Der 13te Krieger

Tempus

Mitglied
Kann mir einer sagen,ob dieser Film eine historische Grundlage hat (bezweifel ich)?
Also ob die Story einer neuen Phantasie entstammt oder ob es sie schon früher gab.
Habe gelesen,dass es der Film zu einem Buch ist. Jedoch sind viele neue Bücher ja nur eine Überarbeitung von altem Stoff. Kennt einer den Buchtitel?
 
In der Tat gibt es Bücher eines ibn Fahdlan. Ihren Inhalt kann ich dir nicht wiedergeben.
Die Grendels und ihre Mutter findest du in der Beowulfsage aber auf jeden Fall.
Ebenso stirbt der Held Beowulf nach einem Kampf mit dem Feuerdrachen.
Du findest beides z.B. in "Germanische Götter- und Heldensagen" von Dahn.

Nachtrag: das meiste gezeigte im Film 13. Krieger ist übrigends mal wieder der übliche Crichton Kram... Nicht allzuviel wert drauf legen, bitte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab jetzt mal den Reisebericht des Ibn Fađlān gelesen, nach einer Übersetzung des Ungarn A. Zeki Validi Togan für die Deutsche Morgenländische Gesellschaft von 1939. Grundlage dafür war eine 1923 gefundene unvollständige Abschrift des Reiseberichtes. (Hat man inzwischen den Rest ausfindig machen können?)

Der Bearbeiter glaubt, dass der fehlende Teil (die Rückkehr Ibn Fađlāns von der Reise) weiter nicht interessant sei, da er auch schon von mittelalterlichen Autoren, die Ibn Fađlān zitieren nicht zitiert wurde (Yāqūt und At-Tusi), und diese behaupten die gesamte Handschrift zu kennen. Er schließt: keine weiteren Kuriositäten.
Ibn Fađlāns Bericht handelt vor allem von den Wolgabulgaren, verschiedenen Turkvölkern, der Beziehung zu den Chazaren (der Bearbeiter behauptet, es habe diplomatische Spannungen zwischen den Chazaren, den Wolgabulgaren und dem abbasidischen Kalifat gegeben und in diesem Zusammenhang sei die Reise zu sehen, da Ibn Fađlāns Mission die war, die Wolgabulgaren diplomatisch und finanziell (Festungsbau) gegenüber den Chazaren zu unterstützen) und nur ganz am Rande von den Rūs. Als einer ihrer Fürsten beerdigt wird, reist er dorthin um der Beerdigung beizuwohnen und beschreibt das ganze. Der Bearbeiter hält das im Detail für glaubwürdig, ich zweifle an einigen Stellen (wobei auch A. Zeki Validi Togan einräumt, dass die mittelalterlichen Araber die sexuellen Sitten fremder Völker meist schräger darstellen, als sie tatsächlich sind).
 
Der Inhalt des Filmes ist super gemacht. Der Gegner der Nordmannen/Wikinger allerdings aus den Tiefen von Michael Crichtons Gehirnwindungen (Buchtitel: Der 13. Krieger - Schwarze Nebel) geholt.
 
Crichton hat sich bei seinem Werk auf den Bericht von Ibn Fadlan bezogen, wie er selbst auch in seinem Vorwort schreibt. Das Buch, auf dem der Film "Der 13. Krieger" basiert, hat er schon 1976 unter dem Titel "Eaters of the Dead" (Deutscher Titel "Die ihre Toten essen") veröffentlicht. Er hat im Anhang auch eine umfangreiche Literaturliste sowohl zu Ibn Fadlan als auch zu den Wikingern gegeben. Da er ja einen Roman und kein Sachbuch geschrieben hat, seien ihm künstlerische Freiheit und somit auch historisch nicht belegte Figuren gestattet. Ich fand die Geschichte jedenfalls sehr spannend zu lesen.
 
Die Idee dass dort eine "steinzeitliche" Bevölkerung gegen modernere Menschen
kämpft ist sehr interessant. Die Umsetzung des Filmes nicht schlecht, doch wenn
man schon einen so aufwendigen Film dreht dann kann man wenigstens darauf achten,
dass die Wikinger-Rüstungen einigermaßen "echt" aussehen. Muss ja nicht jede Schnalle
authetisch sein, aber in dem Film sind die dargestellten Rüstungen teilweise sowas
von fehl am Platze. Das sieht teilweise aus wie Panzerzeug im 17. Jahrhundert und was
weiss ich....
also das hat mich schon etwas gestört.....
 
Ich finde den Film eigentlich ganz unterhaltsam. Die Story und der nicht vorhandene historische Hintergrund sind so klar, dass es mich nichteinmal mehr gestört hat. Es ist halt ein reiner Fantasyfilm.
 
Zurück
Oben