krabben sammeln ist irgendwie einfacher und bequemer als schnellen Hirschen und Büffeln nachzujagen.
Aus dem Grund haben auch die Eskimos kaum Interesse gehabt weiter ins Festland vorzudringen.

Zwei Irrtümer:

1. Sind die Inuit auf beide "Lebensräume" (Meer und Land) angewiesen. Schuhe und Fäustlinge sind (soweit ich mich erinnere) aussen aus Karibu-Fell und innen aus Schneehasenfell. Kajaks werden mit Leder bespannt. Im Sommerlager sammeln sie Pilze und Beeren und jagen Rentierherden nach, im Winter ziehen sie auf's Eis und lauern an Luftlöchern oder angeln nach Fischen. Sie sind keineswegs nur Robben- und Waljäger. Und genau das wiederum zeigt, wie sich die Inuit angepasst haben. Gerade an den Nordkanadischen Küsten ist es unverständlich, wenn man Ressourcen ungenutzt ließe.

2. Die Vorfahren der Inuit HABEN sich innerhalb von 20.000 (?) Jahren quer durch den Kontinent gearbeitet, wo Kolumbus, Cortez, Pizarro und Co. sie vor 500 Jahrne vorgefunden haben. Die Inuit sind lediglich diejenigen Nachkommen, welche in den Subpolargebieten geblieben sind.

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Also, um das Ganze auf die Spitze zu treiben: warum ist dieses "Volk" nicht direkt von Australien nach Brasilien geflogen? Nur weil man noch kein paläolithisches Flugzeug gefunden hat ...


Ne, ne. Eine paläolithische, tausendjährige Floßfahrt entlang der einlandenden Küsten Nordamerikas, mit Stop-Over in Panama, nur um ins malariaverseuchte Brasillien zu gelangen ...
 
beorna schrieb:
2) Solange kein Bevölkerungsdruck besteht, wird eine spezialisierte Population ihr Habitat nicht so einfach wechseln.

Eben, wieso sollen die sich also immer wieder ein Floß gebaut haben und weitergezogen sein? Kalifornien ist ein Wunderschönes Stück Erde, warum weiterziehen, wenn noch Platz ist?

Deine anderen Punkte nehme ich gerne zur Kenntnis.
 
Na eben Bevölkerungsdruck. Archaische Populationen mit extensiver Nutzung ihrer Ressourcen brauchen größere Lebensräume als Menschen heutzutage. In Teilen Kanadas lag sie Bevölkerungsdichte bei 1/1oo Ew./qkm. Das bedeutet der zweite Mensch war schon eine doppelte Überbevölkerung:) . Daher wurden Populationen nach Süden verschoben.
Es war doch nicht so, das eine kleine Gruppe eine Floßfahrt machte und am Kap Hoorn sagte: "Das war's".
 
Pope schrieb:
.. ich will auf den spekulativen Wenns und Abers nicht lange herumreiten, aber (sic!) fällt Dir ein Küstenstrich/eine Insel/ein Kontinent ein, dessen Hinterland nach Landung einer Einwandererschar nicht allmählich in Besitz genommen wurde? Dazu noch mit dem Tier-, Landschafts- und Artenreichtum des nordamerikanischen Kontinents ...

Lieber Pope, warum soll man ins Landesinnere vordringen, wenn man schon an der Küste genügend findet, um sich ernähren zu können? :confused:
 
Was sich ernährt, vermehrt sich. Und was sich vermehrt, breitet sich aus ...

Es sei denn ihr habt dafür eine einleuchtende Erklärung :)
 
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