corrida de toros, Kulturgeschichte des Stierkampfes

Sicherlich werden die Stiere außerhalb des Blickfelds der Zuschauer aber nicht stundenlang einem Todesmartyrium ausgesetzt.

Wer schrieb etwas von "stundenlang"? Tatsache ist aber, dass es länger dauert.

Auch in Kolumbien werden die Stiere in der Arena nicht getötet.

Ich konnte jetzt nur auf die schnelle herausfinden, dass in Kolumbien auch orejas und rabo vergeben werden, die kann man aber nur vergeben, wenn der Stier tot ist - es handelt sich nämlich um die Ohren und den Schwanz (den zum Fliegen verscheuchen, den auch das weibliche Pendant hat), eine Ehrenauszeichnung für den Matador, wenn er den Stier besonders sauber getötet hat.

Edit: Mit ein wenig Unterstützung von Google konnte ich herausfinden, dass die Corrida in Kolumbien nach denselben Regeln veräuft, wie in Spanien, mit allen tödlichen Konsequenzen.
 
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in kolumbien finden natürlich spanische Corridas statt, ich hab doch gestern noch ein Video von El Califas Faena in Bogota gesehen.
 
Danke fur Beitrage, alle sind sehr interessant :)
Ich habe mich erinnert, dass ich einmal mit einem Spanier uber Stiere-Rennen in Pampeluna gesprochen habe. Ich war neugirig, was fur eine Genese diese (dumme) Sitte hat. Er sagte, dass das ursprunglich etwas wie ein Initiations-Ritus fur 12-14 jahrigen Jungen war.
Die Stiere haben das ganze Jahr ausserhalb, in Gebirge gewohnt und ein mal pro Jahr wurden sie in Pampeluna gefuhrt. Und das war genau die Aufgabe fur diese Jungen, um die Stiere zu Stadt verlocken. Diese Jungs mussten speziell die weissen Hemden und die buntscheckigen Halstuchen anzuziehen, um die Stiere zu provozieren. Die Jungen sind also nach Pampeluna gelaufen und die Stiere haben sie verfolgt. Ich habe nicht die andere Erklarung dieser Sitte gehort.
 
Der encierro ist im Prinzip etwas, was es überall gab, was aber in Pamplona eine gesonderte Entwicklung durchgemacht hat: Bevor man den toro bravo auf LKWs direkt in die Plaza de Toros fahren konnte, musste man ihn ja irgendwie dorthin bekommen. Da die alten Stierkampfarenen (vor 1700) meiste die Plaza Mayor waren und daher mitten in der Innenstadt lagen (die ab 1700 den römischen Amphitheatern nachempfundenen Plazas wurden ursprünglich meist am Stadtrand gebaut, aber Städte wachsen ja auch bekanntlich...), musste man den Stier bzw. die Stiere, im Regelfall sechs an der Zahl, dorthin treiben. Wieso dann irgendwann plötzlich die Menschen nicht mehr hinter den Stieren sondern davor liefen und sich ein international berüchtigtes Volksfest daraus entwickelte, weiß ich leider nicht. Ich weiß nur, dass der toro bravo vor seinem Kampf in der Arena nie einen Menschen zu Fuß sehen sollte, die Stiere wurden also ursprünglich von mit Stangen bewaffneten Reitern getrieben.
 
Die Corrida kann man von verschiedenen Standpunkten aus betrachten. Ob man sie nun als Sozialgeschichte diachron betrachtet (Wandel vom ritterlichen Turnierspiel zum bürgerlichen Geschehen zu Fuß) oder als fiesta nacional ihre Bedeutung für eine iberische Identität untersucht... Ganz interessant ist die Verbindung zur Medizingeschichte: große Verehrung erfährt in der Welt der lidia der Bakteriologe und Erfinder des Penicillin Dr. Alexander Fleming, dem Denkmäler aufgestellt wurden und viele Straßen in der Nähe von Plazas gewidmet wurden.
Dr. Fleming

