Der Hildesheimer Silberschatz

Gemeldeter Beitrag: Regelverstoß Demotivation

Wir erkennen in einer Aufforderung, sich an einem gegenseitigen diskursiven Austausch zu beteiligen (inkl. dem Hinweis, dass es sich hier um ein Diskussionsforum hält, bei dem man Mitglied geworden sei) keine Regelverletzung bezüglich Demotivation an. Dabei ist es völlig egal, ob der Satz von einem Moderator kommt oder von einem Mitglied. Würden wir die Regeln derart streng auslegen, müßten wir wohl mindestens ein Viertel der aktiven Mitglieder sperren. Dann können wir den Laden hier gleich dicht machen.

Im übrigen finde ich

Cato schrieb:
die Dümmlichkeiten seitens Tib.Gabinius

nicht wirklich prickelnd. Das will ich hier nicht mehr sehen. Ich denke, dass hier eine Entschuldigung angebracht wäre.
 
Der einleitende Satz des Beitrags #44 dürfte wohl erläutern, weshalb ich von "Dümmlichkeiten" schrieb. Ich bitte vielmals um Entschuldigung und korrigiere den Begriff auf "Unsachlichkeiten".
Im übrigen ist es nach der gängigen Definition die Aufgabe eines Moderators, eine Diskussion zu mäßigen, zu steuern und zu lenken. Im vorliegenden Fall ist dieses nicht mehr erkennbar.
 
Cato schrieb:
Im übrigen ist es nach der gängigen Definition die Aufgabe eines Moderators, eine Diskussion zu mäßigen, zu steuern und zu lenken. Im vorliegenden Fall ist dieses nicht mehr erkennbar.
Ich bin wirklich erstaunt.

Ich hab mich wohl getäuscht. Ich dachte, hier würden vernünftige Erwachsene über ein Sachthema diskutieren, die man auch gut alleine ihre Dispute austragen lassen kann. Aber nein, jetzt wird nach einem Schiri gerufen. Wollt ihr das wirklich? Einen Anstandwauwau, der euch sagt, dass ihr schlimme Jungs wart und euch in Zukunft besser benehmen sollt?

Könnt ihr haben:

Themenfremde Beiträge sind zu vermeiden. Die hier vorliegenden werden in Kürze in "Kommentare und Meinungen zum Forum" verschoben.
 
Cato schrieb:
Der einleitende Satz des Beitrags #44 dürfte wohl erläutern, weshalb ich von "Dümmlichkeiten" schrieb. Ich bitte vielmals um Entschuldigung und korrigiere den Begriff auf "Unsachlichkeiten".
Im übrigen ist es nach der gängigen Definition die Aufgabe eines Moderators, eine Diskussion zu mäßigen, zu steuern und zu lenken. Im vorliegenden Fall ist dieses nicht mehr erkennbar.

Die für das Unterforum "Germanen" zuständigen Moderatorinnen sind Schini und Ursi. Ich sehe nicht, daß sie hier ihre Aufgaben verfehlt hätten.

Im übrigen gehört es hier zu den Gepflogenheiten, daß Moderatoren außerhalb der von ihnen betreuten Unterforen genauso mitdiskutieren wie andere Mitglieder:

Die Moderatoren und Moderatorinnen widmen ihre Anstrengungen den Mitgliedern und der Idee des Forums.
Sie versuchen, alle Mitglieder in Forumsfragen zu unterstützen, auch indem sie die Grenzen der Diskussionsgemeinschaft aufzeigen und auf die Einhaltung der gemeinsamen Regeln achten. Sie diskutieren aber auch nach wie vor gerne in den Foren wie ganz normale Mitglieder. In diesem Fall wird - wenn möglich - ein anderer, nicht involvierter Moderator über den Themenstrang wachen.

http://www.geschichtsforum.de/reg_team.php


* * *


Was meine Diskussionsweise betrifft, so lege ich Wert auf die Feststellung, daß ich mich hier eines moderaten Tonfalls befleißigt habe und im Unterschied zu Cherusker mich nicht dazu herabgelassen habe, Beiträge anderer als "lächerlich" oder gar Quellenbelege als "albern" zu diffamieren.
 
