Bekanntheit der Philosophen

Stimmst du der Zuordnung der Philosophie zum Namen zu?

  • Thomas von Aquin führte einen Gottesbeweis

    Stimmen: 2 50,0%
  • Platon hatte eine Idee

    Stimmen: 2 50,0%
  • Kant formulierte den Kategorischen Imperativ

    Stimmen: 4 100,0%
  • Spinzoa lehrte einen Substanzmonismus

    Stimmen: 1 25,0%
  • Aristoteles Schriften begründeten die Philosophie

    Stimmen: 1 25,0%
  • Hegel war ein Vertreter des kritischen Idealismus

    Stimmen: 1 25,0%
  • Nietzsche schrieb "Also sprach Zarathustra" in seinem Wahn

    Stimmen: 2 50,0%
  • Heidegger war Existenzialist

    Stimmen: 0 0,0%
  • Descartes gilt als Begründer der modernen Philosophie

    Stimmen: 2 50,0%
  • Hegel besuchte die Vorlesungen Kants

    Stimmen: 1 25,0%
  • Nietzsches "Fröhliche Wissenschaft" begründete die Gender Studies

    Stimmen: 0 0,0%
  • Augustinus formulierte die Erbsündenlehre

    Stimmen: 2 50,0%
  • Aristoteles entwickelte seine Passionslehre erstmals in seiner "Rhetorik"

    Stimmen: 0 0,0%
  • Nach Descartes gibt es das Leib-Seele-Problem wegen der Zirbeldrüse

    Stimmen: 0 0,0%
  • Foucault schrieb "Wahnsinn & Gesellschaft" nach persönlichen Erfahrungen in der Psychiatrie

    Stimmen: 1 25,0%
  • Sokrates verweigerte den Sexus

    Stimmen: 0 0,0%
  • Kant war Erkenntnistheoretiker

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    4
  • Umfrage geschlossen .

Muspilli

Aktives Mitglied
Mir kam die Idee spontan, eine kleine Umfrage zum Thema zu machen, da meine gegenwärtige Beschäftigung in der Philosophie liegt und quasi zwangsläufig auch mit ihrer Geschichte. Mich würde die Bekanntheit einzelner Philosophen, ihrer Philosophie und historischen Bedeutung unter Geschichtsinteressierten einmal interessieren.
Ich lassen mich gerne vom Ergebnis gerne überraschen und von den Antworten zum Weiterdenken anregen. Ich bitte auch ggf. um Verständnis für grobe Vereinfachungen und merkwürdige Kontrollfragen...
 
Ich bin nicht so schnell und ein wenig unglücklich, weil ich mir wohl vorher doch etwas mehr Gedanken darüber hätte machen sollen: Die Umfrage strotzt vor Fehlern!
 
Man kann ja nach und nach Gedanken einbringen, und Fehler sind die Hefe im Kuchen der Erkenntnis.
Aber Du kannst ja mal Sokrates nehmen und kurz umreißen, wie Du das so gemeint hast. Bekannt ist er sicher, wie man seine historische Bedeutung einordnen will, wäre schon interessant.

Sekunden später: Ach, jetzt habe ich die Umfrage auch auf dem Schirm.
 
Das mit der Hefe im Kuchen der Erkenntnis - klingt toll, mir bleiben die Fehler trotzdem peinlich, die sich gleich in den ersten beiden Fragen finden. Es sollte bei Platon etwa heißen: "Ideenlehre" --- aber vielleicht hätte ich doch bei der "Behauptung" bleiben sollen: "Platon hatte Ideen."...

Was Sokrates betrifft: die "Behauptung" über ihn sollte schon provokativ wirken; ich mußte wenigstens eine weitere aufstellen, die eher abzulehnen sei, aber die schließlich auch die eine oder andere Anspielung enthalten wollte: einerseits auf das Themengebiet des späten Foucault; aber mir kam natürlich auch die Anekdote in den Sinn, daß Sokrates die erotische Freude nicht ablehnte. Die Formulierung der "Behauptung" wiederum spielt auf die bekannte Geschichte über Sokrates an, daß er den Schierlingsbecher nicht verweigerte!

