dekumatland
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deine Lust am Widerspruch (mania contradicens*) ) treibt gerade ein paar wunderliche Blüten... denn schau: dass die Menschen aller Kulturen mindestens einmal täglich aufs Töpfchen gehen, dass einige von ihnen straffällig werden, dass sie essen-trinken-schlafen-sichvermehren, all das bedeutet nicht, dass es keine kulturellen Unterschiede gäbe.Was ja auch noch in Resten auf römische Tradition sich erhalten hat, die Mafia, das Klientelsystem. Die Mafia selbst ist ja sehr viel jünger, aber der Grundstein liegt ja wohl auch im Imperium.
Ein Verweis auf Geary (die Merowinger), Scheibelreiter (barbarische Gesellschaft) u.v.a. wird vermutlich nicht helfen, weil du deinen Standpunkt inklusive des Brechtanklangs a la Fragen eines lesenden Arbeiters, nicht wirst verlassen wollen - aber an solchen Fakten wie simultan geltenden Rechten (für die roman. Bevölkerung das römische, für die got., langobard. etc das jeweilige Barbarenrecht) wirst du nicht vorbeirabulieren können und zuguterletzt: die Historiker untersuchen am fraglichen Zeitraum (Spätantike-Frühmittelalter) wechselseitige Akkulturationsprozesse, und wie das Wort schon nahelegt, muss es kulturelle Unterschiede geben, sonst gibt´s nichts zu akkulturieren
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*) zur mania contradicens ist Valery Brjussov sehr aufschlußreich
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