Beleibte Kuttenträger

timotheus schrieb:
Doch ging es, und Deine Annahme ist auch richtig: die angesprochene Philippa Patrick hat Skelette aus drei klösterlichen Gruften aus den Jahren 476 bis 1450 untersucht..
Und nun müsste man noch die Klöster kennen.
Der WamS traue ich nicht zu, den Unterschied zwischen Kloster und Stift und zwischen Mönch und Kanoniker zu kennen. Die englische Geschichtsforschung ist auch nicht auf dem Gipfel sorgfältiger Analyse.
Wenn es sich um Augustiner handelte, kann man die Untersuchung in die Tonne treten (jedenfalls die Schlüsse).
In Ostisland wird gerade der Friedhof eines Augustinerstiftes ausgegraben. Alle Skelette mit schweren Erkrankungen. Waren die Chorherren alle krank? Nein. Dort war ein Armenhospiz!

Fingalo
 
Hallo Fingalo,

fingalo schrieb:
Und nun müsste man noch die Klöster kennen.
Der WamS traue ich nicht zu, den Unterschied zwischen Kloster und Stift und zwischen Mönch und Kanoniker zu kennen. Die englische Geschichtsforschung ist auch nicht auf dem Gipfel sorgfältiger Analyse.

ganz genau; kann man nicht besser sagen bzw. schreiben. Der Punkt ist, daß wir uns hier eine längere Diskussion hätten ersparen können.

Anm.: das mit den Jahreszahlen, welche über das gesamte Mittelalter verteilt sind, halte ich aber schon glaubwürdig. Zur sonstigen Glaubwürdigkeit des Online Textes hatte ich meines Wissens nach nichts gesagt.

Dennoch klinke ich mich jetzt endgültig aus diesem Thema aus...

Dank & Gruß

Timo
 
Dann mal die strory in einer seriösen Fassung:

London (kath.net) Eine neue Studie behauptet, dass die mittelalterlichen Mönche in drei Londoner Klöstern schwer übergewichtig waren. Mit diesem Ergebnis beschäftigte letzte Woche der "International Medieval Congress" in Leeds. Philippa Patrick vom Institut für Archäologie am University College London sagte, dass 300 Skelette in den Abteien Tower Hill, Bermondsey und Merton untersucht wurden. Die Funde wiesen zahlreiche Anzeichen von Übergewicht auf, wie zum Beispiel Arthritis in Knien, Hüften und Fingerspitzen. Philippa Patrick dazu: "Sie nahmen ungefähr 6000 Kalorien am Tag zu sich. Ihre Mahlzeiten waren voller gesättigter Fette." Patrick fügte hinzu, dass diese Ergebnisse mit Aufzeichnungen der Westminster Abtei übereinstimmen: Sechs Eier soll ein Mönch demnach unter anderem täglich gegessen haben.

http://www.kath.net/detail.php?id=8160
 
Noch originaler
http://www.themediadrome.com/content/articles/history_articles/fat_friars.htm
http://p216.ezboard.com/fsfpolifacticsfrm9.showMessage?topicID=565.topic
http://dsc.discovery.com/news/briefs/20040719/monks.html

In Tower Hills waren Zisterzienser (gegründet 1353), ein den Benediktinern zugehöriger Orden.
http://www.british-history.ac.uk/report.asp?compid=35356

Für Bermondsey wird vermutet, dass es sich ursprünglich um Benediktiner gehandelt haben soll. Aber nach dem Domesday-Buch gehörte das Gebiet zunächst dem König. Dann wurde das Kloster offenbar im Auftrage Clunys im Jahre 1082 gegründet. Also offenbar auch benediktinisch.
http://www.southlondonguide.co.uk/bermondsey/history.htm

Das Merton-Kloster war von 1117 bis 1538 ein Augustiner-Kloster.
http://www.wimbledoncivicforum.org.uk/forums/urbandesign/merton/index.shtml

Mir ist unklar, wie die Archäologin auf den dazugehörigen Friedhöfen Skelette von Mönchen aus den Jahren ab 476 hat finden können, auch, wie Skelette aus dieser Zeit ausgerechnet Mönchen zugeordnet worden sind. Dazu müsste man zumindest wissen, ob die Klöster auch eine weltliche Gemeinde dabei hatten und ob diese einen eigenen Friedhof hatte.

Das geht mir etwas arg flott vom Hocker. :(

Fingalo :S
 
timotheus schrieb:
Hall Heinz,

das macht ja auch nichts, und sorry, wenn mein letzter Beitrag schärfer rübergekommen ist als er gemeint war.
Sollte eigentlich Deine bisherigen Beiträge ergänzen und jedem noch einmal diesen zusätzlichen Einblick geben; immerhin ist der Artikel ja von August 2004 und damit auch schon ein paar Tage alt - ergo nicht mehr so neu.
Ich möchte aber noch einmal auf den Punkt diesbezüglich verweisen, der hier wohl aufgrund meiner etwas gewagten Anfangsaussagen untergegangen ist: man bedenke bei dem Sachverhalt bitte auch die relative Einseitigkeit der Ernährung zu jener Zeit!
Dank & Gruß
Timo
Lieber Timotheus, dann bin ich ja beruhigt. Es ist völlig klar, dass es im Mittelalter eine einseitige Ernährung gab und die Menschen sich nicht so gut ernähren konnten wie heute bei uns, dies ist völlig klar. :rolleyes:
 
heinz schrieb:
... und die Menschen sich nicht so gut ernähren konnten wie heute bei uns, dies ist völlig klar. :rolleyes:

Ähem, kurz nachgehakt: man sollte besser sagen "nicht so gesund bzw. gesundheitsbewußt". Dies aber nur als ganz kleiner Einwand...
 
timotheus schrieb:
Ähem, kurz nachgehakt: man sollte besser sagen "nicht so gesund bzw. gesundheitsbewußt". Dies aber nur als ganz kleiner Einwand...

Lieber Timotheus, natürlich bin ich mit Deinem kleinen Einwand vollkommen einverstanden. Man kann sich heute sicherlich gesünder ernähren, muß es aber nicht. :rolleyes:
 
"Einen anständigen Mönch erkennt man an seinen Tischmanieren. Ein guter Mönch ißt andächtig und bittet niemals um eine zweite Portion. Er denkt mehr an die Nahrung der Seele denn an die seines Magens. Ein böser Mönch schaufelt das Essen in sich hinein und schlingt es herunter, ohne zu kauen. Stets nimmt er gierig ein zweites und drittes Mahl und läßt sein Messer keine Sekunde aus der Hand." :fisch:
(Johann von Tritheim, De statu et ruina monastici ordinis, ca.1493)
 
Liebe Livia, Du hast recht. So soll es sein. Nicht nochmal nachfordern, sondern esssen was auf dem Teller ist und dann Schluß. :(
 
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