Kassandra
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Die Gaia-Theorie wurde von dem Chemiker, Biophysiker und Mediziner James Lovelock Mitte der 60er entwickelt. James Lovelock ist unabhängiger Wissenschaftler, Umweltschützer, Schriftsteller und Forscher. Er wird seit einigen Jahrzehnten als einer der wichtigsten ideologischen Führer angesehen, wenn nicht sogar als der bedeutenste in der Geschichte der Entwickung des Umweltbewußtseins. James Lovelock ist noch heute einer der wichtigsten Autoren auf dem Gebiet der Umweltforschung und des Umweltschutzes.
Seine Theorie besagt, dass die Erde kein gigantischer toter Felsbrocken ist, der von lebenden Organismen bevölkert wird, sondern selbst ein riesiger Organismus, den man als ein vollkommenes, sich selbst regulierendes System bezeichnen kann. Begründet wird dies damit, dass die Gesamtheit aller lebenden Organismen und aller nichtlebendigen Teile der Erde Teile eines dynamischen Systems sind, das die gesamte Biosphäre durch Rückkopplung stabil hält. Das bedeutet, dass die Erde ein Lebewesen ist, dass sich genau die Umgebung schafft, die es braucht.
Die Theorie wurde nach der griechischen Göttin Gaia benannt. Gaia war eine sanfte, weibliche Gottheit die aber auch unnachsichtig war, mit allen, die nicht im Einklang mit der Natur lebten. In alten Kulturen war das Bewußtsein, dass die Erde ein lebendes, bewußtes Wesen ist selbstverständlich. Mit der Materialisierung der Naturwissenschaften und der Medizin, die vor einigen Jahrhunderten begann, ging dieses Bewußtstein jedoch verloren und die Erde wird von vielen Menschen heute nur noch als Mittel angesehen, ihre materiellen Bedürfnisse zu befriediegen. So haben sich vor allem im Zeitalter der Industrialisierung zunehmend Raubbau, Ausbeutung, Umweltverschmutzung und -zerstörung in einem Ausmaß entwickelt, welches den Fortbestand des Lebens, sow wie wir es heute kennen, ernsthaft gefährdet. Erst allmählich setzt sich allerdings auch in der heutigen Zeit das Bewußtsein von "Gaia" Der Mutter Erde, wieder durch.
Lovelock stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass die Erde ähnliche Bauelemente wie der menschliche Körper: Nervengeflecht, Organe, Lungen etc. So sind z.B. die Flüsse der Erde die Adern des Menschen und die Erderwärmung kann als Fieber der Erde bezeichnet werden. Das Zusammenspiel der Bausteine ist allerdings so kompliziert, dass wir es nie vollständig erforschen werden. Auch dürfte es schwierig sein, die wirklichen empfindlichen Stellen von Mutter Erde ausfindig zu machen. Offensichtlich schaden ihr manche Verschmutzungen und Verletzungen, die wir ihr zumuten und die wir für gravierend halten, weit weniger als angenommen; andere, von uns weniger ernst genommene, könnten für sie tödlich sein.
Weiterhin behauptet die Gaia-Theorie, dass die Evolution des Lebens nur aus der aktiven Kooperation der Sphären, der vier Grundelemente des Erdbodens (Lithosphäre), des Wassers (Hydrosphäre), der Luft (Atmosphäre) und des Lebens (Biosphäre) erklärbar sist. Nach Lovelocks Gaia-Theorie sind die etwa vier Milliarden Lebensarten auf unserem Planeten durch Koevolution und Rückkoppelung derart koordiniert, dass der gesamte Planet ein sich selbst organisierendes System darstellt.
Wenn Gaia wirklich existiert, kann sich der Mensch nicht länger als Herr der Natur begreifen. Er ist ein Teil der Ganzheit, deren Regeln er sich anpassen muß, wenn er nicht als Spezies verschwinden will. Die Gaia-Theorie fordert eine globale Perspektive. Entscheidend ist die Gesundheit des ganzen Planeten und nicht die einzelner Organismen.
Die Gaia-Theorie ist ein Werkzeug der Wahrnehmung, sie eröffnet eien neue, nie dagewesene Perspektive. Die Erde ist kein Zufall oder Wunder, sondern gemacht.
Gaia ist weder als die gütige, alles verzeihende Mutter, noch als eine zarte zerbrechliche Jungfrau anzusehen, die einer brutalen Menschheit hilflos ausgeliefert ist. Vielmehr ist sie streng und hart. Denen, die ihre Regeln einhalten, verschafft sie eine stets warme, angenehme Welt. Auf der anderen Seite vernichtet sie aber auch unbarmherzig jene, die zu weit gehen. Ihr unbewußtes Ziel ist ein Planet, der für das Leben bereit ist.