Cato schrieb:
Während Cherusker sich aber seit langem der Diskussion stellt, auch gegen die Dümmlichkeiten seitens Tib.Gabinius, so kommt von dir , hyokkose, nur die unreflektierte Übernahme der in wikipedia gefundenen Aussagen zum Thema.

Gegen derart unsachliche Unterstellungen verwahre ich mich. Meinen Beiträgen ist unschwer zu entnehmen, daß ich keineswegs die in Wikipedia gefundenen Aussagen "unreflektiert übernommen" habe, sondern lediglich Cherusker gebeten habe, zu den dort skizzierten Einwänden Stellung zu nehmen.

Dieser Stellungnahme hat sich Cherusker in zahlreichen Beiträgen entzogen, indem er gegen Meinungen argumentiert oder vielmehr polemisiert, die überhaupt nicht zur Diskussion stehen.


Cato schrieb:
Das gipfelt letzendlich in deiner vagen Vermutung, der Hildesheimer Silberschatz sei das Eigentum von "Senatorensöhnen" gewesen, ohne dieses in irgendeiner Weise historiographisch oder archäologisch begründen zu können. Das ist, gelinde gesagt, wirklich schwach.

Das ist, gelinde gesagt, pure Polemik.

Wie Du wohl weißt, hat Ning beim lockeren Diskutieren den Ausdruck "Senatorensöhnchen" geprägt. Wenn ich diesen Begriff gelegentlich übernommen habe, habe ich gleichwohl deutlich gemacht, was faktisch dahintersteht, nämlich daß in den Legionen regelmäßig junge Offiziere aus dem Senatorenstand in den höchsten Rängen dienten.

Dies ist in mehreren Beiträgen zum Ausdruck gekommen, daher ist Dein Versuch, meine Argumentation als "schwach" zu diffamieren, eine Unverfrorenheit.
 
Tib. Gabinius schrieb:
..."Wenn das nicht Unterstellung, feinsinnige Stichelei und "Unsachlichkeit" ist, die nichts beiträgt..."

Auf wen wohl diese Bezeichnungen auch zu treffen könnten?:grübel:

Gehen wir doch von dem Begriff "Unterstellung" aus: CATO fragt nach, ob der Hildesheimer Silberfund überhaupt bekannt ist. Ich sehe darin auch die Frage, ob man sich auch z.B. über die Größe der Objekte ein Bild gemacht hat? Oder über deren Ausarbeitung? ...

Vergleicht man die Achillesplatte, die als das Prunkstück des Kaiseraugster Silberschatzes gilt, mit der Athenaschale des Hildesheimer Silberfundes, so tendiere ich (völlig subjektiv als Laie :scheinheilig: ) doch zur Athenaschale als das wertvollere römische Fundstück! Noch eine Anmerkung: die Athenaschale ist für mich eher ein Repräsentationsstück mit ihrer plastischen Ausarbeitung der Figur.

Was soll also diese Titulierung "Unterstellung", wenn der angebliche Grund hierfür der Text von MARBOD ist, in dem er schreibt, daß er diesen Kaiseraugster Schatz für gleich bzw. wertvoller hält? Da sollte sich doch jeder ein Urteil bilden und man muß dann doch schon nachfragen, ob der Hi. Silberschatz überhaupt bekannt ist?:grübel:

"Feinsinnige Stichelei": die habe ich von Dir schon mehrmals erhalten. Aber austeilen und nicht einstecken können, das ist dann schon fraglich?:grübel: Wie wir das aus vorherigen Meinungsverschiedenheiten gesehen haben....