Seine historische Bedeutung scheint mir Sokrates vornehmlich erhalten zu haben durch seine Schüler, vor allem Platon, der ihn quasi als Figur seiner Dialoge prominent sprechen ließ. Inwieweit man von einer sokratischen Lehre sprechen könnte, ist mir nicht so geläufig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Puh, das war ja richtig schwierig, ich habe gemerkt, dass ich so überhaupt keine Ahnung von Philosophiegeschichte habe.
Wenn du am Ende auflöst, kann ich mir ja die Verknüpfungen merken.
 
Ganz herzlichen Dank für Eure Teilnahme an der Umfrage!

Führte Thomas von Aquin einen Gottebeweis? Ja, aber genau genommen mehrere - ich gebe zu, daß war mir so nicht klar. Ich dachte bei der Formulierung der Antwortmöglichkeit, daß er einen ganz bestimmten führte, während er eigentlich eine grundlegende Systematik aufstellte, die letztendlich beweist, daß man allererst von der Annahme eines Gottes ausgehen muß. (Nachlesen mußte ich das aber auch selbst, etwa Die fünf Gottesbeweise des Thomas von Aquin, bei Wikipedia: Stichwort "Gottesbeweis").

In der Tat hatte Platon eine Idee, nämlich seine Ideenlehre: Ideen kennzeichnen demnach das eigentliche Sein, sind das Wesen aller Erscheinungen.
Ok, zur dritten Frage brauche ich nichts zu schreiben, da alle Teilnehmer der Umfrage korrekt zugestimmt haben. (Die vorletzte Frage hatte ich oben schon erläutert.)

Was aber Hegel betrifft (6 & 10), haben drei der Umfrageteilnehmer - wissentlich oder unwissentlich (?) - korrekt nicht zugestimmt: Hegel war ein Vertreter des Absoluten Idealismus und hatte (im Gegensatz zu Fichte) nie eine Vorlesung Kants gehört: "Bisweilen werden die vertretenen Varianten des Idealismus in einen kritischen und einen spekulativen Idealismus unterschieden. Zur ersteren Variante werden die Philosophien Kants, des frühen Fichtes und frühen Schelling gezählt, zur letzteren die Spätphilosophien Fichtes und Schellings und die gesamte Philosophie Hegels." (Deutscher Idealismus ? Wikipedia)

Der letzten Frage übrigens, ob Kant Erkenntnistheoretiker war, hätte durchaus zugestimmt werden können, weil die Frage, wie Erkenntnis möglich ist, gewissermaßen die Ausgangsfrage Kants war, um die sich seine Kritiken drehen: Die Begründung der Möglichkeit jeglicher Erkenntnis.

In der Tat kann man Aristoteles als Begründer der Philosophie betrachten (5), Descartes wird gemeinhin als Begründer der neuzeitlichen Philosophie angesehen (9); Spinoza (4) lehrte auch einen Substanzmonismus (im Gegensatz zum bekannteren Substanzdualismus Descartes'), demnach physische & psychische Phänomene jeweils unterschiedliche Manifestation einer einzigen, göttlichen Substanz seien.

Natürlich gibt es das Leib-Seele-Problem nach Descartes nicht wegen der Zirbeldrüse, sondern eher andersherum: Nach Descartes ist die Zirbeldrüse dasjenige Gehirnorgan, in dem seiner philosophischen Überlegungen gemäß die Lösung des Leib-Seeleproblems zu finden wäre, denn dort konvergierten bzw. interagierten seiner Spekulation gemäß physische (mechanisch determinierte) und psychische (freie) Elemente.

Schließlich war Heidegger in der Tat kein Existentialist (frz. Ausprägung der Daseinsphilosophie), wenn auch Existenzphilosoph und zumindest über Sartre ein Großvater des französischen Existentialismus.

Ferner (13) & (16):
- Schrieb Foucault sein frühes, bekanntes Werk, nachdem er als Patient in der
Psychiatrie betreut worden war?
- Entwickelte Aristoteles erstmals seine Passionslehre in der Rhetorik?
- Schrieb Nietzsche "Also sprach Zarathustra" im Wahn?

Vorsichtige Nicht-Stimmung scheint geraten: Wenn Foucault wegen seiner Krisen psychiatrische Hilfe aufgesucht hatte, was ich einmal gelesen hatte (aber bei kurzer Recherche nicht verifizieren konnte), dann lagen zwischen dem ersten Hauptwerk (Wahnsinn & Gesellschaft) trotzdem wohl noch andere Frühschriften.

