Bibelstellen mit denen die Kreuzzüge gerechtfertigt wurden

Tib. Gabinius schrieb:
Richtig, erst religiöse Motive zur Eroberung, dann materielle Gründe zur Eroberung. Das Wörtchen: Eroberung aber bleibt. Darauf wollte sie hinaus.
Na ja. Es gab ja eine Zeit, wo die Muslime nicht in Jerusalem saßen! Da sind ja nicht die Einwaohner bekehrt worden. Da war wohl schon eine Eroberung vorweg gegangen.
Fingalo
 
Ich denke man sollte hier eine zweigleisige Idee verfolgen. Aus Sicht der Kirche ging es wohl wirklich um die Rückgewinnung der Heiligen Stätten, gemischt mit einem gewissen machtpolitischen Denken in Verbindung mir ihrer damaligen Rolle. Bei den Ersten Kreuzzug dagegen ist jedoch auch eindeutig der Gewinnfaktor auf Seiten der weltlichen Protagonisten zu sehen. Bohemund und Tankred werden sicherlich nicht aus purer Frömmigkeit diese Unternehmung auf sich genommen haben. Ebenfalls für einen Eroberungszug sprechen wohl die mehreren Kreuzfahrerstaaten, die in Folge dieses Kreuzzugs entstanden.

Zum Ende der Kreuzzüge:
Ein Grund dürfte sich in der geänderten Gesamtsituation finden. Der Konflikt zwischen Frankreich und England gerät langsam ins Rollen. In HRR ist das Ende der Staufer zu verzeichnen, dazu verblasst wohl der Universalanspruch der Kirche immer weiter.
Die letzen westlichen Besitzungen an der Levante sind verloren gegangen, die Mamelucken ein starker Gegner. Ganz zu schweigen von der immer schlechter werdenden Bilanz der späten Kreuzzüge.
All das mag wohl eine Rolle gespielt haben, keinen weiteren Kreuzzug mehr zu planen.
 
Hänsel schrieb:
Viel interessanter und strittiger ist doch aber die Frage über die Schuld. Seit Menschen gedenken war immer jemand schuld wenn etwas schief ging, oder zu ende war....

Wenn ich das richtig sehe, wird nicht die Frage einer Art Kriegsschuldfrage gestellt, also wer ist schuld an den Kreuztzügen, sondern, wer ist schuld am Ende der Kreuzzüge, also eine Art "Friedensschuldfrage"?
So gestellt ist die Frage unsinnig, zum einen speziell für mich, weil ich nicht darüber nachdenken will, wer schuld am Frieden ist, zum anderen, weil sie - interpretiert man sie ein wenig weiter - den Kern der Sache nicht trifft. Ich interpretiere die Frage mal so: warum hörten die Kreuzzüge auf? D.h. ich klammere die "Schuldfrage" aus, weil sie nur ein Ergebnis einer Untersuchung der Gründe des Endes der Kreuzzüge sein kann. Und hier zeigt sich, daß Entwicklungen innerhalb Europas ausschlaggebend für das Einstellen der Kreuzzüge waren.
Ich würde zwei Entwicklungsstränge unterscheiden: zum einen das Erscheinen der Osmanen auf dem Balkan. Hier sehen wir, daß sich die letzten Kreuzzüge sozusagen auf dem Balkan und Griechenland abspielten, also ihr Ziel, die Eroberung Jerusalems, aufgegeben wurde, um zunächst die Moslems aus Europa zu vetrtreiben. Aber auch dies scheiterte. Wozu also offensiv mit langen Wegen in nun vom Feind beherrschten Gewässern operieren, wenn das "eigene Haus" nicht einmal sicher war.
Ein zweiter Grund liegt aber in der zunehmenden Rivalität der europäischen feudalstaatlichen Gebilde. Der 100-jährige Krieg zwischen England und Frankreich hatte große Ressourcen verbraucht, das Anwachsen der Habsburger zur europäischen Supermacht, das mit Deutschland und Spanien Frankreich in den Würgegriff zu nehmen schien, brachte die "Einheitsfront" gegen den Islam zum zerbrechen. Hinzu kommen noch die Entdeckung der neuen Welt, deren Eroberung auch Kräfte forderte. Und nicht zuletzt kommt die Glaubensspaltung in's Spiel. Wenn man über die eigenen Glaubenslehre nicht klar war und seine Kräfte zur Bekämpfung der anderen verwendete, wie konnte man sich dann um die Bekämpfung anderer Religionen kümmern?
Zu guterletzt sei erwähnt, daß es trotzdem immer wieder "Kreuzzüge" gab. So z.B. 1660, als die Türken wieder einmal gegen Wien marschierten. Ein internationales Heer stellte sich ihnen entgegen, weil der Papst dies gefordert hatte.
 
