Der_Conscriptor

Neues Mitglied
Seid gegrüßt liebe Freunde der megalithischen und prähistorischen Geschichte.


Ich möchte euch heute einen Bericht über meinen Heimatort Hinterzarten im Hochschwarzwald liefern, wo eine bronzezeitliche Nekropole vorzufinden ist. Genauer gesagt handelt es sich um einen Bergkamm, an dem es von antiken Steinhügelgräber nur so wimmelt. Es sind mehrere hunderte in unterschiedlichen Größen anzutreffen, von kleinen 1 meter hohen und in der breite eines Körpers, bis zu 3-4 meter hohen Gräber. Sie befinden sich meistens um die Bergkuppe herum. Wie Ihr auf den Fotos erkennen könnt, sind es meistens Armlange Steine die zu einem Hügel aufgeschichtet wurden, aufgrund der Moosbewachsung braucht man schon ein geübtes Auge um sie zu erkennen. Ebenfalls in diesem Areal zu finden sind 100-200 m lange dünn aufgeschichtete Linien die quer durch den Wald verlaufen, sowie einzelne Menhir-artige Gebilde und Näpfe.

Bedauerlicherweise wurden viele durch Forstwirtschaft und Vollernter zerstört. Die Gräber stammen wohl aus der Hügelgräberbronzezeit, also zwischen 1700 und 1250 v.Chr. Gerhard Wesselkamp konnte 4300 solcher Grabhügel allein im Hochschwarzwald erfassen, die meisten in Titisee-Neustadt und Löffingen. Ich möchte hier explizit auf das Buch "Magisch-Mystisch-Megalitisch" von Roland Weis verweisen, der eindrucksvoll die prähistorische Geschichte des Hochschwarzwaldes aufzeigt.

Das ganze ist besonders deswegen interessant, da die gängige Lehrmeinung besagt, das der Schwarzwald erst um das Jahr 1000 n.Chr. besiedelt wurde. Derartige Funde widerlegen eindeutig die bis heute übliche, infame und abstruse Theoriemeinung der etabilierten Wissenschaft, die sich weiterhin weigert die gegebenen Fakten anzuerkennen. Nein stattdessen negiert sie das Unleugbare und behauptet dreisterweise auch noch den allgemeinen Anspruch auf Wahrheit zu besitzen.

Die bauliche Struktur der Hügelgräber ähnelt den von Sachkundigen bekannten Steinkreisen von Blasiwald, wo ebenfalls 0,5-1 meter lange Steine fest in einander verkeilt wurden.

Ich möchte mit diesem Artikel zum Ausdruck bringen, dass wir nicht unbedingt nach Stonehenge und Carnac fahren müssen, um prähistorische Werke zu besichtigen oder zu bestaunen. Wir haben sehr wohl eine eigene sehenswerte als auch reiche Kulturgeschichte, die bedauerlicherweise viel zu wenig Beachtung und Wertschätzung findet. Im Gegenteil, für viele fängt die Geschichte Deutschlands erst mit der Weimarer Republik an, so scheint es mir manchmal. Meistens sind solche Plätze immer noch nur unter Insidern bekannt. Den Kindern in der Schule, wird die Geschichte und Schaffenskraft unserer Ahnen weder beigebracht. noch anschaulich vorgezeigt, obwohl viele Orte nur einen Katzensprung entfernt sind. Dafür wird im Geschichtsunterricht eher auf weitentfernte Zivlisationen wie die ägyptische oder die chinesische verwiesen (welche selbstverständlich nicht weniger interessant sind) oder man verdirbt sie gleich mit französischer Revolutions-Romantik.

Deswegen kann ich euch nur anraten, geht raus an die frische Luft, erkundet die heimatliche Umgebung und teilt das Wissen über unsere uralte Vergangenheit euren Kindern und Mitmenschen mit!
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Hallo @Der_Conscriptor willkommen im Forum. Ich finde Lokalgeschichte auch sehr spannend, aber deswegen muss sie nicht gleich bei jedem Fund neugeschrieben werden.
Du hast dein Thema bei "Die Kelten" eingeordnet. Ich bezweifle, dass die Kelten mit diesen Hügelgräbern in Verbindung stehen, gerade wenn die Anlagen tatsächlich aus der Bronzezeit stammen. Üblicherweise setzt man die Hallstattzeit ab etwa 800 v.Chr. mit dem Aufkommen der Eisenverarbeitung als früheste keltische Periode an.

Die Gräber stammen wohl aus der Hügelgräberbronzezeit, also zwischen 1700 und 1250 v.Chr.
Da stellt sich natürlich die Frage, wie sicher ist diese Datierung. Hat man in den Gräbern Knochen gefunden, die man anhand der C14-Methode datieren konnte? Oder anderes datierbares Material?

Das ganze ist besonders deswegen interessant, da die gängige Lehrmeinung besagt, das der Schwarzwald erst um das Jahr 1000 n.Chr. besiedelt wurde.