Die Menschen auf der Erde mögen zwar als Individuen intelligent sein, als soziale Kollektive verhalten sie sich jedoch derzeit flegelhaft und ignorant. Sie sind wie krankheitsauslösende Mikroorganismen oder neoplastische Krebszellen. Wie bei einer Krankheit des Menschen gibt es vier Möglichkeiten: Zerstörung des Krankheitserregers, chronische Infektion, Zerstörung des Wirts und Symbiose, also eine Beziehung zwischen Wirt und Eindringling zu beiderlei Nutzen.
2. Der Mensch wird als Spezies verschwinden!
Um das Ganze zu verdeutlichen hier noch ein verdeutlichendes Beispiel:
EINE KURZE GESCHICHTE VON GAIA
Die Erde ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt. Verkürzen wir zum besseren Verständnis diese Zeitspanne auf 46 Jahre. Die Jugendjahre von Gaia liegen im Dunkel der Geschichte, erst mit 42 Jahren begann sie zu erblühen. Nach etwa 44 Jahren bevölkerten Dinosaurier den Planeten. Vor knapp acht Monaten entwickelten sich die ersten Säugetiere, und im Verlauf der letzten Woche entstanden hominide Wesen, seit vier Stunden erst gibt es den modernen Menschen. Vor sechzig Minuten hat er den Ackerbau erlernt, und vor einer Minute begann die industrielle Revolution. In diesen letzten sechzig Sekunden hat der Mensch Gaia in eine Müllhalde verwandelt, Tausende von Pflanzen- und Tierarten ausgerottet, Hunderte von Millionen seiner eigenen Spezies umgebracht, die Rohstoffreserven des Planeten geplündert, Boden, Luft und Wasser vergiftet und künftige Generationen mit strahlendem Abfall belastet. In den nächsten Sekunden werden wir alle mitentscheiden, ob wir es zulassen, unser Leben auf Gaia überhaupt unmöglich zu machen, oder ein Bewusstsein entwickeln, das uns eine zukünftige Existenz mit Gaia erlaubt.
Soviel zur Gaia-Theorie. Ich persönlich halte diese Theorie für sehr interessant. Und sollte sie wirklich zutreffen, würde das bedeuten, dass sich der Mensch nicht mehr als Krone der Schöpfung sehen kann, sondern als Teil eines komplexen Systems, dem er sich anpassen muss.
Quellen:
http://home.snafu.de/gb.sl/index00/gaia02.htm
http://www.av.fh-koeln.de/professoren/rueckert/scripten/Gaia.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Gaia-Hypothese
http://www.ecolo.org/lovelock/lovebiode.htm#homage
Habt ihr auch eine Meinung zu Gaia? Ist diese Theorie tragbar oder nicht? Gibt es Gaia oder nicht? Ist die Erde ein lebender Organismus oder doch nur ein toter Felsbrocken, der von Leben bevölkert wird?
Seine Theorie besagt, dass die Erde kein gigantischer toter Felsbrocken ist, der von lebenden Organismen bevölkert wird, sondern selbst ein riesiger Organismus, den man als ein vollkommenes, sich selbst regulierendes System bezeichnen kann. Begründet wird dies damit, dass die Gesamtheit aller lebenden Organismen und aller nichtlebendigen Teile der Erde Teile eines dynamischen Systems sind, das die gesamte Biosphäre durch Rückkopplung stabil hält. Das bedeutet, dass die Erde ein Lebewesen ist, dass sich genau die Umgebung schafft, die es braucht.
Die Theorie wurde nach der griechischen Göttin Gaia benannt. Gaia war eine sanfte, weibliche Gottheit die aber auch unnachsichtig war, mit allen, die nicht im Einklang mit der Natur lebten. In alten Kulturen war das Bewußtsein, dass die Erde ein lebendes, bewußtes Wesen ist selbstverständlich. Mit der Materialisierung der Naturwissenschaften und der Medizin, die vor einigen Jahrhunderten begann, ging dieses Bewußtstein jedoch verloren und die Erde wird von vielen Menschen heute nur noch als Mittel angesehen, ihre materiellen Bedürfnisse zu befriediegen. So haben sich vor allem im Zeitalter der Industrialisierung zunehmend Raubbau, Ausbeutung, Umweltverschmutzung und -zerstörung in einem Ausmaß entwickelt, welches den Fortbestand des Lebens, sow wie wir es heute kennen, ernsthaft gefährdet. Erst allmählich setzt sich allerdings auch in der heutigen Zeit das Bewußtsein von "Gaia" Der Mutter Erde, wieder durch.
Lovelock stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass die Erde ähnliche Bauelemente wie der menschliche Körper: Nervengeflecht, Organe, Lungen etc. So sind z.B. die Flüsse der Erde die Adern des Menschen und die Erderwärmung kann als Fieber der Erde bezeichnet werden. Das Zusammenspiel der Bausteine ist allerdings so kompliziert, dass wir es nie vollständig erforschen werden. Auch dürfte es schwierig sein, die wirklichen empfindlichen Stellen von Mutter Erde ausfindig zu machen. Offensichtlich schaden ihr manche Verschmutzungen und Verletzungen, die wir ihr zumuten und die wir für gravierend halten, weit weniger als angenommen; andere, von uns weniger ernst genommene, könnten für sie tödlich sein.