Hänsel schrieb:
Ich bin ja nicht traurig drüber :)....

Ich finde nur, dass bisher noch keine plausible erklärung dafür gegeben wurde .....
Ausserdem sehe ich die Zeit der Kreuzzüge mehr unter dem Aspekt des regen Austausches.

Hallo Hänsel,

deine Bemerkung mit dem "Austausch" hängt noch immer in der Luft, weil niemand darauf eingegangen ist. Dabei ist dieser Austausch ein ganz wichtiger Aspekt, wobei freilich die Araber mehr die Gebenden und das Abendland eher in der Nehmerposition war.So fanden z.B. Erkenntnisse der Naturwissenschaften, Astronomie, Medizin und Baukunst ihren Weg in den Westen. Zahlreiche Lehnwörter wie z.B. Algebra, Chemie, Schach, Ziffer, Satin, Orange, Musselin usw. zeigen, welcher Art der Kulturstrom aus der muslimischen Welt in das Abendland war.

Dieser kulturelle Austausch erfolgte freilich nicht allein über Vorderasien und die Levante, sondern auch in hohem Maße über das maurische Spanien und über Sizilien und Italien.
 
Dieter schrieb:
Hallo Hänsel,

deine Bemerkung mit dem "Austausch" hängt noch immer in der Luft, weil niemand darauf eingegangen ist. Dabei ist dieser Austausch ein ganz wichtiger Aspekt, wobei freilich die Araber mehr die Gebenden und das Abendland eher in der Nehmerposition war.So fanden z.B. Erkenntnisse der Naturwissenschaften, Astronomie, Medizin und Baukunst ihren Weg in den Westen. Zahlreiche Lehnwörter wie z.B. Algebra, Chemie, Schach, Ziffer, Satin, Orange, Musselin usw. zeigen, welcher Art der Kulturstrom aus der muslimischen Welt in das Abendland war.

Dieser kulturelle Austausch erfolgte freilich nicht allein über Vorderasien und die Levante, sondern auch in hohem Maße über das maurische Spanien und über Sizilien und Italien.

Der arabische Einfluß auf die abendländische Wissenschaftsentwicklung steht ganz außer Frage. Jedoch muß durchaus von einem wechelseitigen Befruchten geredet werden, denn die Araber übernahmen unendlich viel der Antike. Einige der von Dir erwähnten arabischen Lehnsworte haben griechischen Ursprung, sind daher schon bei den Arabern Lehnworte gewesen.
Was (besonders West-)Europa den Arabern verdankt, daß sie die Kultur der Antike weiterentwickelten, während sie in Westeuropa vergessen wurde und man Rückschritte machte. Dank dem Islam mußte sich Europa nicht aus eigener Kraft aus dem Sumpf des Mittelalters ziehen, sondern konnte an die vom Islam weiterentwickelte Antike anschließen. Die Kreuzzüge spielten dabei natürlich eine wichtige Rolle.
 
fingalo schrieb:
Am Anfang nicht. Später erst.

Fingalo

Schaut Euch 'mal bitte die Biographie von Bohemund von Tarent oder seinem Neffen Tankred an ... auch Balduin von Edessa wäre betrachtenswert ...

Dann kann eigentlich keiner mehr annehmen, die Herren hätten sich auch nur eine Sekunde an religiöse Motive gedacht - und nicht an die Eroberung von Land.
 
