Dieses Adjektiv hat seinen Ursprung, im Gegensatz zu z. B. englisch oder französisch usw., nicht in einem Stammes- oder Landesnamen. Es rührt vielmehr etymologisch über althochdeutsch "diutisc" und mittelhochdeutsch "diutisch" vom germanischen Substantiv thiot (Volk) her. Es bedeutet neutral also lediglich "was zum Volk gehört". Erstmals auf die Gemeinschaft der Sprachträger (das Volk also) übertragen wurde "deutsch" im Annolied (zwischen 1080 und 1085).
Wie schon hyokkose anmerkte ist für das 7. Jahrhundert die altfränkische Bezeichnung "theudisk" (=für zum (fränkischen) Stamm gehörig) belegt. Damit sollten Angehörige des Fränkischen Reiches von den "walhsik" (welsch, romanisch) abgegrenzt werden. In der latinisierten Form des Mittelalters (theodiscus) bezeichnete der Begriff unter Karl d. Gr. erstmals amtlich auch die altfränkische Volkssprache (theodisca lingua). Im 9. Jahrhundert setzte sich die althochdeutsche Entlehnung "diutisc" durch. Durch die Kombination mit seinem Synonym "teutonicus" wurde der Begriff, der zunächst eine Sammelbezeichnung für alle Stammessprachen des Ostfränkischen Reiches war, schließlich zur Einheitsbezeichnung für die Sprachen der deutschen Stämme.