"Unsachlichkeit": da sollte sich hier jeder selbst ein Urteil bilden. Für mich fängt die Unsachlichkeit auch da an, wenn nur einfach dagegen geredet bzw. geschrieben wird. Nur aus Spaß, Lust und Laune....mein erster Beitrag hier wurde durch die Thesen anderer Forscher dargestellt. Meine persönliche Meinung habe ich auch als Vermutung gekennzeichnet. Und die darf man doch äußern? Oder muß ich beim nächsten Beitrag hier einfach den Text von WIKIPEDIA einstellen? Und den dann als die "reine Wahrheit" akzeptieren? Vergesst bitte nicht woher WIKIPEDIA die Informationen erhält....:grübel:
 
Cherusker, ich würde dich bitten, in Zukunft besser auf deine Wortwahl zu achten und implizite Sticheleien zu vermeiden. Hier soll sachlich diskutiert werden.
 
Entschuldigung....der Beitrag kam etwas zu spät

Schini schrieb:
Cherusker, ich würde dich bitten, in Zukunft besser auf deine Wortwahl zu achten und implizite Sticheleien zu vermeiden. Hier soll sachlich diskutiert werden.

O.k.! Ich habe hier nur auf einen Beitrag von TIB.GAB. reagiert. Ich werde ihn in Zukunft ignorieren.
 
hyokkose schrieb:
Gegen derart unsachliche Unterstellungen verwahre ich mich. Meinen Beiträgen ist unschwer zu entnehmen, daß ich keineswegs die in Wikipedia gefundenen Aussagen "unreflektiert übernommen" habe, sondern lediglich Cherusker gebeten habe, zu den dort skizzierten Einwänden Stellung zu nehmen.

Dieser Stellungnahme hat sich Cherusker in zahlreichen Beiträgen entzogen, indem er gegen Meinungen argumentiert oder vielmehr polemisiert, die überhaupt nicht zur Diskussion stehen.

Das stimmt leider nicht....ich habe deutlich in meinen Beiträgen meine Meinung und die Meinung der Befürworter und Kritiker dargestellt.
In dem von Dir eingebrachten Bericht wird bezweifelt, daß es sich um den Varus Schatz handelt. Wer sagt eigentlich, daß die in Hildesheim gefundenen Gegenstände alle von Varus waren? Die Germanen werden nach der gewonnenen Schlacht die eroberten römischen Gegenstände aufgeteilt haben. Dadurch wurde bestimmt nicht nach der genauen Herkunft unterschieden. Aber ein Beispiel ist hier die Athenaschale. Sie hat höchstwahrscheinlich keinem Offizier gehört, da das Stück in seiner Qualität herausragend ist. Wie ich im Exkurs über den Kaiseraugst Schatz dargelegt habe, sind solche Repräsentationgegenstände später nur Feldherrn und hohen Beamten zugeteilt worden. Wer war der höchste Repräsentant in Germanien? Der Statthalter mit Namen Varus.

Das einfache Gegenstände mit Orden von rangniedrigeren Diensträngen gefunden wurden, kann einerseits darauf schließen, daß dieser Gegenstand einem Offizier gehört hat, aber andererseits kann es sich auch um Stücke des Varus handeln, wie Walther John vermutet hat. Das habe ich auch deutlich dargestellt. Somit kann man die Meinung der Kritiker auch entgegentreten.

Auch sprechen die römischen Quellen eher für meine Darstellung:
Velleius Paterculus schreibt, daß Varus arm in die reiche Provinz Syrien kam und reich aus der armen ging. D.h. für mich, daß Varus nicht von Haus aus steinreich gewesen ist, sondern sich an der Provinz Syrien bereichert hat. Und da war er bestimmt nicht wählerisch (wie bereits geschrieben).
Cassius Dio schreibt, daß Arminius und Segimer häufiger bei ihm eingeladen waren. Dafür benötigte der Statthalter mit Sicherheit ein Prunkgeschirr, daß die Größe, Reichtum und Macht Roms wiederspiegelt. Von Legaten, Offizieren, usw. als Gastgeber ist in den Quellen nicht die Rede!
Tacitus beschreibt, daß Segestes am Vorabend der Ereignisse versucht hat, Varus zu warnen (das wird auch von Florus und Paterculus bestätigt). Da bei diesem nächtlichen Ereignis auch Arminius vor Ort gewesen sein muß (da er ja in Ketten gelegt werden sollte), kann man hier auch von einem Gastmahl ausgehen.
Meine Argumente habe ich auch schon in den diversen Beiträgen dargestellt. Was soll ich denn noch dazu schreiben? :grübel:
 
Wer sagt eigentlich, daß die in Hildesheim gefundenen Gegenstände alle von Varus waren? Die Germanen werden nach der gewonnenen Schlacht die eroberten römischen Gegenstände aufgeteilt haben.

