Ein Grund für das Verharren des okonomischen Systems des Mittelalter auf oder nahe dem Subsistenzniveaus (es werden keine Überschüsse für den Markt erwirtschaftet) liegt in der unglaublichen Vielzahl von kirchlichen Feiertagen an denen nicht gearbeitet werden durfte bzw. nur die notwendigsten Arbeiten verrichtet werden durften, wie z.B. melken, füttern u.ä. Desweiteren war der "blaue Montag" gang und gebe, dieser wurde erst im Zeitalter des Absolutismus abgeschafft. Ein anderer Grund ist die hohe Belastung durch Abgaben (Zehnt), die den Bauern keinen Anreiz bot, Überschüsse zu erwirtschaften, da sie diese ja weitestgehend hätten abgeben müssen (mit höherem Ertag, steigt ja die Abgabenlast). Die aus obigem Grund schon knappe Arbeitszeit verringerte sich nochmals durch die zwangsweise Ableistung der Fronarbeit. Diese Zeit konnte auf dem "eigenen" Hof nicht zur Produktion von Nahrungsmitteln genutzt werden.
Im Großen und Ganzen denke ich auch, dass sich die Arbeitszeit auf die Tagesstunden beschränkt hat, nicht jedoch die "Rüstzeiten". Mein Opa hat immer erzählt (und das ist grade mal ca. 60+ Jahre her), dass er und sein Vater im Sommer zum Mähen so gegen 4 Uhr aufgestanden sind, um den Fußmarsch bis zur Wiese mit Tagesanbruch beendet zu haben, damit man mit dem ersten Tageslicht mit dem Tagwerk beginnen konnte. Er sprach dann auch eher von einer Pause um die Mittagszeit um der größten Hitze zu entgehen.