Der deutsche Schiffbau

Ok, @Repo, ich ziehe meine Aussage damit teilweise zurück, auch wenn diese Schiffe nach holländischen Plänen gebaut wurden.
Dennoch bin ich der Meinung, dass der 30jährige Krieg eine Zäsur darstellte. Er beendete de facto die Realexistenz der ohnehin schon im Abwärtstrend befindlichen Hanse. Starke Traditionsmitglieder wie Wismar und Stralsund wurden schwedisch und "Pommernland war abgebrannt". Lübeck war auf sich allein gestellt und kein Machtfaktor mehr.
Hamburg und Bremen waren die inländische Konkurrenz los und konnten sich dank ihrer geographischen Lage eine Scheibe vom Kuchen des Welthandels abschneiden.

Die Krise der Hanse begann schon viel früher. Spätestens mit ende des 100 jährigen Krieges konnten sich die Herrschaftshäuser in Frankreich und England auf ihre eigene Wirtschaft konzentrieren und diese stärken. Dadurch waren sie auch nicht mehr so auf Ausländische Geldgeber angewiesen. Zum anderen wurde durch das erstarken des Osmanischen Reiches der Handel über den Nahen Osten langsam unattraktiv. Zum gleichen Zeitpunkt wurden im Westen von Europa neue Schiffsformen entwickelt, welche Seetüchtiger als die Überkommenen Schiffsarten der Hanse waren. Und als die Seewege nach Amerika und Indien entdeckt worden sind war der Zug im Grunde genommen schon abgefahren. Man kann auch sagen das sich die Hansischen Kaufleute auf ihren Lorbeeren ausgeruht haben, was den Schiffsbau angeht. Sie hatten natürlich auch starke Probleme sich zu Hause politisch gegen den die erstarkenden Herzogtümer und Grafschaften im Reich durchzusetzen. Und aus dem Süden des Reiches bekamen sie durch die Fugger, Walser u.s.w. auch mächtig Konkurrenz.

Apvar
 
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