Bündnispolitik Caesars

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Gast

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Hallo!

Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand Informationen zur Bündnispolitik Caesars geben könnte.

Danke schon mal!
 
Bündnispolitk in welchem Zusammenhang? Im Gallischen Krieg? Im ersten Triumvirat? Ein bisserl mehr Informationen wären ganz nett...
 
Mehr Vorgaben hab ich leider auch nicht...ich brauch die Informationen für ein Referat...
 
dann wäre eine Nachfrage empfehlenswert... es ist schließlich ein Unterschied, ob du behandeln sollst, wie Caesar die gallischen Stämme gegeneinander ausspielte oder wie er sich auf der innenpolitischen
Bühne gegen seine Konkurrenten behauptete. Referat in Latein oder in Geschichte?
 
Gast schrieb:
In Latein...morgen werd ich gleich nachfragen ;)

Also es geht um Caesars Bündnispolotik im Bezug auf die Häduer.

Ich muss auch ncoh bearbeiten was es bedeutete "amicus" der Römer zu seinen und wie andere Stämme das erreicht haben. Aber das sollte ich auch ohne Hilfe schaffen ;)
 
Die Häduer waren schon seit der Auseinandersetzung der Römer mit den Arvernern amici der Römer mit dem Titel fratres et consanguinei populi Romani (Brüder und Blutsverwandte des ...)
Sie waren mit den amicus-Titel aber nicht allein. Ariovist, sowie die Sequaner unter Catamantaloedes waren ebenfalls amici. Allerdings war der römische Einfluß in Gallien während des Bürgerkriegs erheblich zurückgegangen.
Cäsars Politik in Gallien begann mit dem Hilfegesuch der Häduer 61 v. Dabei ging es um Konflikte zwischen Häduern und Sequanern. Da beide römische amici waren, griff Rom wohl auch nicht ein. Die Spannungen innerhalb der häduischen civitas nahm Cäsar dann zum Anlaß 58v gegen die Sequaner und Ariovist vorzugehen. Die waren Geschehnisse um diesen Konflikt sind aber noch völlig unklar. Früher war man allzu leicht geneigt Cäsar zu vertrauen. Doch sein Bericht ist wohl verzerrt. So sind die Spannungen zwischen Häduern und Sequanern falsch dargestellt. Der Häduer Dumnorix hatte großen Einfluß bei den Sequanern und eine echte Feindschaft zwischen Häduern und Sequanern ist nicht festzustellen. Ariovist war auch keine Gefahr für Gallien. Er war wohl eher ein Verbündeter der Sequaner, der als Söldner gegen häduische Gegner zu Hilfe gerufen wurde. In keinem Fall hatte er so die Herrschaft über die Sequaner an sich gerissen. Auch stellte er keine Bedrohung Cäsars dar, sonst hätte Cäsar nicht so lange marschieren müssen um auf Ariovists Truppen zu stoßen.

Cäsars Bündnispolitik in Gallien sah so aus, daß er Spannungen zwischen zwei civitates oder zwischen Gruppen innerhalb einer civitas ausnutzte um Einfluß auf diese civitas/civitates zu erlangen. So eilte er auch z.B. den "hilfesuchenden" Remern zur Unterstützung bei. Ein weiteres Mittel seiner Politik war auch die Unterstützung kleinerer civitates, die unter der Vorherrschaft einer anderen civitas standen, z.B. Remer, Atrebaten, Eburonen, Anden. Dadurch wollte man alte Machtblöcke aufbrechen, um die Macht und den Einfluß Roms besser durchsetzen zu können.
 
Getrieben von der Angst vor seinen Feinden, war Cäsar stets bemüht ein römisches Amt inne zu haben. Zudem wollte sich Cäsar eine eigene Machtbasis schaffen. Dazu hatte er sich gerade Illyrien und Gallien als Provinz geben lassen. Die Helvetier taten Cäsar den Gefallen in Gallien losschlagen zu können. Von nun an nutzte Cäsar Spannungen zwischen den gallischen civitates und innerhalb von civitates, um seine Macht in Gallien weiter auszubauen. Darum unterstützte er die romfreundlichen Häduer gegen die Sequaner (die unter Catamantaloedes ebenfalls amici populi Romani waren) und ging auch gegen Ariovist vor. Dieser war aber keinesfalls eine derart große Bedrohung für Gallien, wie Cäsar es darstellt. Das erkennt man schon darann, daß Cäsar lange marschieren mußte, bis er auf Ariovists Truppen stieß. Zudem hatte Ariovist unter Cäsar auch den amicus-Titel erhalten.

In seinem weiteren Vorgehen ließ er sich dann immer wieder von Galliern zu Hilfe Rufen (z.B. Remer) Cäsar unterstützte vielfach kleinere, von anderen abhängige civitates. So z.B. die Atrebaten, Remer, Eburonen, Anden, um alte Machtblöcke aufzubrechen und so leichter die Herrschaft zu erlangen.

Bei den Häduern war der Konflikt wohl durch zwei Parteiungen ausgebrochen. So zwischen Diviciacus und den romfreundlichen Häduern und der Gruppe um Dumnorix. Es wäre jedoch falsch, diese als romfeindlich zu betrachten. Es ist vielmehr so, daß die streitenden Gruppen sich Bündnispartner suchten. Da die eine bei Rom Hilfe gefunden hatte, mußte die andere andere Bündnispartner finden. Roms Einfluß war seit den Bürgerkriegen stetig gesunken, daß erst machte die Spannungen bei den Häduern und im Vorfeld des Gallischen Krieges wohl möglich.

So, mal in Kürze eine Zusammenfassung. Hoffe sie ist etwas nützlich.
 
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