Im Poema de Mio Cid, dem spanischen Nationalepos, wird in allen drei Cantares immer wieder auf den Bart des Cid rekurriert.
Etwa die Abschiedsszene relativ am Anfang des ersten Cantars, wo er erstmals von seiner Frau ehrenvoll als Bartträger angesprochen wird, dann vom Erzähler als Träger eines buschigen Barts beschrieben wird:
Nach einer Schlacht heißt es:
Von der Beute aus der Schlacht bestellt Alvar Háñez 1000 Messen in Kastilien und bringt dem Cid Grüße von seiner Familie:
Eine weitere Schlacht gegen Raimund Berengar II. (Flachskopf), der später bei einem Jagdausflug (auf Geheiß seines (Zwillings?)-Bruders?) getötet wurde:
Weitere Stellen lauten:
García Ordóñez - bei Ibn Bassām 'Schiefmaul' genannt - einer der engsten Vertrauten von Alfonso VI. Trauzeuge und Konkurrenz des Cid, starb bei der Schlacht von Úcles 1109, nach einigen Quellen, als er vergeblich versuchte Sancho Alfonsez, Alfonsos einzigen Sohn, zu retten. Wir wissen jedenfalls, dass García in dieser Schlacht umkam, der Thronfolger in der Schlacht oder den darauffolgenden Tagen, eine besonders dramatische Erzählung berichtet, dass García umkehrte und sich schützend über den vom Pferd gefallenen Prinzen warf, der zu diesem Zeitpunkt zwischen 10 und 15 Jahren alt war. In der cidianischen Tradition, sowohl im Epos wie auch in der Historiographie, ist García Ordóñez eine negative Figur. Der historische García Ordóñez ist aber der spanische Adelige, der am häufigtsen in Dokumente Alfons' VI. als Zeuge auftritt. Hier tritt er als Verteidiger der Condes de Carrión auf
Kontext: Nach den ersten Erfolgen des Cid kamen die Condes de Carrión nach Valencia, mit dem Plan, die Töchter des Cid zu heiraten und eine gewaltige MItgift einzuheimsen. Der Cid wollte seine Töchter erst nicht den Condes de Carrión geben, aber der König hat ihn mehr oder weniger dazu genötigt. Die Grafen sind in einer Schlacht feige, aber dem Cid erzählt man, sie hätten tapfer gekämpft. Letztlich gibt er ihnen seine Töchter zur Frau und sie verabschieden sich nach Hause, in ihre Ländereien. Im Wald von Corpes lassen die Grafen ihre gedemütigten Frauen zurück (sie werden halb tot liegen gelassen, eine Vergewaltigung liegt nahe). Ihr Cousin, der der Gruppe folgt, findet die Mädchen und rettet sie.
Der Cid wendet sich nun vor versammelten Hofe an den König, und García Ordóñez tritt gewissermaßen als Anwalt der Condes de Carrión auf, sagt, dass die Töchter eines einfachen Ritters und Müllersohnes (eine Diffamierung des Cid, dessen Mutter wohl höher gestellt war, als sein Vater, Diego Lainez) doch wohl kaum standesgemäß für die Grafen von Carrión gewesen seien. Eben bloß varraganas. Dies wird noch mal von Fernando González bekräftigt, einem der Condes de Carrión, der sagt:
Etwa die Abschiedsszene relativ am Anfang des ersten Cantars, wo er erstmals von seiner Frau ehrenvoll als Bartträger angesprochen wird, dann vom Erzähler als Träger eines buschigen Barts beschrieben wird:
| Ant'el Campeador | doña Ximena finco los inojos amos, lorava de los ojos, | quisol besar las manos: «¡Merçed, Campeador, | en ora buena fuestes nado! Por malos mestureros | de tierra sodes echado. ¡Merçed, ya Çid, | barba tan complida! Fem ante vos | yo e vuestras fijas - iffantes son | e de dias chicas - con aquestas mis dueñas | de quien so yo servida. Yo lo veo | que estades vos en ida e nos de vos | partir nos hemos en vida: ¡Da(n)d nos consejo | por amor de Santa Maria!» Enclino las manos | [el de] la barba velida, a las sus fijas | en braço' las prendia, legolas al coraçon | ca mucho las queria. | Doña Ximena kniete vor dem Campeador nieder sie weinte und wollte ihm die Hände küssen. "Gnade Campeador, der ihr in guter Stunde geboren wurdet. Wegen Intriganten (malos mestureros) wurdet ihr aus dem Land geworfen! Gnade ya Cid, so ein vollständiger Bart! Ich stelle vor euch: mich und eure Töchter. Kinder sind sie und an Tagen jung! Mit diesen meinen Besitzerinnen, denen ich dienstbar bin. Ich sehe, dass ihr auf dem Sprung seid und wir uns von euch trennen müssen. Gebt uns Rat aus Liebe zur Muttergottes!" Der vom buschigen Bart senkte die Hand zu seinen Töchtern und nahm sie in den Arm, er zog sei an sein Herz, so sehe liebte er sie. |