Weiterhin behauptet die Gaia-Theorie, dass die Evolution des Lebens nur aus der aktiven Kooperation der Sphären, der vier Grundelemente des Erdbodens (Lithosphäre), des Wassers (Hydrosphäre), der Luft (Atmosphäre) und des Lebens (Biosphäre) erklärbar sist. Nach Lovelocks Gaia-Theorie sind die etwa vier Milliarden Lebensarten auf unserem Planeten durch Koevolution und Rückkoppelung derart koordiniert, dass der gesamte Planet ein sich selbst organisierendes System darstellt.
Wenn Gaia wirklich existiert, kann sich der Mensch nicht länger als Herr der Natur begreifen. Er ist ein Teil der Ganzheit, deren Regeln er sich anpassen muß, wenn er nicht als Spezies verschwinden will. Die Gaia-Theorie fordert eine globale Perspektive. Entscheidend ist die Gesundheit des ganzen Planeten und nicht die einzelner Organismen.
Die Gaia-Theorie ist ein Werkzeug der Wahrnehmung, sie eröffnet eien neue, nie dagewesene Perspektive. Die Erde ist kein Zufall oder Wunder, sondern gemacht.
Gaia ist weder als die gütige, alles verzeihende Mutter, noch als eine zarte zerbrechliche Jungfrau anzusehen, die einer brutalen Menschheit hilflos ausgeliefert ist. Vielmehr ist sie streng und hart. Denen, die ihre Regeln einhalten, verschafft sie eine stets warme, angenehme Welt. Auf der anderen Seite vernichtet sie aber auch unbarmherzig jene, die zu weit gehen. Ihr unbewußtes Ziel ist ein Planet, der für das Leben bereit ist.
Die Menschen auf der Erde mögen zwar als Individuen intelligent sein, als soziale Kollektive verhalten sie sich jedoch derzeit flegelhaft und ignorant. Sie sind wie krankheitsauslösende Mikroorganismen oder neoplastische Krebszellen. Wie bei einer Krankheit des Menschen gibt es vier Möglichkeiten: Zerstörung des Krankheitserregers, chronische Infektion, Zerstörung des Wirts und Symbiose, also eine Beziehung zwischen Wirt und Eindringling zu beiderlei Nutzen.
Diese lebende Erde (Gaia) verschafft sich laut Lovelock die Umwelt, die sie zum Leben braucht. Daher gibt es für den Menschen nach dieser Theorie nur zwei Möglichkeiten:
1. Er daf sich nicht länger als Herr der Natur, sondern als Teil der Ganzheit ansehen, deren Regeln er sich anpassen muss!2. Der Mensch wird als Spezies verschwinden!
Um das Ganze zu verdeutlichen hier noch ein verdeutlichendes Beispiel:
EINE KURZE GESCHICHTE VON GAIA
Die Erde ist rund 4,6 Milliarden Jahre alt. Verkürzen wir zum besseren Verständnis diese Zeitspanne auf 46 Jahre. Die Jugendjahre von Gaia liegen im Dunkel der Geschichte, erst mit 42 Jahren begann sie zu erblühen. Nach etwa 44 Jahren bevölkerten Dinosaurier den Planeten. Vor knapp acht Monaten entwickelten sich die ersten Säugetiere, und im Verlauf der letzten Woche entstanden hominide Wesen, seit vier Stunden erst gibt es den modernen Menschen. Vor sechzig Minuten hat er den Ackerbau erlernt, und vor einer Minute begann die industrielle Revolution. In diesen letzten sechzig Sekunden hat der Mensch Gaia in eine Müllhalde verwandelt, Tausende von Pflanzen- und Tierarten ausgerottet, Hunderte von Millionen seiner eigenen Spezies umgebracht, die Rohstoffreserven des Planeten geplündert, Boden, Luft und Wasser vergiftet und künftige Generationen mit strahlendem Abfall belastet. In den nächsten Sekunden werden wir alle mitentscheiden, ob wir es zulassen, unser Leben auf Gaia überhaupt unmöglich zu machen, oder ein Bewusstsein entwickeln, das uns eine zukünftige Existenz mit Gaia erlaubt.
Soviel zur Gaia-Theorie. Ich persönlich halte diese Theorie für sehr interessant. Und sollte sie wirklich zutreffen, würde das bedeuten, dass sich der Mensch nicht mehr als Krone der Schöpfung sehen kann, sondern als Teil eines komplexen Systems, dem er sich anpassen muss.
Quellen:
http://home.snafu.de/gb.sl/index00/gaia02.htm
http://www.av.fh-koeln.de/professoren/rueckert/scripten/Gaia.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Gaia-Hypothese
http://www.ecolo.org/lovelock/lovebiode.htm#homage
Habt ihr auch eine Meinung zu Gaia? Ist diese Theorie tragbar oder nicht? Gibt es Gaia oder nicht? Ist die Erde ein lebender Organismus oder doch nur ein toter Felsbrocken, der von Leben bevölkert wird?
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