@ Cherusker: dieses Argument sagt doch schon einiges über die Sinnhaftigkeit aus, sich auf Varus als Eigentümer des Schatzes zu versteifen. Wie will man denn dann noch unterscheiden, was dann "varisch" gewesen sein soll oder nicht? Da kommen wir in die Nähe eines Zirkelschlusses...
Dagegen halte ich es für durchaus plausibel, dass die Stücke nicht zu einem "Service" gehören, sondern gesammelt wurden. Vielleicht könnte man mit Hilfe naturwissenschaftlicher Methoden einmal darüber Auskunft bekommen.

Aber ein Beispiel ist hier die Athenaschale. Sie hat höchstwahrscheinlich keinem Offizier gehört, da das Stück in seiner Qualität herausragend ist. Wie ich im Exkurs über den Kaiseraugst Schatz dargelegt habe, sind solche Repräsentationgegenstände später nur Feldherrn und hohen Beamten zugeteilt worden. Wer war der höchste Repräsentant in Germanien? Der Statthalter mit Namen Varus.

Wie schon aufgezeigt, fehlt es zunächst einmal an Vergleichsmöglichkeiten - weshalb wir ja auch den 300 Jahre jüngeren Kaiseraugster Schatz überhaupt in Verbindung bringen. Allerdings ist zu bedenken, dass allein schon die Kohortenpräfekten, sogar in Auxiliareinheiten, in der Regel aus der römischen Oberschicht stammten. Es wäre auch denkbar, ein solcher habe das Trinkgeschirr besessen. Gleichzeitig könnten die Gegenstände natürlich auch Varus gehört haben. Zu den erwähnten Reparaturen und Indices, dass die Gegenstände nicht wertvoll genug für Varus gewesen sein mögen, fand ich folgenden interessanten Artikel:

http://www.pegasus-onlinezeitschrift.de/erga_2_2003_dallyverres.html
(Hauptsächlich geht es dabei um Ciceros Schrift gegen Verres)
Zitat: "Die im Folgenden beschriebene Athenaschale aus dem sogenannten Hildesheimer Silberschatz kommt den Beschreibungen ziemlich nahe, ist vermutlich jedoch einige Jahrzehnte später hergestellt worden, interessanterweise in derselben eklektischen Technik, die Cicero dem Verres vorwirft: Verres soll in seiner Werkstatt im Statthalterpalast von Syrakus geraubte Gefäßteile, besonders sogenannte Appliken, mit durch geschickte Handwerker neu geschaffenen Vasen verbunden haben (II 4, 24-26)."

Es fehlt aber am zwingenden Indiz, um Eigentümer identifizieren zu können.


Meine Argumente habe ich auch schon in den diversen Beiträgen dargestellt. Was soll ich denn noch dazu schreiben?

Manchmal gibt es eben kein richtig oder falsch und dann kann man seine Gesprächspartner halt nicht überzeugen...
 
Ashigaru schrieb:
...
Es fehlt aber am zwingenden Indiz, um Eigentümer identifizieren zu können.
....
Manchmal gibt es eben kein richtig oder falsch und dann kann man seine Gesprächspartner halt nicht überzeugen...

Es ging mir mit meinem Bericht über den Hildesheimer Silberschatz auch nur darüber meine Vermutungen und die der Befürworter des Varusschatzes darzustellen. So sind für mich (!) einige Gegenstände dieses Fundes schon Varus zuzuordnen. Natürlich kann man nicht den absoluten Beweis erbringen, aber ich setz hier auch nur eine Wahrscheinlichkeit an. Es sind viele geschichtliche Funde und Ereignisse nicht zweifelsfrei...so stellen auch Archäologen und Historiker in einigen Fällen Vermutungen auf.
 
