Bdaian
Aktives Mitglied
Komisch...würde mir zu Denken geben, ob Dein Begriff von "nationaler Komponente", was immer das im einzelnen sein mag, für den Moralkodex der damaligen Zeit überhaupt keine Rolle gespielt hat.
Die Beispiele von Simplicius sind schon ein guter Beleg, dass es ein solche Rolle gespielt hat, wenn vielleicht auch noch nicht so ausgeprägt wie in späteren Zeiten. Ich möchte aber noch beifügen dass, obwohl das Söldnerwesen per se internationalistisch und relativ ungebunden war, es schon im 16. Jahrhundert Eingrenzungen gab. So haben nach Marignan die Schweizer einen Vertrag mit dem König von Frankreich abgeschlossen der diesem ein Vorrecht bei der Rekrutierung von Reissläufern gab, die diese ab da praktisch an die französische Krone band. Andererseits galt es bei den deutschen Landsknechten als sehr unschicklich, bei den Franzosen zu dienen, auch wenn es einige taten. (Stichwort "Schwarze Legion").
Später gab es weiter solche Fälle. Friedrich der Große warb Soldaten aus praktisch jedem Land, gab aber eine Weisung heraus, keine Franzosen zu nehmen.
Napoleon würde ich nun nicht gerade als Musterbeispiel an Moral dahinstellen.=)...
Und immerhin kein geringerer wie Bonaparte es als absolut kein Problem ansah, sich bei der RN zu bewerben. Was für ein "moralloser Antipatriot"?
Adlige standen wie üblich über der Moral der gewöhnlichen Leute. Prinz Eugen ist aber ein schlechtes Beispiel. Er war Savoyarde, also mehr Italiener als Franzose, und wurde vom König von Frankreich beleidigt als er sich bei diesem um einen ihm angemessenen Posten bewarb.Offensichtlich war der Ehrenkodex der Adeligen, im Sinne einer mehr oder minder universellen europäischen Normvorstellung, wichtiger wie das, was bei Dir als nationale Komponente anklingt.
Die Adligen die einen fremden König dienten, waren im strikten Sinne auch keine Söldner.
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