Zu Boemund und der Eroberung von Land habe ich gerade im Thread Gesta Francorum etwas geschrieben.
Uns wurde damals auch beigebracht, dass wir nicht so engstirnig sein sollten, zu glauben, dass die Kreuzzüge allein aus religiösen Motiven geführt wurend. Es seien viele Dinge auf einmal gekommen, die zu dieser Idee geführt haben. So zum Beispiel, dass man zu dieser Zeit Ländereien brauchte. Die ältesten Söhne der Adligen bekamen meist das Land der Väter, andere Söhne mussten den Weg der Geistlichen einschlagen. So das bewehrte System, doch es wurde langsam eng in Europa und man brauchte neue Ländereien (oder die Menschen, die zu viel waren, mussten weg. Mag man sehen, wie man will)... Dies sei zum Beispiel ein weiterer Grund, der die Idee der ersten Kreuzzüge getragen hat, wenn ich mich an die damalige Diskussion noch recht erinnere.

Diese Meinung kann vielleicht auch zu der Beantwortung der Threadfrage helfen. Vielleicht waren Kreuzzüge nicht mehr notwendig oder man hat eingesehen, dass sie nichts bringen... nicht nur während des Kreuzzuges, sondern auch auf die Dauer gesehen.
 
Hallo zusammen,

soweit ich verstanden habe, hieß die Anfangsfrage, wer das Ende der Kreuzzüge "verschuldet" habe.

Ich will mich an dieser Stelle einmal auf die Kreuzzüge im Hl. Land beziehen, wenngleich die Idee und die Kreuzzugsbewegung (wie hier ebenfalls schon angesprochen) weiterlebte.
Hier finden die letzten Kreuzzüge in der 2. Hälfte des 13. Jh. statt, und im Jahr 1291 endet mit dem Fall von Akko die Zeit der christlichen Kreuzfahrerstaaten.
Entscheidend - aus militärhistorischer Sicht - sind für die Entwicklung dahin die Ereignisse um den endgültigen Verlust Jerusalems (1244). Denn mehr noch als dieser Verlust wirkt sich die folgende verlorene Schlacht von Gaza aus, in welcher vor allem auch die Kontigente der 3 großen Ritterorden (Templer, Johanniter, Deutschherren) nahezu vollständig aufgerieben werden. Im Unterschied zur Situation vor dem 3. Kreuzzug (hier ging die ebenfalls vernichtende Niederlage von Hattin 1187 voraus) veränderten sich die Machtverhältnisse auf der "Gegenseite" jedoch drastisch: Mongolen und Mameluken traten auf den Plan, wobei letztere schließlich triumphierten, die nach 1244 verbliebenen christlichen Stützpunkte aber in diesem Konflikt mehr und mehr zerrieben wurden.
Es war also nicht - wie noch nach 1190 - mehr möglich, Rückeroberungen zu erlangen, und ebenso wenig ließen diese neuen Gegner mehr mit sich verhandeln.
Damit änderte sich nichts an der bestehenden Situation, die noch vorhandenen christlichen Stützpunkte zu verteidigen. Alle nachfolgenden Verluste (z.B. 1268 Antiochia, 1289 Tripoli, 1291 Akko) waren also zwangsläufig.

Hier stellt sich natürlich die berechtigte Frage, warum es dann eben nicht gelang - zumal sich zumindest die Mongolen nach 1260 wieder aus dem Raum Palästina - Syrien zurückziehen mußten -, erneut mit einer starken Streitmacht dort zu landen, um den Mameluken die Hl. Stätten wieder abspenstig zu machen.

Es mangelte im westlichen Europa sicher nicht an den Streitkräften für ein solches Unterfangen, und auch Templer und Johanniter (beide hatten sich vorübergehend auf Zypern niedergelassen) hatten ihre Verluste immer wieder binnen einiger Jahre ausgleichen können.
Aber es gab zwei entscheidende Gründe, warum dies eben nicht mehr möglich war:
einerseits entwickelten sich - vor allem in Frankreich - verstärkt nationale Stimmungen, welche ein Unternehmen a la 1095 ad absurdum führten, auch zeigte bspw. Philipp IV kein Interesse an solchen Abenteuern (er wollte vielmehr seine Schulden bei den Templern loswerden - s. Ende der Templer; anderes Thema).
Andererseits hatten sich die Bedingungen für eine Landung o.ä. in Palästina bzw. Syrien erheblich verschlechtert: die Mameluken hatten sich nicht mit den Eroberungen zufrieden gegeben und alle früheren Kreuzfahrerhäfen zerstört. Und seit den Zeiten des Latein. Kaiserreiches und des neu erstandenen Byzanz schied auch der "alte" Landweg aus.

