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„Zwangsumsiedlungen trafen solche Personengruppen, die als redundant galten, als
surplus people im ökonomischen Ermessen von Regierung und Kapital, d.h. gerade und durchaus auch solche Menschen, die nicht arbeitslos oder arbeitsunfähig waren, sondern Facharbeiter, Intellektuelle und Leute mit Grundbesitz…“
Isert: Die Homeland-Politik in Südafrika, Lang 1997
Es traf also, wie Ingeborg richtig dargestellt hat, alle, die als „überflüssig“, also unerwünscht eingestuft wurden. Es genügte etwa schon sein Einkommen anders als mit in den Augen der Apartheidspolitiker angemessenen Tätigkeiten zu sichern. Also nicht als Wanderarbeiter, Pendler, Dienstpersonal oder in der Landwirtschaft. Politische und gewerkschaftliche Aktivitäten konnten ebenfalls ausschlaggebend sein. Zwangsumsiedlungen konnten aber auch einen ganz praxisorientierten Hintergrund haben, wie den Bau von Dämmen oder die Schaffung von Naturreservaten oder Sicherheitszonen. Auf der anderen Seite galt es auch die Basis der Homelands zu stärken, um ihren Staus zu heben.
Aus diesen Homelands wurden Arbeitskräfte gezielt mit Arbeitsverträgen nach Südafrika geholt, um zb in den Minen oder anderen Großbetrieben auf Zeit zu arbeiten..
Die
agencies, die für die Arbeitsvermittlung zuständig waren, konnten , zunächst Teil der Bantu Administration, später auch Privatunternehmen geführt werden. Ferner gab es wohl auch
labour pools und
closer settlements, wohin erwerbsfähige Afrikaner umgesiedelt wurden (?).
Soweit ich weiß, gab es vier Kategorien:.
So steht es auch bei Wikipedia. Allerdings gab es zunächst nur drei Klassen Bantu oder blacks, whites und coloureds, zu letzteren zählten zunächst auch die Inder. Der Population Registration Act wurde aber 15-mal novelliert. Ich habe nirgendwo gelesen, wann die Inder als vierte „Kaste“ separiert wurden.
Neben der äußeren Erscheinung galten ausdrücklich auch Auftreten, Akzeptanz und soziales Umfeld als Klassifizierungskriterium. So wurde die Abgrenzung zu den coloureds zunächst weniger scharf vorgenommen, um die Basis der weißen Minderheit zu stärken. In den 60ern kam die Abstammung (der Elterngeneration) als Faktor hinzu, „als nun die Zahl der allgemein Weißen akzeptierten als demographischer Herrschaftsressource in den Augen der politischen Führung genügend angewachsen und die Herrschaft insgesamt sicher genug erschien…“
Isert
Coloureds und Asians konnten zb in den 1980er Jahren auch wieder eigene Vertreter ins Parlament wählen,
Genauer gesagt gab es separate Parlamente, weshalb dieses Zugeständnis das System nicht weitreichend genug öffnete, was sich in niedriger Wahlbeteiligung und einem Anhalten der Proteste niederschlug.