also ich weiß, dass in sparta die erziehung der kinder sehr hart war. Die schwächlichen neugeborenen wurden ausgesetzt. die erziehung unterlag nicht den eltern. sie wurden ohne windel aufgezogen, durften nicht baden, liefen barfuß usw., die kinder wurden abgehärtet.
abhärtung,kampfsport und disziplin standen im vordergrund.
Ja, ja, die berüchtigte
agoge* der Spartiaten; diese betraf allerdings nur die kleine Minderheit der werdenden Staatsbürger (abzgl der mit königlicher Abstammung); also die Söhne der bisherigen Vollbürger (=Spartiaten). Die Erziehung der Söhne von Periöken und v.a. von Heloten sah anders aus. Und zwischen der Erziehung von Jungen und Mädchen bestand im patriarchalen antiken Hellas ohnehin große Unterschiede.
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Agoge ? Wikipedia
in athen dagegen wurden die kinder unterrichtet und künstlerisch erzogen. der sport stand nicht im wesentlichen vordergrund. die kinder wurden liebevoll erzogen.
Ein klein bissel aufgehübscht dargestellt, würde ich sagen...
Erst mal gab es in Athen gar keine "öffentliche Erziehung", wie Sparta sie mit der
agoge kannte; weder Schulfplicht noch Jugendschutz.
Die Erziehung lag also alleine in der Hand der Eltern bzw der Familie. Und hier kommt ganz erheblich der soziale Status und die wirtschaftlichen Möglichkeiten dieser Familie zum tragen. Erheblich verkürzt dargestellt: Die Söhne der alten, aristokratischen Familien erfuhren eine erhebliche Bildung, sie erlernten das Leben dieser das politisch lange Zeit bestimmenden Gesellschaftsschicht. Die Söhne von Handwerkern, Bauern oder Tagelöhnern erhielten die Bildung, die ihre Eltern ihnen mitgeben konnten (u.a. eine entsprechende handwerkliche oder landwirtschaftliche "Ausbildung"), oder mit Hilfe bezahlter Lehrer "einkauften". Gerade für die aufsteigenden, sich auch politisch emanzipierenden Bürger bzw deren Söhne stellten bezahlte Hauslehrer und Sophisten eine wichtige Bildungsquelle dar, um das alte "Bildungmonopol" des Adels aufzubrechen; gerade in Sachen Rhetorik, Juristerei und Verwaltung eine Vorbedingung, politisch Einfluss nehmen zu können.
Sophisten ? Wikipedia
Dabei stimmt es nicht, dass in Athen kein Wert auf sportliche Betätigung gelegt wurde; bei dem Thema waren sich alle Hellenen einig, und auch in Athen waren die Gymnasien gut besucht und die heimischen Olympiasieger hoch verehrt.
Gymnasion ? Wikipedia
Auch für Athens Töchter gilt, dass ihre Erziehung grundlegend anders aussah als die ihrer Brüder; die schichtspezifischen Unterschiede sind aber auch hier gegeben, wobei Mädchen bzw Frauen vom öffentlichen polititschen Leben vollständig ausgeschlossen waren und daher in keiner Schicht gezielt für diese Aufgabe ausgebildet wurden. Ein Unterschied zwischen Athen und Sparta, von dem ich mal gelesen habe: In Sparta trieben auch Mädchen/Frauen öffentlich Sport, in Athen u.a. griechischen Städten war das mWn nicht üblich.
Die soziale Situation der Frauen im antiken Griechenland
Um von der "Erziehung" der Sklaven ganz zu schweigen...
Ein eindeutiger Vorteil der spartanischen Erziehung: Nur auf dieser Grundlage (und der späteren Kasernierung der Vollbürger bis zum 30. Lebensjahr) ist die militärische Überlegenheit der spartanischen Phalanx denkbar; auf der anderen Seite sorgte diese Härte, die späte Heirat und die hohen Kosten für ein beständiges Schrumpfen der spartanischen Bürgerschaft, die wie gesagt auch die Elite der Armee darstellte.
Für die viel größere athenische Bürgerschaft (hier hatte die Mehrheit der freien Menschen das Bürgerrecht, in Sparta nur eine kleine Minderheit) war eine ähnliche Form "öffentlicher Erziehung" völlig unmöglich zu leisten, von den entsprechenden Widerständen, so was durchzustetzen, mal ganz abgesehen. Die Folge waren aber erhebliche Bildungsunterschiede innerhalb der Bürgerschaft; ein Zeichen für die großen sozialen Differenzen, bzw eine Voraussetzung für deren Fortbestehen.