Und wenn es chronologische Überlegungen zum Aristotelischen Corpus geben sollte, wäre über die Behauptung über Passionslehre & Rethorik möglich, zu diskutieren. Ich würde das ggf. posten (hier dann irgendwann mit Link zum Emotionsphiolosphie-Thread ;-) )

Zu der Antwort, ob Nietzsche "Also sprach Zarathustra" geschrieben hatte, als er schon wahnsinnig geworden war; da zwei Zustimmungen vorliegen, wollte ich mir gerne die erneute Recherche ersparen; aber wegen des Erscheinungsdatum seiner in Antwort (11) erwähnte Schrift las ich auch kurz in die Biographie auf Wikipedia rein. Und bin jetzt auch nicht mehr ganz sicher: Vielleicht war es so, daß er das Werk seinerzeit erst im Wahn beendete. Obzwar die englische Übersetzung "Gay Science" - "Fröhliche Wissenschaft" ist, hat das Werk wohl zunächst wenig mit den Gender Studies zu tun.
 
Einige Fragen fand ich schwierig, vor allem die mit Descartes und der Begründung der modernen Philosophie. Wird das nicht auch Hume bisweilen zugeschrieben? Kommt wohl darauf an, was man (mal wieder) als modern reklamiert.

Interessant ist die Umfrage von daher, um einfach sich selbst zu hinterfragen und sich eventuell darüber zu freuen, wenn man derselben Ansicht ist wie eine Auswahlmöglichkeit. :rofl:
 
In der Tat kann man Aristoteles als Begründer der Philosophie betrachten
Dieser Aussage habe ich nicht zugestimmt, weil ich sie nicht nachvollziehen kann. Wieso soll Aristoteles die Philosophie begründet haben? Selbst wenn man die meisten Vorsokratiker eher als Naturwissenschaftler einstufen möchte (wenngleich das eine Differenzierung wäre, die zu deren Zeiten noch nicht vorgenommen wurde und die auch nicht immer stimmt) und auch die Sophisten wegen ihres lebenspraxisbezogenen Ansatzes ausscheiden möchte, so blieben immer noch Sokrates und Platon, von denen vor allem letzterer doch eindeutig ein Philosoph auch im heutigen Sinne war.
 
Einige Fragen fand ich schwierig, vor allem die mit Descartes und der Begründung der modernen Philosophie. Wird das nicht auch Hume bisweilen zugeschrieben? Kommt wohl darauf an, was man (mal wieder) als modern reklamiert.

Guter Einwand: In der Tat ist der historische Referenzphilosoph der sog. Analytische Phiolosophie - manchmal schlechthin als angelsächsische bezeichnet - vornehmlich Hume. In der Formulierung "moderne" Philosophie sollte quasi aus historischer Pespektive "neuzeitlich" mitschwingen ;-)

Interessant ist die Umfrage von daher, um einfach sich selbst zu hinterfragen und sich eventuell darüber zu freuen, wenn man derselben Ansicht ist wie eine Auswahlmöglichkeit. :rofl:

Gab ich noch keinen oder zu wenig Grund zur Freude, sollte ich bald die nächste Umfrage zum Thema Geschichte der Philosophie machen, um den Mangel zu beheben ...
 
Dieser Aussage habe ich nicht zugestimmt, weil ich sie nicht nachvollziehen kann. Wieso soll Aristoteles die Philosophie begründet haben? Selbst wenn man die meisten Vorsokratiker eher als Naturwissenschaftler einstufen möchte (wenngleich das eine Differenzierung wäre, die zu deren Zeiten noch nicht vorgenommen wurde und die auch nicht immer stimmt) und auch die Sophisten wegen ihres lebenspraxisbezogenen Ansatzes ausscheiden möchte, so blieben immer noch Sokrates und Platon, von denen vor allem letzterer doch eindeutig ein Philosoph auch im heutigen Sinne war.
Da würde ich Dir uneingeschränkt Recht geben.
Kann man nicht auch auf andere Art die herausragende Rolle des Aristoteles beschreiben? Sein Werk ist ja tatsächlich so vielfältig und umfangreich, wenn man v.a. bedenkt, was uns alles möglicherweise wahrscheinlich von ihm verloren gegangen ist, dass ich es einer besonderen Würdigung durchaus für wert empfinde.

Bei den Philosophen nach Descartes ist bei mir leider eher ein großes Unwissen angesagt und auch bei den mittelalterlichen Philosophen habe ich nur schemenhafte Kenntnisse. Mir haben es da eher die antiken Denker angetan.