Dominique Lapierre (der Biograph von Manuel Benítez) sieht in http://www.geschichtsforum.de/f319/el-cordob-s-der-letzte-kalif-28573/ im Übrigen die Geschichte des Stierkampfs auch auf das engste mit der Geschichte des Bürgerkrieges verknüpft. Einige Monate nach der Geburt von Manuel Benítez - el Cordobés - putschten die Nationalisten und lösten damit den Bürgerkrieg aus. José Benítez, der Vater des späteren Stierkämpfers, soll bei einer Gruppe von Landarbeitern dabei gewesen sein, die nach Ausbruch des Bürgerkrieges die Großgrundbesitzer aus ihrem Dorf Palma del Río (Córdoba) vertrieben und die Zuchtstiere töteten und brieten. Der Darstellung von Lapierre zufolge, kehrten nach einigen Tagen die Großgrundbesitzer an der Spitze der nationalistischen Armee nach Palma del Río zurück, und diejenigen, welche sich an der Schlachtung der Zuchtstiere beteiligt hatten wurden gefangen gesetzt, ein Teil direkt erschossen, ein anderer ins Gefängnis gesteckt. Darunter auch José Benítez, der 1939, kurz nach Ende des Bürgerkrieges, im Gefängnis starb. Diese These ist natürlich ein bisschen weit hergeholt, denn die Massenerschießungen waren im spanischen Bürgerkrieg schon in den ersten Tagen gang und gäbe, auch ohne dass die Landarbeiter die Stierzuchten überfallen hätten. Sie standen einfach im Verdacht (anarchistische) Gewerkschafter zu sein, das reichte für das Todesurteil.
 
Um noch mal den historischen bogen mediterraner Stierspiele etwas weiter zu spannen:
So was gab es schon im alten Kreta ,wie dortige Fresken beweisen und es hat sich bis heute im gesamten nordwestlichen Mittelmeerraum (Spanien,Portugal,Südfrankreich) in verschiedenen Variationen erhalten .Wenn man nun bedenkt,daß es neben Kreta auch im Bereich der Phönizier und Ägypter Stierkulte gab und gerade die Phönizier auch Stützpunkte im westlichen Mittelmeer unterhielten, so liegt die Vermutung nahe,im phönizischen Bereich den Ursprung der corridas zu suchen.
 
Die Corridas werden zwar gerne als "archaisches Ritual" wahrgenommen und auch mancher Spanier will eine Kontinuität bis in die vorrömische Antike sehen, de facto ist es aber im Mittelalter ein ritterliches Turnierspiel gewesen und seit dem 18. Jahrhundert erst hat sich der Stierkampf zu Fuß durchgesetzt, als die ehemaligen peones (Unfreie, das Wort leitet sich davon ab, dass sie nicht reiten durften und zu Fuß gehen mussten), die zuvor nur Handlanger des berittenen Stierkämpfers waren nun ihrerseits begannen den Stier zu bekämpfen - und zwar zu Fuß.
Den berittenen Stierkampf gibt es zwar bis heute - Rejoneo oder Corrida de Rejones - aber er findet nur sehr selten statt und wird von vielen aficionados abgelehnt: Betrug am Stier.
 
Gegen Deine These spricht natürlich,daß es diese Jagd- und Tunierspiele in ganz Europa und mit den unterschiedlichsten Viechern gab. So wurden bis ins 18 Jahrhundert im Barock hier zu Lande noch Hirsche und anderes Hochwild zu Fuß oder zu Pferde mit dem Jagdschwert, Wildschweine mit der Saufeder getötet , ohne daß sich hieraus Hirsch - oder Wutzekämpfe entwickelt hätten.
Nur in der erweiterten iberischen Region gibt es jedoch Stierspiele in Form von Corrida ,Rejoneo, Camargueaise oder Encierro und gerade die beiden letzteren ähneln soweit sich dies aus den erhaltenen Fresken schließen läßt, doch stark den alten kretischen und phönizischen Formen .
 