Nach einer Schlacht heißt es:
| Tantos moros yazen muertos | que pocos vivos a dexados,ca en alcaz | sin dubda les fueron dando. Yas tornan | los del que en buen ora nasco. Andava mio Çid | sobre so buen cavallo, la cofia fronzida: | ¡Dios, commo es bien barbado! Almofar a cuestas, | la espada en la mano. | So fiele Mauren liegen tot auf dem Schlachtfeld, wie wenige sind lebendig im Alcazar zurückgelieben; ohne Zweifel haben sie es ihnen gegeben! Schon kehren die dessen zurück, der in guter Stunde geboren wurd. Es ritt mein Cid auf seinem guten Pferd, der Helm fest geschnürt - Gott wie gut ist er mit einem Bart ausgestattet! Das Kettenhemd auf den Rippen, das Schwert in der Hand. |
Von der Beute aus der Schlacht bestellt Alvar Háñez 1000 Messen in Kastilien und bringt dem Cid Grüße von seiner Familie:
| ¡Dios, commo es alegre | la barba velida que Albar Fañez | pago las mill missas e quel dixo saludes | de su mugier e de sus fijas! | Gott! Wie fröhlich ist der buschige Bart, dass Alvar Háñez tausend Messen bezahlt hat und ihm Grüße von seiner Frau und seinen Töchtern ausrichtete. |
Eine weitere Schlacht gegen Raimund Berengar II. (Flachskopf), der später bei einem Jagdausflug (auf Geheiß seines (Zwillings?)-Bruders?) getötet wurde:
| Vençido a esta batalla | el que en buen ora nasco; al conde don Remont | a preson le an tomado. Hi gaño a Colada | que mas vale de mill marcos de plata ,i bençio esta batalla | por o ondro su barba; priso lo al conde, | pora su tie[nd]a lo levava, a sos creenderos | guardar lo mandava. | Die Schlacht hatte der zu guter Stunde geborene gewonnen. Den Grafen Raimund hatte er gefangen genommen. Hier gewann er die Colada (eines der beiden berühmten Schwerter des Cid), die mehr als 1000 Silbermark wert ist und er gewann diese Schlacht zu Ehren seines Bartes; den Grafen nahm er gefangen und führte ihn sein Zelt, seinen Getreuen befahl er ihn zu bewachen. |
Weitere Stellen lauten:
- mio Çid | el de la luenga barba; - mein Cid, der mit dem langen Bart
- Yal creçe la barba | e vale allongando. - schon wächst sein Bart, und ist wachsend (mehr) wert
- luenga trahe la barba; - den Bart trägt er lang
- el Çid | el de la barba grant, - der vom großen Bart
- Alço la mano, | a la barba se tomo - er hob die Hand und legt sie an seinen Bart
| ¡Par aquesta barba | que nadi non messo non la lograran | los ifantes de Carrion, que a mis fijas | bien las casare yo!» | "Bei diesem Bart, den niemand ergriff, die Infanten von Carrión werden ihn nicht erreichen, meine Töchter werde ich gut verheiraten." |
xxx
| Alegros le tod el cuerpo, | sonrrisos de coraçon, 3185 alçava la mano, | a la barba se tomo: «¡Par aquesta barba | que nadi non messo f.64r assis iran vengando | don Elvira e doña Sol!» |
García Ordóñez - bei Ibn Bassām 'Schiefmaul' genannt - einer der engsten Vertrauten von Alfonso VI. Trauzeuge und Konkurrenz des Cid, starb bei der Schlacht von Úcles 1109, nach einigen Quellen, als er vergeblich versuchte Sancho Alfonsez, Alfonsos einzigen Sohn, zu retten. Wir wissen jedenfalls, dass García in dieser Schlacht umkam, der Thronfolger in der Schlacht oder den darauffolgenden Tagen, eine besonders dramatische Erzählung berichtet, dass García umkehrte und sich schützend über den vom Pferd gefallenen Prinzen warf, der zu diesem Zeitpunkt zwischen 10 und 15 Jahren alt war. In der cidianischen Tradition, sowohl im Epos wie auch in der Historiographie, ist García Ordóñez eine negative Figur. Der historische García Ordóñez ist aber der spanische Adelige, der am häufigtsen in Dokumente Alfons' VI. als Zeuge auftritt. Hier tritt er als Verteidiger der Condes de Carrión auf