Im 18.Jh. ist für mich das Feld an Philosophen so weit, dass es tatsächlich mir schwierig erscheint, sich nebenher in einem Leben einen genügenden Überblick zu verschaffen, wenn man nicht gerade Philosophie als Haupthobby hat.
 
Ganz herzlichen Dank für Eure Teilnahme an der Umfrage!

Führte Thomas von Aquin einen Gottebeweis? Ja, aber genau genommen mehrere - ich gebe zu, daß war mir so nicht klar. Ich dachte bei der Formulierung der Antwortmöglichkeit, daß er einen ganz bestimmten führte, während er eigentlich eine grundlegende Systematik aufstellte, die letztendlich beweist, daß man allererst von der Annahme eines Gottes ausgehen muß. (Nachlesen mußte ich das aber auch selbst, etwa Die fünf Gottesbeweise des Thomas von Aquin, bei Wikipedia: Stichwort "Gottesbeweis").
Ja, das ist so eine verzwickte Frage.

Ich glaube in Philosophie kommt man eben oft mit einer Auswahlmöglichkeit nicht weiter. Das liegt wohl in der Wissenschaft selbst begründet.

Generell finde ich diese Umfrage aber sehr sinnvoll. Ich habe neulich auf SWR 2 eine Radiosendung mit Höreranrufen gehört. Eigentlich ging es thematisch um studierende ältere Menschen und überhaupt Gasthörer, die keinen Abschluss damit anstreben. Jedenfalls bemerkte ein Anrufer m.E. zu Recht, dass früher eher auf ein philosophisches Grundwissen als Grundlage jeglichen Studiums Wert gelegt wurde, was heute verloren gegangen ist. Mal abgesehen von der Bildungspolitischen Debatte, die hier nicht rein gehört, finde ich die historische Aussage, damals sei darauf mehr Wert gelegt worden, ganz interessant.
Wenn ich mir ältere Dissertationen anschaue, mit älter meine ich 17./18.Jh., da fallen mir schon oft Ausflüge in die Philosophie ein, auch wenn das Thema eigentlich ein anderes war. Aber diese Ausflüge demonstrierten schon die Allgegenwart des philosophischen Hintergrundwissens und beträfe dies auch "nur" die antiken Philosophen. Das ist ja auch schon ein Wert an sich!
 
Dieser Aussage habe ich nicht zugestimmt, weil ich sie nicht nachvollziehen kann. Wieso soll Aristoteles die Philosophie begründet haben? Selbst wenn man die meisten Vorsokratiker eher als Naturwissenschaftler einstufen möchte (wenngleich das eine Differenzierung wäre, die zu deren Zeiten noch nicht vorgenommen wurde und die auch nicht immer stimmt) und auch die Sophisten wegen ihres lebenspraxisbezogenen Ansatzes ausscheiden möchte, so blieben immer noch Sokrates und Platon, von denen vor allem letzterer doch eindeutig ein Philosoph auch im heutigen Sinne war.

Da bin ich völlig mit dir d'accord. Warum ich es dennoch "behauptete"? Mit Aristoteles ist meines gegenwärtigen Wissens erstmals eine Systematik in die Philosophie und überhaupt die Wissenschaften gekommen, die auch überliefert wurde. Ich schrieb nicht ganz unüberlegt: "Aristoteles Schriftn" begründete sie, die Philosophie. Mit ist die (in der Regel fragmentarischen) Überlieferung der voraristotelischen Philosophen und einzelner Werke überhaupt nicht geläufig; was Platon schrieb, waren vor allem Dialoge; ich sehe darin noch eine andere Qualität. Und freilich käme es zu allererst bei meiner so schematisierenden Behauptung darauf an zu definieren, was Philosophie sei!
 
Ich möchte Ravenik unbedingt zustimmen. Arsitoteles fußt auf einer breiten Vorgängertradition, er war Schüler bei Platon und hat keine eigenen Denkrichtung begründet wie die Stoa oder den Skeptizismus, Epikur oder die Kyniker. Er ist unbestritten einer der umfassendsten Philosophen, aber nicht der Begründer überhaupt.
Das Problem ist, daß der antike Philosophiebegriff weiter gefaßt war als der moderne. Nach griechischem Verständnis waren Thales von Milet oder Pythagoras durchaus Philosophen, lange vor Aristoteles.
Ich sehe also einer Fortführung der Umfrage mit Neugier entgegen.
 
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