Cherusker schrieb:
ich habe deutlich in meinen Beiträgen meine Meinung und die Meinung der Befürworter und Kritiker dargestellt.

Deine Meinung hast Du bereits im Eingangsbeitrag kundgetan. Einwände lassen sich aber nicht dadurch widerlegen, indem Du ihnen Deine Meinung gegenüberstellst. Du mußt schon auch argumentieren.


Cherusker schrieb:
Wer sagt eigentlich, daß die in Hildesheim gefundenen Gegenstände alle von Varus waren? Die Germanen werden nach der gewonnenen Schlacht die eroberten römischen Gegenstände aufgeteilt haben. Dadurch wurde bestimmt nicht nach der genauen Herkunft unterschieden.

Nun versuchst Du, Deine ursprüngliche These dahingehend zu modifizieren, daß Varus gar nicht "der Besitzer" gewesen wäre, sondern nur einzelne Stücke zum Varus-Tafelsilber gehört hätten.

Das ist durchaus anerkennenswert, nur haut dieses Argument nicht hin: Die Numerierungen sprechen nämlich dafür, daß es sich um Stücke eines zusammengehörigen Bestands handelte. Es sind ja gerade diese Graffiti, aus denen geschlossen wird, daß der Bestand einst doppelt so groß war.


Cherusker schrieb:
Aber ein Beispiel ist hier die Athenaschale. Sie hat höchstwahrscheinlich keinem Offizier gehört, da das Stück in seiner Qualität herausragend ist.

Ich sehe kein Argument dafür, warum nicht ein hoher Offizier auch einmal auffallend kostbares Stück in seiner Sammlung gehabt haben könnte.


Cherusker schrieb:
Wie ich im Exkurs über den Kaiseraugst Schatz dargelegt habe, sind solche Repräsentationgegenstände später nur Feldherrn und hohen Beamten zugeteilt worden.

Ich sehe nirgends einen Beleg, daß nur Feldherrn und hohe Beamte solche Gegenstände besaßen.

Cherusker schrieb:
Das einfache Gegenstände mit Orden von rangniedrigeren Diensträngen gefunden wurden, kann einerseits darauf schließen, daß dieser Gegenstand einem Offizier gehört hat, aber andererseits kann es sich auch um Stücke des Varus handeln, wie Walther John vermutet hat. Das habe ich auch deutlich dargestellt.

Was bei Deiner Meinung fehlt, ist die Begründung:
Was sollte einen Varus dazu veranlassen, sein Prunk-Tafelsilber mit Orden von niederen Diensträngen zu verzieren?

Erneut hast Du die Gelegenheit versäumt, auf einen ernstzunehmenden Einwand einzugehen.


Cherusker schrieb:
Velleius Paterculus schreibt, daß Varus arm in die reiche Provinz Syrien kam und reich aus der armen ging.

Das spricht nicht gegen die These, daß der Silberfund einem hohen Offizier gehörte, und entkräftet die genannten Einwände keineswegs.


Cherusker schrieb:
Cassius Dio schreibt, daß Arminius und Segimer häufiger bei ihm eingeladen waren. Dafür benötigte der Statthalter mit Sicherheit ein Prunkgeschirr, daß die Größe, Reichtum und Macht Roms wiederspiegelt.

Genau dieses Argument wird ja gegen die Varus-These ins Feld geführt. Für imperiale Prunkbedürfnisse ist das Geschirr quantitativ zu wenig und qualitativ zu uneinheitlich.


Cherusker schrieb:
Auch sprechen die römischen Quellen eher für meine Darstellung

Wie wir soeben gesehen haben, sprechen die von Dir genannten römischen Quellen eher dagegen.

Die von Dir nicht genannte und von Dir als "albern" geschmähte Quelle (Plinius) spricht sogar sehr deutlich dagegen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hyokkose schrieb:
....

Ich sehe kein Argument dafür, warum nicht ein hoher Offizier auch einmal auffallend kostbares Stück in seiner Sammlung gehabt haben könnte.
.....

Ich sehe nirgends einen Beleg, daß nur Feldherrn und hohe Beamte solche Gegenstände besaßen.
.....