Nicht vergessen werden darf ebenso, daß die einstige Kreuzzugsbegeisterung im westlichen Europa kaum noch vorhanden war. Frankreich hatte ich bereits genannt, in England verfolgte der König inzwischen eigene Ziele in Schottland, in Deutschland gab es durch die fortgeschrittene territoriale Zersplitterung ebenfalls eine vollkommen veränderte Situation. Die wichtigsten europäischen Reiche waren also mehr mit sich selbst beschäftigt als irgendwie in den Nahen Osten zu blicken.

Fazit: für neue Kreuzzüge im "traditionellen" Stil waren einfach nicht mehr die Voraussetzungen in Europa selbst gegeben. Betrachtet man zudem die späteren Kreuzzüge (auf dem Balken u.ä.), so ist erkennbar, daß es sich hier eher um Abwehrschlachten (z.B. gegen Osmanen im 15. Jh.) handelt als um "bewaffnete Pilgerfahrten zu den Hl. Stätten" (wie sie im 12. und 13. Jh. von den Zeitgenossen genannt wurden).

Vielleicht ist das ja auch zu vereinfacht dargestellt, aber ich wollte nicht ganze Kapitel aus Büchern abschreiben.

In diesem Sinne

Timo
 
Ich finde eher das die Venezianer schuld daran waren das die Kreuzzüge so Katastrophal endeten. Immerhin hatte Venedig, als die Muslime geschwächt waren, nichts besseres zu tun als nur an seinen Profit zu denken und zwei Städte zerstören ließ, damit die Kreuzfahrer ihre Schulden bezahlen konnten. Der gesamte Kreuzzug wurde voll verbockt:motz: ! Allerdings stimmt es das die nächsten Kreuzzüge an der Dickköpfigkeit der Kirche endeten (ausgenommen der 7., der endete schon bevor er überhaupt angefangen hatte).
 
Zuletzt bearbeitet:
Du hast insofern recht, als der 4. Kreuzzug, den die Venezianer für ihre Machtpolitik ausnutzten, das Byzantinische Reich nachhaltig schwächte. Und zwar so sehr, dass es später den Türken nur wenig Widerstand entgegensetzen konnte und schließlich vom Osmanischen Reich ganz verschlungen wurde.

Kreuzzüge waren unter diesen politischen Bedingungen in Vorderasien nicht mehr möglich, ganz abgesehen davon, dass die Kreuzzugsidee ohnehin erloschen war. Das hat ja auch Timo weiter oben sehr ausführlich beschrieben.
 
Ich glaube wir sind uns inzwischen alle einig, dass Hänsel seine Frage nur unglücklich formulierte. Sie sollte lauten; "Was führte zum Ende der Kreuzzüge?" "Schuldig" kann hier keiner sein am Ende dieses Phänomens.

Im Übrigen scheinen mir hierzu alle Argumente - sogar recht einvernehmlich - ausgetauscht. Interessant wäre vielleicht ein neuer Pfad, der das Selbstverständnis der an den Kreuzzügen Beteiligten untersucht, ihre Motive erhellt und das Urteil der Nachwelt und seinen Wandel verfolgt.
 
Kirche im Mittelalter

Hallo Leute,
ich weiß, dass es schon ein ähnliches Tread gibt, wie meines, doch aus dem kann ich nichtr wirklich viel Provit schlagen.

Ich habe in meinem Geschichtskurs die Aufgabe bekommen ein Referat auszuarbeite, dass das Hauptaugenmerk auf die Relevanz der Kirche auf die Kreuzzüge setzt.
Wäre euch dankbar, wenn ihr mir Links, eigenes Wissen oder sogar Referate von euch senden könntet.
Des weiteren hätte ich gerne mal eine kleine Aufstellung der Hirachie in der Kirche des Mittelalters (bis jetzt habe ich immer nur verstanden, dass der Papst vor den Bischöfen und dann vor den Pfarrern stehn)
Wäre euch dankbar für recht schnlle und hilfreiche antworten, nicht wie; googel mal danach; oder so!
Danke :winke:
 
Ich habe in meinem Geschichtskurs die Aufgabe bekommen, ein Referat auszuarbeiten, dass das Hauptaugenmerk auf die Relevanz der Kirche auf die Kreuzzüge setzt.