Gegen Deine These spricht natürlich,daß es diese Jagd- und Tunierspiele in ganz Europa und mit den unterschiedlichsten Viechern gab. So wurden bis ins 18 Jahrhundert im Barock hier zu Lande noch Hirsche und anderes Hochwild zu Fuß oder zu Pferde mit dem Jagdschwert, Wildschweine mit der Saufeder getötet , ohne daß sich hieraus Hirsch - oder Wutzekämpfe entwickelt hätten.
Nur in der erweiterten iberischen Region gibt es jedoch Stierspiele in Form von Corrida ,Rejoneo, Camargueaise oder Encierro und gerade die beiden letzteren ähneln soweit sich dies aus den erhaltenen Fresken schließen läßt, doch stark den alten kretischen und phönizischen Formen .

Meines Wissens wird die camarguaise als unblutige Variante des Stierkampfes erst seit Ende des 20. Jahrhunderts ausgeübt. Der Encierro ist eigentlich kein Stierkampf, sondern das Vorspiel dazu. Was sich in Pamplona daraus entwickelt hat, ist ein Sonderfall. Der Encierro (encerrar - einschließen) ist ursprünglich das Treiben der Stiere in die Plaza de España und später in die Plaza de Toros.
Das älteste dokumentarische Zeugnis des iberischen Stierkampfes ist die Prosafassung aus dem 13. Jahrhundert eines verlorenen Gedichtes aus dem frühen 11. Jahrhundert, dem Epos der Siete Infantes de Lara. Dort wird ein Stierkampf im Zusammenhang mit einem Buhurt und anderen Spielen anlässlich einer Adelshochzeit ausgerichtet.
In der Historia de rebus Hispaniae sive Historia Gothica von Rodrigo Jiménez de Rada, seines Zeichens Erzbischof von Toledo gibt es noch aus der Mitte des 13. Jahrhunderts ein Zeugnis über die Gefahr, die von wilden Stieren ausgeht, in dem Kapitel De Rege Veremvndo et Miracvlo Tavri, nachzulesen unter: Das Stierwunder - ein mittelalterlicher Bericht
 
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Meines Wissens wird die camarguaise als unblutige Variante des Stierkampfes erst seit Ende des 20. Jahrhunderts ausgeübt

Es mag sein,daß die Professionalisierung der Camarguaise erst ab Mitte des 20.Jahrhunderts nach dem Vorbild der Professionalisierung der spanischen Corrida einsetzte.
Die Tradition muß aber älter sein.

Ich habe jetzt zwar keine offiziellen schriftlichen, sondern nur narrative Quellen, aber nach dem ,was mir französische Freunde so erzählt haben, existierte die Camarguaise mindestens bereits im 19.Jahrhundert, sonst hätten Ihre Großväter und Urgroßväter nicht bereits daran teilnehmen können.Und auch mein Patenonkel,der zwischen den Weltkriegen bei der Legion und damit in Südfrankreich war , hat davon erzählt und sie auch in einem Brief erwähnt.

Daß es erste schriftliche Aufzeichnungen von Stierkämpfen im 11.Jahrhundert gab, sagt natürlich nichts über eine möglicherweise weiter zurückgehende Tradition aus. Und auch die Erwähnung im Zusammenhang mit einem Buhurt und einer Hochzeit bezeugt zunächst nur, daß hier eine Tradition hoffähig geworden ist. Zu deren Ursprung sagt diese Quelle jedoch nichts aus.
 
Ist ja vollkommen richtig, was du schreibst. Dennoch: Vor 1700 ist der iberische Stierkampf ein Ritterspiel zu Pferd, nach 1700 ist er ein bourgeoises Spiel zu Fuß, er wirkt auf uns zwar archaisch, ist aber eigentlich modern.
 
Da ich nach längerer Zeit wieder über diesen Thread gestolpert bin, fällt mir auf, daß ich seinerzeit eine Übersetzung der Stiernamen vergessen hatte und eine aufgrund nahezu nicht vorhandener Spanischkenntnisse ganz auslassen mußte.