Was bei Deiner Meinung fehlt, ist die Begründung:
Was sollte einen Varus dazu veranlassen, sein Prunk-Tafelsilber mit Orden von niederen Diensträngen zu verzieren?
....

Genau dieses Argument wird ja gegen die Varus-These ins Feld geführt. Für imperiale Prunkbedürfnisse ist das Geschirr quantitativ zu wenig und qualitativ zu uneinheitlich.
...

Die von Dir nicht genannte und von Dir als "albern" geschmähte Quelle (Plinius) spricht sogar sehr deutlich dagegen.

Das sehe ich überhaupt nicht......
Deine Vermutung, daß auch einmal ein Offizier solche Gegenstände besessen hat, ist eine reine Spekulation. So kann man auch behaupten, daß auch ein Legionär soetwas in seinem Besitz gehabt haben kann.....
Das ist kein Argument sondern eine Spekulation!
Der Besitz wird hohen Beamten und Feldherrn zugestanden (speziell beim Kaiseraugst Silberschatz) u.a. von der Uni-Freiburg und diversen Internetseiten.
Ich beschrieb auch, daß er sich in Syrien bereichert hat. Walther John beschreibt in seinem Buch, die These des kunstsammelnden Varus. Das beinhaltet dann alle Stücke.... auch nicht so wertvolle Gegenstände.

Übrigens habe ich schon vorher geschrieben, daß der gesamte Fund wesentlich größer gewesen sein muß. Also auch mehr als das Doppelte...
Woher will man es wissen, daß hier der gesamte Schatz vorliegt und daher den römischen Prunkbedürfnissen nicht entsprochen hat? Wo gibt es ein vergleichbares Gegenstück z.B. zur Athenaschale? Daher sehe ich Deinen Einwand auch wieder nur als Vermutung!

Und Deine Quelle über einen Feldzug, bei dem das Gesamtgewicht des Silbers angegeben wurde, deute ich ganz anders. Wenn die römischen Geschichtsschreiber diese große Zahl angeben, dann ist das mit Sicherheit außergewöhnlich gewesen, ansonsten würde es Normalität sein und nicht erwähnt werden. Ich sehe hier eine Verallgemeinerung Deinerseits. Du unterstellst dem Varus die gleiche Verhaltensweise wie einem anderen Feldherrn.
Mit dieser Art der Hinterfragung kann ich Dir auch Caesars "Gallischen Krieg" auseinandernehmen. Dann kann man dort auch anzweifeln, daß Caesar jemals in Gallien war und alles nur von Reiseberichten seiner Legate abgeschrieben hat......:grübel:
 
Liebe Zankäpfel. Ich lese ja auch gerne solche Beiträge zum persönlichen ablachen.. Aber langsam wird es lästig.
Da wird sich doch eine vernünftige Überschrift finden, um dieses Geplänkel in einen Extrathema auszutragen.
 
Cherusker schrieb:
Das sehe ich überhaupt nicht......
Deine Vermutung, daß auch einmal ein Offizier solche Gegenstände besessen hat, ist eine reine Spekulation. So kann man auch behaupten, daß auch ein Legionär soetwas in seinem Besitz gehabt haben kann.....

Klar kann man es behaupten, nur behauptet es keiner. Wir sprechen von hohen Offizieren aus dem Senatorenstand, und die konnten sich derartige Gegenstände zweifellos leisten.

Dafür, daß der Besitz von kunstvoll verarbeitetem Silber nur Kaisern und kaiserlichen Legaten vorbehalten, Senatoren hingegen verboten war, gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt.



Cherusker schrieb:
Der Besitz wird hohen Beamten und Feldherrn zugestanden (speziell beim Kaiseraugst Silberschatz) u.a. von der Uni-Freiburg und diversen Internetseiten.

... aber eben nicht ausschließlich, und damit wird Deine Argumentationslinie gegenstandslos.


Cherusker schrieb:
Walther John beschreibt in seinem Buch, die These des kunstsammelnden Varus.

Eine These, für die es nicht den geringsten Anhaltspunkt gibt.