| El conde don Garçia | en pie se levantava: «¡Merçed, ya rey | el mejor de toda España! Vezos mio Çid | a llas cortes pregonadas; dexola creçer | e luenga trae la barba, los unos le han miedo | e los otros espanta. Los de Carrion | son de natura tal non gelas devien querer | sus fijas por varraganas ¡o quien gelas diera | por parejas o por veladas! Derecho fizieron | por que las han dexadas. ¡Quanto el dize | non gelo preçiamos nada!» Essora el Campeador | prisos a la barba: «¡Grado a Dios | que çielo e tierra manda! Por esso es luenga | que a deliçio fue criada. ¿Que avedes vos, conde, | por retraer la mi barba? Ca de quando nasco | a deliçio fue criada, ca non me priso a ella | fijo de mugier nada, nimbla messo | fijo de moro nin de christiana ¡commo yo a vos, conde, | en el castiello de Cabra! Quando pris a Cabra | e a vos por la barba non i ovo rapaz | que non messo su pulgada; ¡la que yo messe | aun non es eguada!» | Der Graf Don García stand auf. "Euer Gnaden, König, der Beste von Spanien!" Seht meinen Cid, von dem an allen Höfen gesprochen wird: er ließ ihn wachsen und lang trägt er den Bart die einen haben Angst vor ihm, andere erschreckt er. Die (Grafen) von Carrión sind von solcher Art, dass sie seine Töchter nicht als Gefährtinnen lieben sollten Oh! wer sie ihnen als Ehefrauen gäbe! Sie taten Recht, als sie sie zurückließen. Was auch immer er sagt: Wir schätzen es nicht! Nun ergriff der Campeador seinen Bart: "Ich danke Gott, der Himmel und Erde befiehlt!" Deshalb ist [mein Bart] lang, weil er mit Freude gepflegt wurde. Was ist mit euch, Graf, dass ihr meinen Bart geringschätzt? Denn seitdem [der Bart] "geboren" wurde, wurde er mit Freude gepflegt, Es hat mich kein Sohn einer Frau an ihm gepackt, kein Sohn eines Mauren oder einer Christin so, wie ich euch, Graf, in der Burg von Cabra! Als ich Cabra nahm - und euch am Barte zog - gab es keinen jungen Mann, der nicht eine Daumenlänge maß Was ich getan habe, das ist von noch keinem erreicht worden. |
Kontext: Nach den ersten Erfolgen des Cid kamen die Condes de Carrión nach Valencia, mit dem Plan, die Töchter des Cid zu heiraten und eine gewaltige MItgift einzuheimsen. Der Cid wollte seine Töchter erst nicht den Condes de Carrión geben, aber der König hat ihn mehr oder weniger dazu genötigt. Die Grafen sind in einer Schlacht feige, aber dem Cid erzählt man, sie hätten tapfer gekämpft. Letztlich gibt er ihnen seine Töchter zur Frau und sie verabschieden sich nach Hause, in ihre Ländereien. Im Wald von Corpes lassen die Grafen ihre gedemütigten Frauen zurück (sie werden halb tot liegen gelassen, eine Vergewaltigung liegt nahe). Ihr Cousin, der der Gruppe folgt, findet die Mädchen und rettet sie.
Der Cid wendet sich nun vor versammelten Hofe an den König, und García Ordóñez tritt gewissermaßen als Anwalt der Condes de Carrión auf, sagt, dass die Töchter eines einfachen Ritters und Müllersohnes (eine Diffamierung des Cid, dessen Mutter wohl höher gestellt war, als sein Vater, Diego Lainez) doch wohl kaum standesgemäß für die Grafen von Carrión gewesen seien. Eben bloß varraganas. Dies wird noch mal von Fernando González bekräftigt, einem der Condes de Carrión, der sagt:
| ¡De natura somos | de condes de Carrion! Deviemos casar con fijas | de reyes o de enperadores ca non perteneçien | fijes de ifançones. | Wir sind Grafen von Carrión! Wir sollten Töchter von Königen oder Kaisern heiraten, dazu gehören keine Töchter von Rittern. |