Dann besorge Dir in oder über die nächstgelegene Bibliothek Carl Erdmanns Die Entstehung des Kreuzzugsgedankens. Das Buch ist zwar von 1935, aber immer noch weitgehend aktueller Forschungsstand, wenn man von ein paar wenigen Details, die für den Hauptgedanken nicht von Bedeutung sind, absieht. Nachdruck von 1955.

Wäre euch dankbar für recht schnelle und hilfreiche Antworten, nicht wie; googel mal danach; oder so!

Daran werde ich mich nicht halten! Such mal nach:
- Bellum iustum bzw. 'Gerechter Krieg'
- Gottesfriedensbewegung
- Reformpapsttum
- Militia Sancti Petri.
 
Zuletzt bearbeitet:
Des weiteren hätte ich gerne mal eine kleine Aufstellung der Hirachie in der Kirche des Mittelalters (bis jetzt habe ich immer nur verstanden, dass der Papst vor den Bischöfen und dann vor den Pfarrern stehn)
Hmm, das ist nicht total falsch... Da Du Dich offenbar auf die katholische Kirche beziehst. gibt dann noch Äbte, deren Einordnung sich seit dem Tridentinum etwas geändert hat... Zuerst mal zu den Bischöfen (alles aus: Wikipedia)
Ein Bischof ist entweder Diözesanbischof (auch „Residierender Bischof“ oder „Ortsbischof“ genannt) oder Titularbischof (auch „Auxiliarbischof“ oder Weihbischof genannt).

Der Diözesanbischof ist Vorsteher einer Diözese und hat über sie die volle Regierungsgewalt inne. Als solcher hat er die oberste Lehr- und Rechtsvollmacht in seinem Bistum und ist allein dem Papst verantwortlich. Zur Verwaltung der Diözese stehen dem Bischof mehrere Beamte in der bischöflichen Kurie zur Seite, u. a. der Generalvikar (der allgemeine und ständige Vertreter des Bischofs), der Official (wird vom Bischof bestellt und ist Inhaber der ordentlichen Gerichtsgewalt, muss Priester sein und über Rechtskenntnisse verfügen) und der Kanzler (Vorsteher der bischöflichen Registratur). .

Den Ortsbischof können Weihbischöfe unterstützen, die meist jeweils einen Teil des Bistums unter Aufsicht des Diözesanbischofs betreuen.

Ein Erzbischof ist ein Ehrenrang eines Bischofs, z. B. im diplomatischen Dienst oder als Diözesanbischof als Vorsteher eines Erzbistums.

Ein Metropolit ist der Vorsteher einer Kirchenprovinz, die aus mehreren Bistümern (den Suffraganen) besteht. In Deutschland ist er immer ein Erzbischof, da er immer Diözesanbischof des einzigen Erzbistums der Kirchenprovinz ist. Da der Erzbischof einen Ehrenrang darstellt, gilt das aber nicht allgemein. Eine konkrete Leitungsgewalt in den Suffraganbistümern hat er aber nicht. Er ist auch nicht Vorgesetzter der Suffraganbischöfe.

Manche römisch-katholischen Bischöfe tragen den Ehrentitel eines Patriarchen (z. B. Venedig, Lissabon, Ostindien). Auch der Papst hat früher einen solchen Titel getragen: Bis 2005 gehörte 'Patriarch des Abendlandes' (auch: "Patriarch der Westkiche", "Patriarch des Westens") zur offiziellen Papsttitulatur und kennzeichnete den Papst als Patriarchen mit der Jurisdiktion über die Westkirche.