Alles beruht auf nichts weiter als einem Zirkelschluß: Warum soll Varus Kunstsammler gewesen sein? Weil der Hildesheimer Silberfund darauf hindeutet. Warum soll der Hildesheimer Silberfund ausgerechnet Varus gehört haben? Weil Varus Kunstsammler war...



Übrigens habe ich schon vorher geschrieben, daß der gesamte Fund wesentlich größer gewesen sein muß. Also auch mehr als das Doppelte...

Aus dem Befund läßt sich schließen, daß er ursprünglich doppelt so groß gewesen sein dürfte.

Für "mehr als das Doppelte" gibt es nicht den geringsten Anhaltspunkt.



Cherusker schrieb:
Woher will man es wissen, daß hier der gesamte Schatz vorliegt und daher den römischen Prunkbedürfnissen nicht entsprochen hat?

Nicht der ganze, sondern der halbe.

Und woher man es wissen will? Das habe ich nun oft genug geschrieben.


Cherusker schrieb:
Und Deine Quelle über einen Feldzug, bei dem das Gesamtgewicht des Silbers angegeben wurde, deute ich ganz anders. Wenn die römischen Geschichtsschreiber diese große Zahl angeben, dann ist das mit Sicherheit außergewöhnlich gewesen, ansonsten würde es Normalität sein und nicht erwähnt werden.

Plinius erwähnt in diesem Zusammenhang noch ganz andere Kaliber an Gold und Silber.
Aber auch wenn Pompeius Paulinus' Prunkschatz für seine Verhältnisse ziemlich großspurig war (was auch meine Meinung ist), zeigt es doch zumindest die Größenordnung. Der Hildesheimer Schatz macht gerade mal ein Prozent (oder zwei) davon aus, das war gewiß kein imperiales Prunkobjekt.



Cherusker schrieb:
Du unterstellst dem Varus die gleiche Verhaltensweise wie einem anderen Feldherrn.

Das ist die einzige vernünftige Unterstellung. Varus war als Feldherr in Germanien tätig und wollte die "Barbaren" beeindrucken, also dasselbe wie bei Pompeius Paulinus.

Aus Varus einen Kunstsammler zu machen, ist dagegen eine an den Haaren herbeigezogene Unterstellung.



Cherusker schrieb:
Mit dieser Art der Hinterfragung kann ich Dir auch Caesars "Gallischen Krieg" auseinandernehmen.

Ganz richtig, auch Caesars "Gallischer Krieg" soll und muß hinterfragt werden, denn Caesar hatte sicher guten Grund, die Geschichte so darzustellen, wie es für seine (politischen) Zwecke am besten war. Trotzdem ist Caesar ein erstrangiger Gewährsmann, der war nämlich dabei.

Während Du oder auch Dein Gewährsmann Walther John gewiß nicht dabei waren.
 
Auffallend ist die qualitative Heterogenität der Objekte des Hildesheimer Silberfundes. Den offensichtlich italischen Spitzenprodukten der Athena- und Heraklesschale stehen die stilistisch als provinzialrömisch eingestuften Humpen gegenüber. Weitere Rätsel geben die zahlreichen Graffiti auf, die sowohl Gewichts- und Stückzahlangaben wiedergeben, als auch sechs verschiedene Namen nennen. Die Attis- und Kybeleschale vefügt über Phalere als Einsatzstücke, auf deren Rückseite der Name Q.Agrius eingeritzt ist. Phalere wurden als Orden nur an Mannschaftsdienstgrade und Zenturionen verliehen und zu besonderen Anlässen am Ordensgehenk getragen. Welche Funktion diese Orden an der Schale erfüllten bleibt deshalb offen. Desweiteren tauchen die Namen L.Mal.Boccus, Marsi, M.Scato, SH sowie M.AR.C. zum Teil mit weiteren Gewichts- und Stückzahlangaben auf. Gerade letzterer Name M(arcus) A(u)R(elius) C(…) veranlasste Theodor Mommsen dazu, das Objekt in die zweite Hälfte des 2.Jhs.n.Chr.zu datieren. Dagegen hat C.Lindemann festgehalten, dass besagter Cognomen (Aurelius) bereits bei Vitruv, also um 50 v. Chr., Erwähnung findet. Die qualitativ herausragenden Stücke der Athena- und Heraklesschale weisen dagegen keine Namensgraffiti auf; zu erwähnen sind jedoch zwei Capricorni die auf dem Randstreifen der Heraklesschale aufgebracht wurden.
Die zum Teil ungelenk und flüchtig eingeritzten Namensgraffiti sind wahrscheinlich keine Herstellermarkierungen, sondern Angaben der jeweiligen Vorbesitzer. Wer allerdings einstmals der Eigentümer der beiden o.g. qualitativ herausragenden Objekte war, lässt sich wohl niemals eindeutig klären lassen. Außerdem müssen Erbeutungsdatum und Verwahrungszeitpunkt nicht zwingend in zeitliche Nähe gebracht werden, so dass es durchaus möglich ist, dass Objekte zu späterem Zeitpunkt hinzugefügt wurden, bevor der Hort auf dem Gebiet der heutigen Stadt Hildesheim verborgen wurde.
 
