Themistokles schrieb:
Sparta weist allgemein Parallelen zu totalitären Systemen auf (man könnte es auch als frühesttes Beispiel des Totalitarismus bwezeichnen). Die Ähnlichkeiten zur SU nehmen im Bereich der Außenpolitik zu (weniger auf Expansion gerichtet als der Faschismus, aber auf starke Kontrolle der Bündnispartner bedacht) und die Ideologie der Gleichen, die aber tatsächlich wirtschaftlich immer weiter auseinanderdriften erinnert mich an den Pseudokommunismus.
Grundsätzlich kann ich dir zustimmen, Themistokles, wobei auch die meisten anderen griechischen Poleis Anzeichen von Totalitarismus aufweisen - möglicherweise Sparta am eindeutigsten.
Ein Punkt, den ich für sehr fragwürdig halte, ist der, daß du sagst, Sparta sei auf starke Kontrolle ihrer Bündnispartner bedacht gewesen. Dabei ließ Sparta gerade im Peloponnesischen Bund über lange Zeit hinweg den Bundesgenossen, die selbständig zu Gunsten ihrer eigenen Interessen agierten, weitgehend freie Hand und sprang sogar oftmals für diese in die Bresche, wenn ihnen ein krieg drohte, der nur den Bundesgenossen zu Vorteil gereichte. (Athen dagegen hält die "Bundesgenossen" im Delisch-Attischen Seebund an weitaus kürzeren Zügeln.)
Das gilt für nahezu zwei Jahrhunderte, bis Sparta es sich nach dem Peloponnesischen Krieg durch das Durchsetzen der eigenen Interessen auch mit den Bundesgenossen verscherzte und mit dem Persisch-Spartanischen und dem Korinthischen Krieg ihre Hegemonialstellung einbüßte.
Zum eigentlichen Thema: ich kann mich der Meinung Popes durchweg anschließen. Vergleiche machen nur einen Sinn, wenn man die Faktoren möglich gering hält, da die Geschichte bzw. das Leben allgemein viel zu komplex ist, als daß sich über so viele Bereiche, wie sie genannt wurden, Analogien ergäben.
Wenn es Spaß macht kann man auch völlig oder großteils unterschiedliche Dinge miteinander Vergleichen, nur wird man zu keinem sinnvollen Ergebnis kommen.