florian17160
unvergessen
Das klingt ja wie Sklavenhandel.Hier ein Auszug aus dem Bericht von Davatz:
Behandlung der Kolonisten:
„Sobald die Kolonisten nach einer günstigen oder ungünstigen,
jedenfalls aber beschwerlichen und gefährlichen Seereise im Hafen
von Santos angekommen sind: so sind sie gewissermassen schon
Eigentum des Hauses Vergueiro.“34
„Etwas mehr bekommen dann aber die Kolonisten zu merken, wenn
sie nach ihrer Landung in einem grossen, theils vom Hafen, theils
von Mauern und Gebäuden mit verriegelten und durch
Polizeidiener bewachten Thüren umgebenen Hofe sich
eingeschlossen sehen, wenn sie verschiedene Herren mit Herrn
Vergueiro in der den Kolonisten unverständlichen portugiesischen
Sprache verhandeln hören, und wenn es dann, nachdem die Schuld
der in Frage stehenden Kolonisten (ihr reduziertes gestellt und das
Kommissionsgeld) ausbezahlt oder sicher gestellt wurde, auf gut
Deutsch heisst: Jetzt geht Ihr mit Herrn N. (der den betreffenden
Kolonisten vom Hause Vergueiro gekauft hat) nach seiner Kolonie
Z.! wenn sie auf diese Weise inne werden, dass sie nicht viel anders
als verkauft sind. Und zu diesem kommt es bei allen Kolonisten,
soferne das Haus Vergueiro dieselben auf seinen eigenen Kolonien,
deren es nur zwei hat, nicht selber braucht, oder nicht selber zu
behalten beschlossen hat. Kömmt da etwa ein armer für seine
zahlreiche Familie besorgter Hausvater und bittet Herrn Vergueiro
mit thränenden Augen um Gottes willen, er möchte ihn doch auf
seine eigene Kolonie Ibicaba nehmen und ihn nicht and den ihm
schon genannten, durch Andere als ungesund und schlecht
geschilderten Art. Z. B. Ubatuba schicken: So kann er gefragt
werden: „Habt Ihr Eure Schuld bezahlt?“ und wenn der ein
„Nein“ als Antwort geben muss, so kann er den schrecklichen
Ausspruch hören: „So geh zum Teufel! Ihr müsst aber dahin!“35
34 Davatz, Die Behandlung der Kolonisten S. 42.
35 Ebd., S. 45.
Menschen können schlecht sein, wenn es ums Geld geht.
Viele, die denken auswandern zu müssen, denken, sie kommen ins Paradies.Leider muss man auch dort arbeiten, um zurecht zu kommen.
Ich bewundere immer die Kleinäugigkeit der Menschen, die denken, ab in die Sonne, da gehts mir gut.
Manche Fernsehsender herorisieren das auch noch und begleiten Auswanderer.
Gut für die Quote, schlecht für die Leute.
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