Ein weiterer Ehrentitel ist der des Kardinals, der vom Papst außerhalb der römischen Kurie in der Regel nur Bischöfen verliehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kirche war auf viele Arten für die Kreuzzüge "relevant". Ein oft vernachlässigter Punkt ist z.B. die Finanzierung.
- Spendenaufrufe
- Geldleihe
- Kreuzzugssteuern
- Redemptionen
Das bietet sich vor allem an wenn du am Schluss eine Brücke zur Folgezeit schlagen willst. Möhring hat den Satz geprägt: "Von den Kreuzzügen ohne Steuern zu den Steuern ohne Kreuzzügen." (Möhring, Hannes: Geld für den Kampf gegen Ungläubige, in: Eine kleine Kulturgeschichte der Steuer, hg. v. weiss ich nich mehr, war C.H.Beck Verlag auf jeden Fall) Darin vertritt er auch die Ansicht das die leichter durchzusetzenden Kreuzzugssteuern letzten Endes geholfen haben Steuern als staatliches/herrschaftliches Instrument im Allgemeinen durchzusetzen.

Das ist aber nur ein Punkt von Vieeelen, ohne die Kirche wären die Kreuzzüge schlicht und einfach undenkbar gewesen.
 
Man kann die Frage auch auf den Kopf stellen: Kann es denn einen Kreuzzug ohne Kirche überhaupt geben? Oder liefert NUR die Kirche die Rechtfertigung hierfür?

Letztendlich ist ja kein Kreuzzug wie der andere gewesen. Erst recht nicht, wenn man die innereuropäischen (Albigenser, Wenden, "Reconquista" ..) mit dazu nimmt.
 
Man kann die Frage auch auf den Kopf stellen: Kann es denn einen Kreuzzug ohne Kirche überhaupt geben? Oder liefert NUR die Kirche die Rechtfertigung hierfür?

Der auf dem Mainzer Hoftag 1188 von Friedrich Barbarossa ausgerufene Kreuzzug wurde ganz ohne die Kirche geplant. Barbarossa organisierte, Barbarossa schlichtete zwischen England und Frankreich etc.
 
Man kann die Frage auch auf den Kopf stellen: Kann es denn einen Kreuzzug ohne Kirche überhaupt geben? Oder liefert NUR die Kirche die Rechtfertigung hierfür?

Der Begriff "Kreuz"zug besagt bereits, dass das Kreuz bzw. die Kirche im Zentrum stehen. Alles andere ist ein schlichter Krieg oder Feldzug.
 
Also am ersten Kreuzzug 1095 war doch Papst Urban II.schuld, der in Clermont ein Konzil einberief.
Er sprach davon, dass die orthodoxe Kirche im byzantinischen Reich von Ungläubigen bedrängt wird und das die christlichen heiligen Stätten in Palästina entweiht sind. Er sagt das Heilige Land muss an die Christen fallen und alle anderen schrien "Gott will es". Die Kirche war der Verursacher der Kreuzzüge. naja ich glaube ohne den Aufruf zum erten Kreuzzug hätte Barbarossa keinen weiteren gemacht, weil er selbst vielelicht nie auf die idee gekommen wäre
 
Also am ersten Kreuzzug 1095 war doch Papst Urban II.schuld, der in Clermont ein Konzil einberief.
Er sprach davon, dass die orthodoxe Kirche im byzantinischen Reich von Ungläubigen bedrängt wird und das die christlichen heiligen Stätten in Palästina entweiht sind. Er sagt das Heilige Land muss an die Christen fallen und alle anderen schrien "Gott will es". Die Kirche war der Verursacher der Kreuzzüge. naja ich glaube ohne den Aufruf zum erten Kreuzzug hätte Barbarossa keinen weiteren gemacht, weil er selbst vielelicht nie auf die idee gekommen wäre


Das stimmt, zum ersten Kreuzzug rief Papst Urban II beim Konzil in Clermont auf. Laut dem Chronisten Fulcher von Chartres hält der Papst am 27. November 1095 eine Rede auf freiem Feld.

Die Menge ruft am Ende: Deus Io vult - Gott will es und der Papst bestimmt, dies soll der Schlachtruf sein. Spontan haben sich viele ein Stoffkreuz angeheftet.
Laut Fulcher soll der Grund für den Aufruf die Besetzung Kleinasiens durch seldschukische Türken gewesen sein.
Soweit der Chronist laut meinem Buch: Die Kreuzzüge - Krieg im Namen Gottes, das ich noch vom letzten Mal hier herumliegen hatte - so fügt sich doch alles bestens.

Schönen Abend noch.....
 
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