Cato schrieb:
Auffallend ist die qualitative Heterogenität der Objekte des Hildesheimer Silberfundes. Den offensichtlich italischen Spitzenprodukten der Athena- und Heraklesschale stehen die stilistisch als provinzialrömisch eingestuften Humpen gegenüber. Weitere Rätsel geben die zahlreichen Graffiti auf, die sowohl Gewichts- und Stückzahlangaben wiedergeben, als auch sechs verschiedene Namen nennen. Die Attis- und Kybeleschale vefügt über Phalere als Einsatzstücke, auf deren Rückseite der Name Q.Agrius eingeritzt ist. Phalere wurden als Orden nur an Mannschaftsdienstgrade und Zenturionen verliehen und zu besonderen Anlässen am Ordensgehenk getragen. Welche Funktion diese Orden an der Schale erfüllten bleibt deshalb offen. Desweiteren tauchen die Namen L.Mal.Boccus, Marsi, M.Scato, SH sowie M.AR.C. zum Teil mit weiteren Gewichts- und Stückzahlangaben auf. Gerade letzterer Name M(arcus) A(u)R(elius) C(…) veranlasste Theodor Mommsen dazu, das Objekt in die zweite Hälfte des 2.Jhs.n.Chr.zu datieren. Dagegen hat C.Lindemann festgehalten, dass besagter Cognomen (Aurelius) bereits bei Vitruv, also um 50 v. Chr., Erwähnung findet. Die qualitativ herausragenden Stücke der Athena- und Heraklesschale weisen dagegen keine Namensgraffiti auf; zu erwähnen sind jedoch zwei Capricorni die auf dem Randstreifen der Heraklesschale aufgebracht wurden.
Die zum Teil ungelenk und flüchtig eingeritzten Namensgraffiti sind wahrscheinlich keine Herstellermarkierungen, sondern Angaben der jeweiligen Vorbesitzer. Wer allerdings einstmals der Eigentümer der beiden o.g. qualitativ herausragenden Objekte war, lässt sich wohl niemals eindeutig klären lassen. Außerdem müssen Erbeutungsdatum und Verwahrungszeitpunkt nicht zwingend in zeitliche Nähe gebracht werden, so dass es durchaus möglich ist, dass Objekte zu späterem Zeitpunkt hinzugefügt wurden, bevor der Hort auf dem Gebiet der heutigen Stadt Hildesheim verborgen wurde.

Ist der Text von Dir?
 
Verwarnung

Cherusker schrieb:
Ist die Frage von Dir?:grübel:

Es reicht.

Schini hat es ja schon einmal gesagt:

Schini schrieb:
(...) implizite Sticheleien zu vermeiden.Hier soll sachlich diskutiert werden

Eine Frage ob ein zitierter Text vom Beitragsschreiber ist oder nicht, ist eine berechtigte Frage, weil es um Urheberrechte geht.

Noch mehr Sticheleien gegen ein Mitglied wird mit einer Sperre bestraft.
 
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