Aus diesem Grund stelle ich einmal meine Frage an die Freunde der spanischen Sprache (und bitte um Entschuldigung, daß meine Anfrage linguistisch und nicht historisch ist):
Der angesprochene Kampfstier, welchen Scorpio eingangs meinte, trug den Namen Murcielago (span. Fledermaus); ihm ließ der Torero Rafael Molina nach erbittertem Kampf in der Arena von Cordoba am 5. Oktober 1879 das Leben. Es heißt, daß der Stier nach 24 Schwertstößen noch immer nicht zu Boden gegangen sei.
...
Weitere auf diese oder ähnliche Art berühmt gewordene Kampfstiere waren bspw. der Kampfstier Reventon, welcher im Jahre 1943 den Torero Felix Guzman im Kampf tötete, sowie der Kampfstier Diablo, welchen im Jahre 1869 der Matador Jose de Lara (El Chicorro) angeblich erst mit dem Schwert töten konnte, nachdem 16 Banderillas (Speere) notwendig geworden waren.
...

Murcielago = Fledermaus (hatte ich bereits damals angemerkt)
Diablo = Teufel (eigentlich klar, aber beim Schreiben des Beitrages damals vergessen)
Reventon -> da muß ich passen: ich finde das Bersten und das Platzen oder im mexikanischen Spanisch reventon als Synonym für fiesta



Vielen Dank schon einmal im Voraus für Eure Hilfe :friends:
 
Reventon -> da muß ich passen: ich finde das Bersten und das Platzen oder im mexikanischen Spanisch reventon als Synonym für fiesta


Reventón
würde ich als sprachliches Bild verstehen: Der so getaufte Toro Bravo ist so muskelbepackt, dass es den Anschein macht, dass er bald platzt. Hinzu kommt, dass der Name den Anschein macht, ein Aumentativ zu sein (das Suffix -ón ist nicht zwingend ein Merkmal des Aumentativs, wird aber meist doch dafür verwendet), was den Stier noch einmal größer erscheinen lässt.
 
Hier mal ein etwas anderer - eben nich runder - Stierkampfplatz. Witzig finde ich auch, wie Felsen in den Bau integriert wurde:


villaluengadelrosario2.jpg

Villaluenga del Rosario, Sierra de Grazalema, Provinz Cádiz.
Im Internet findet man ein Foto von 1914 und auf neuen Bildern sieht man, dass die Tribünen noch ausgebaut wurden.
Die Form entspricht mehr der der barocken Plaza Mayor, auf der der adelige Stierkampf (also zu Pferd) ausgefochten wurde, weniger dem Stierkampf zu Fuß, dem der peones. Dies bitte ich aber nicht dahingehend fehlzuinterpretieren, dass es sich um eine ganz besonders alte Plaza de Toros handele, denn für den Rejoneo, den Stierkampf zu Pferd, scheint sie mir doch zu klein zu sein. Ich denke, die Form ist topographischen Zwängen geschuldet.
 
Dominique Lapierre (der Biograph von Manuel Benítez) sieht in http://www.geschichtsforum.de/f319/el-cordob-s-der-letzte-kalif-28573/ im Übrigen die Geschichte des Stierkampfs auch auf das engste mit der Geschichte des Bürgerkrieges verknüpft. Einige Monate nach der Geburt von Manuel Benítez - el Cordobés - putschten die Nationalisten und lösten damit den Bürgerkrieg aus. José Benítez, der Vater des späteren Stierkämpfers, soll bei einer Gruppe von Landarbeitern dabei gewesen sein, die nach Ausbruch des Bürgerkrieges die Großgrundbesitzer aus ihrem Dorf Palma del Río (Córdoba) vertrieben und die Zuchtstiere töteten und brieten. Der Darstellung von Lapierre zufolge, kehrten nach einigen Tagen die Großgrundbesitzer an der Spitze der nationalistischen Armee nach Palma del Río zurück, und diejenigen, welche sich an der Schlachtung der Zuchtstiere beteiligt hatten wurden gefangen gesetzt, ein Teil direkt erschossen, ein anderer ins Gefängnis gesteckt. Darunter auch José Benítez, der 1939, kurz nach Ende des Bürgerkrieges, im Gefängnis starb. Diese These ist natürlich ein bisschen weit hergeholt, denn die Massenerschießungen waren im spanischen Bürgerkrieg schon in den ersten Tagen gang und gäbe, auch ohne dass die Landarbeiter die Stierzuchten überfallen hätten. Sie standen einfach im Verdacht (anarchistische) Gewerkschafter zu sein, das reichte für das Todesurteil.

