Besiedlung Südamerikas von Polynesien aus ?

waldo

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Eigentlich heiße ich Gerald, bin 60 Jahre alt und jetzt im Vorruhestand.
Seit meiner Jugend habe ich mich für Entdeckungsreisen in aller Welt und aus allen Epochen interessiert.
Während meines Berufslebens bin ich nur sporadisch dazu gekommen, mich damit zu beschäftigen.
Nun habe ich mehr Zeit und befasse mich wieder mal mit der Entdeckungsgeschichte Amerikas.

In dem Zusammenhang bin ich darauf gestoßen, dass Teile der Wissenschaft immer noch die Ansicht vertreten, dass Südamerika
vor ca. 15.000 Jahren aus dem ozeanischen bzw. polynesischen Raum besiedelt worden sein könnte.
So steht es auch aktuell bei Wikipedia.
Ich frage mich nur, wo diese Menschen vor 15.000 Jahren hergekommen sein sollen.
Die Wissenschaftler sind sich weitgehend einig darüber, dass Polynesien bzw. Ozeanien erstmals vor ca. 3.000 - 4.000 Jahren
besiedelt worden ist. Vor 15.000 Jahren gab es dort demnach noch gar keine Menschen, die sich eines Tages auf den Weg nach Südamerika
hätten begeben können.
Einzig in Australien gab es zu der Zeit schon die Aborigines und die hatten auch schon Rindenkanus und Flösse, aber die Vorstellung, dass diese sich auf den
extrem weiten Weg nach Südamerika gemacht haben sollen, halte ich für sehr abenteuerlich.
Ich würde mich über Meinungen und Ansichten zu dem Thema freuen und vielleicht auch über Aspekte, die mir bislang unbekannt waren.

Beste Grüße
Gerald
 
Hallo waldo,

erst Mal, willkommen im Forum!

Spontan fällt mir zu dem von dir eingestellten Thema folgender 2013 gestarteter Thread hier im Forum ein:
Ohne da aktuell reingeschaut zu haben - der Thread ist mit über 400 Beiträgen etwas umfangreicher - sagt meine Erinnerung, dass in einigen Beiträgen auch wissenschaftliche Publikationen verlinkt sind welche eine Besiedlung vom Südpazifik her bzw. frühe Kontakte zwischen Südamerika und dem südpazifischen Raum in Betracht ziehen - ganz sicher bin ich mir aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein schön geschriebener Artikel im Smithonian Mag. (2020/Jan.), der im übrigen einen hübschen Überblick über die verschiedenen, teilweise noch konkurrierenden Eiszeittheorien zur Besiedlung der amerkian. Kontinente gibt, zit. dazu einen Vertreter der Tangroutenthese, der die These einer Erstbesiedlung bspw. geschmacklos findet (auf dt. klingt das zugegegebener Massen nicht nur bescheuert, sondern ist in der Intention auch falsch wiederggb.).
 
(…) Einzig in Australien gab es zu der Zeit schon die Aborigines und die hatten auch schon Rindenkanus und Flösse, aber die Vorstellung, dass diese sich auf den extrem weiten Weg nach Südamerika gemacht haben sollen, halte ich für sehr abenteuerlich.
Ich würde mich über Meinungen und Ansichten zu dem Thema freuen und vielleicht auch über Aspekte, die mir bislang unbekannt waren. (…)
Abenteuerlich war bestimmt jegliche Besiedlung der Kontinente! Aber was die Südpazifik-Angelegenheit betrifft, fand ich ein Argument bedenkenswert, dass ich bei Coe & Koontz las; sie nennen keine Namen, nur allg. die Schule einer « long chronology, » deren Vertreter auf die ‘often disputed - radiocarbon dates for early human remains in the hemisphere » hinwiesen; gemeint sind die prä-clovis-Funde: “The argument regarding the land bridge put forward by the “short chronology” school only holds weight if boat travel was unknown in the world during the late Pleistocene. Yet early humans had reached Australia, which was never connected to the Asiatic mainland by a land bridge, by 50,000 years ago, surely by boat.”
(https://deas.inah.gob.mx/pdf/biblioteca/repositorio/repositorio(21040)-4563.pdf)
Allerdings sollte ich nicht verhehlen: der Focus der Autoren ist freil. Nordamerika.
 
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