Computeranimierte französische Galeere

Die letzten großen Galeerenschlachten waren m.W. kurioserweise in der Ostsee, im Nordischen Krieg.

Wann die Spanier z.B. aufhörten richtige Galeeren zu verwenden weiss ich nicht, sie hatten aber bis zu Beginn des 19 Jahrhunderts zahlreiche Schebecken und geruderte Kanonenboote, die sie intensiv bei den verschiedenen Belagerungen von Gibraltar und gegen die Franzosen in Cadiz und Valencia verwendeten.
 
In der Renaissance gab es keine speziellen Seesoldaten sondern bei Bedarf wurden Söldner aus ganz Europa( häufig Deutsche und Schweizer) angeheuert und die mussten die Beschwernisse halt ertragen. Sie hatten jedenfalls den Trost ,dass es den Ruderern noch ein ganzes Stück schlechter ging. sobald der Einsatz zu Ende war ,wurden sie entlassen und auf den Galeeren blieben nur noch die Aufseher, die Matrosen und einige Wachsoldaten.
Vielen Dank, das macht das Ganze einleuchtend.

Wurden die Söldner nach üblicher Praxis auf Kaperschiffen und im Landkrieg (Recht der Plünderung) an dem Gewinn beteiligt(Prisengeld)?
 
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In der Renaissance gab es keine speziellen Seesoldaten sondern bei Bedarf wurden Söldner aus ganz Europa( häufig Deutsche und Schweizer) angeheuert und die mussten die Beschwernisse halt ertragen. Sie hatten jedenfalls den Trost ,dass es den Ruderern noch ein ganzes Stück schlechter ging. sobald der Einsatz zu Ende war ,wurden sie entlassen und auf den Galeeren blieben nur noch die Aufseher, die Matrosen und einige Wachsoldaten....

Das stimmt nur bedingt: Unter Karl V. wurden 1537 die "compañías viejas del mar de Nápoles" gebildet, die nur Dienst auf den Galeeren taten. Das waren überwiegend Arkebusiere die für die notwendige Feuerkraft sorgen sollten.

Unter Phillip II wurde das Konzept erweitert und 1566 dann das "Tercio nuevo de la Mar de Napoles" das "Tercio de la Armada del Mar Océano" und das "Tercio de Galeras de Sicilia" so wie 1571 das "Tercio viejo del mar océano y de infantería Napolitana" gebildet (aus den alten "compañias de mar"). Das waren alles Einheiten die überwiegend oder sogar ausschliesslich als Marineinfanterie dienten.

Das "Tercio de la Armada del Mar Océano" war dabei im Gegensatz zu den anderen nicht fest den Galeerenflotten zugeordnet sondern wurde je nach Bedarf zugewiesen.

1704, unter Phillip V wurden Sie umstrukturiert und in "Regimientos de Bajeles, Armada, Mar de Nápoles y de Marina de Sicilia" umbenannt. (Das war der erste Bourbonenkönig und man passte sich den "modernen" Gepflogenheiten an, z.B. Regimenter anstelle von Tercios).

1717 Gab es in Spanien eine Heeres- und Flottenreform (unter dem Minister Patiño) bei der man diese Truppen zwischen der Armee und der Marine aufteilte, die aus ihren Anteil die "Batallones de Marina" bildete. Zu dem Zeitpunkt gab es m.W. keine Galeerenflotten in der spanischen Marine mehr, sondern Linineschiffe die längere Zeit in Einsatz waren und eine andere Struktur und Einsatzart erforderten. Damals wurden dann jedem größeren Schiff eigene Infanterieinheiten zugewiesen.
 
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@Bdaian, da gebe ich Dir natürlich recht, es gab spezielle Soldaten, die ausschließlich den Galeeren zugeordnet waren. Diese wurden aber im Kriegsfall durch Söldner aller Art aufgestockt. Auch die Johanniter waren eigentlich spezialisierte Seesoldaten da sie seit ihrer Zeit auf Rhodos hauptsächlich auf dem Mittelmeer operierten.

Ich habe mein Modell beplankt, hier sieht man recht gut wie lang und schlank ein Galeerenrumpf war. Die Real war 55 Meter lang aber nur reichlich 5 Meter breit ( durch die Ausleger wurde die Fläche um 3,50m verbreitert). Das sind Größenverhältnisse, wie sie ein heutiger Sportachter aufweist. In der Schiffsmitte war nur ein Meter Bordwand über der Wasseroberfläche, weshalb das Deck schon bei mittlerem Seegang überspült wurde. Diie erhöhte Corsia in der Decksmitte stoppte das Wasser und das abgerundete Deck ermöglichte den schnellen Abfluss.
 

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Ich habe an meinem Modell der Real etwas weitergebaut. In dieser Bauphase kann man sehen, wie die Ausleger das Schiff verbreiterten und ihm ein rechteckiges Aussehen verliehen. Der Wirkungsgrad der Riemen war größer wenn der Drehpunkt des Ruders weit nach außen gelegt wurde . Links und rechts von den Ruderbänken verliefen zwei Laufbrücken, die zugleich auch der Aufenthaltsort der Soldaten war.
 

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