In einem Land in dem viele Bauern kein Land hatten und gleichzeitig große Landsitze für die Zucht von Kampfstieren vergeudet wurden, waren diese Tiere ein Symbol des Luxus und der Herrschaft. Ich würde die These also auch nicht von der Hand weisen, auch wenn Du damit völlig Recht hast, dass Leute auch nur auf Verdacht oder oft sogar ohne diesen umgebracht wurden, nur um Angst und Schrecken zu verbreiten.

Gerade in Cordoba bildete der bekannte Rejoneador Antonio Cañero 1936 eine Gruppe von Reitern, die in den Bergen den Terror ausübte. (http://www.publico.es/especiales/me...a-piropea-a-un-golpista-en-una-guia-turistica). Vielleicht hat das mit der von Dir erwähnten Geschichte zu tun.

In Badajoz sollen, nach der Einnahme der Stadt durch die Aufständischen, einige der Gefangenen in einer Art von Stierkampfnachahmung zu Tode gequält worden sein (ob dieses stimmt oder eine Legende ist, weiss ich nicht, habe es jedoch verscheidentlich gehört und gelesen).

Der Stierkampf wurde während der Republik von vielen linken oder liberalen Intellektuellen als sichtbarstes Zeichen des Rückstands und der verkrusteten Sozialen Strukturen zurückgewiesen und im Gegenzug von einigen nationalistischen Extremisten als die Essenz des spanischen Wesens selbst dargestellt, so dass es darum auch ideologische Grabenkriege gab.
 
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In Badajoz sollen, nach der Einnahme der Stadt durch die Aufständischen, einige der Gefangenen in einer Art von Stierkampfnachahmung zu Tode gequält worden sein (ob dieses stimmt oder eine Legende ist, weiss ich nicht, habe es jedoch verscheidentlich gehört und gelesen).

In einem spanischen Thriller aus den 90er Jahren wird diese Geschichte (ob Legende oder wahr) aufgegriffen, aber nach Sevilla (bzw. in die Umgebung verlegt).

[edit: Es handelt sich um einen internationalen Film, der auf deutsch Semana Santa - Die Bruderschaft des Todes heißt: http://de.wikipedia.org/wiki/Semana_Santa_–_Die_Bruderschaft_des_Todes http://de.wikipedia.org/wiki/Semana_Santa_–_Die_Bruderschaft_des_Todes]]

Der Stierkampf wurde während der Republik von vielen linken oder liberalen Intellektuellen als sichtbarstes Zeichen des Rückstands und der verkrusteten Sozialen Strukturen zurückgewiesen und im Gegenzug von einigen nationalistischen Extremisten als die Essenz des spanischen Wesens selbst dargestellt, so dass es darum auch ideologische Grabenkriege gab.

Der Literaturwissenschaftler und bekennende Anarchist Baxmeyer hat in seiner Diss. Das ewige Spanien der Anarchie. Die anarchistische Literatur des Bürgerkriges (1936 - 1939) und ihr Spanienbild (Berlin 2012) allerdings auch vom "Konformitätsdruck in der republikanischen Zone" und den "philonationalistischen Traditionen" innerhalb der anarchistischen Bewegung und ihrer Literaturproduktion geschreben. Ihm zufolge musste die spanische Linke geradezu nationale Positionen besetzen, um diese nicht den Nationalisten zu überlassen, einfach weil diese eine propagandistische Zugkraft besaßen.
 
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