Ich zitiere mal aus wiki: "Eine Besiedlung des Schwarzwalds könnte nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen bereits in der Vor- und Frühgeschichte erfolgt sein. Darauf deuten unter anderem Pollenanalysen und Ergebnisse von Surveys hin. Sicher nachgewiesen sind Siedlungsaktivitäten an den Randbereichen, zum Beispiel im Zartener Becken (Tarodunum), bei Neuenbürg, wo sich vom 6. bis 4. Jh. v. Chr. ein Zentrum der Eisenverhüttung befand, oder in Baden-Baden, dem römischen Thermalbad Aquae vom 1. bis 3. Jh. n. Chr. Im Südschwarzwald bestand wahrscheinlich von der Eisenzeit bis ins frühe Mittelalter eine Straßenverbindung über den Thurner, später schufen die Römer die Kinzigtalstraße. Auf eine kultische Bedeutung des Mittelgebirges weisen ein römischer Tempelbezirk am Brandsteig sowie ein gallo-römisches Quellheiligtum an der Brigachquelle bei St. Georgen hin. Sichere Nachweise für Siedlungen finden sich wieder gegen Ende des 10. Jahrhunderts, beispielsweise Rötenbach, das erstmals 819 erwähnt wird. In einem Urkundenbuch des Klosters St. Gallen wird der Schwarzwald als saltu Svarzwald im Jahr 868 erstmals erwähnt"
Es ist nicht ungewöhnlich, dass heutige Ortsnamen frühestens erstmals im 9. oder 10. Jahrhundert auftauchen. Das gibt es auch in vielen anderen Gegenden.
 
Gerhard Wesselkamp konnte 4300 solcher Grabhügel allein im Hochschwarzwald erfassen, die meisten in Titisee-Neustadt und Löffingen.
Eben
Das ganze ist besonders deswegen interessant, da die gängige Lehrmeinung besagt, das der Schwarzwald erst um das Jahr 1000 n.Chr. besiedelt wurde.

Der Raum Titisee-Neustadt und Löffingen + Hinterzarten, Heizmannshöhe, stellen nicht 'den Schwarzwald' dar.
Zumal das Landesdenkmalamt die Grabhügel kartiert und zeitlich bestätigt hat und somit 'die etablierte Wissenschaft' durchaus die Funde wahrgenommen hat. Siehe Wesselkamp.

Oder Roland Weis.
 
Das ganze ist besonders deswegen interessant, da die gängige Lehrmeinung besagt, das der Schwarzwald erst um das Jahr 1000 n.Chr. besiedelt wurde.

Die gängig Lehrmeinung meint damit keineswegs, dass der Schwarzwald seit vorgeschichtlichen Zeiten stets immer unbesiedelt gewesen war. Gemeint ist, dass der (innere) Schwarzwald seit den Römern, seit geschichtlichen Zeiten nach der Zeitenwende keine (Ausnahme vielleicht Kirchzarten) bis heute durchgängige Besiedlung/Siedlungskontinuität aufweisen kann. Erst wieder im späteren Mittelalter wurde der Schwarzwald erneut dauerbesiedelt, die frühen Orte tauchen vor allem von Osten her ab dem 8. Jh. auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Leider sind im Schwarzwald aufgrund des extrem sauren Bodens, organische Funde kaum auszumachen sind.

Hallo @Der_Conscriptor Da stellt sich natürlich die Frage, wie sicher ist diese Datierung. Hat man in den Gräbern Knochen gefunden, die man anhand der C14-Methode datieren konnte? Oder anderes datierbares Material?

Vielen Dank für die freundliche Aufnahme ins Forum. Es wurden vergleichbare Steingrabhügel am Hochrhein geöffnet die eindeutig nachwiesen das die Gräber aus der Grabhügelbronzezeit kommen.



Die gängig Lehrmeinung meint damit keineswegs, dass der Schwarzwald seit vorgeschichtlichen Zeiten stets immer unbesiedelt gewesen war. Gemeint ist, dass der (innere) Schwarzwald seit den Römern, seit geschichtlichen Zeiten nach der Zeitenwende keine (Ausnahme vielleicht Kirchzarten) bis heute durchgängige Besiedlung/Siedlungskontinuität aufweisen kann. Erst wieder im späteren Mittelalter wurde der Schwarzwald erneut dauerbesiedelt, die frühen Orte tauchen vor allem von Osten her ab dem 8. Jh. auf.

Der innere Schwarzwald dürfte auch in römischer Zeit nahezu unbesiedelt gewesen sein:
Romanisch-germanische Sprachgrenzen im frühen Mittelalter

Auch dies ist in äußerstem Maße zweifelhaft da eine Römerstraße von Freiburg über St. Märgen nach Hüfingen mit "Raststätten für das Pferd" eindeutig nachgewiesen wurde. Die Forscher bringen stets als Argument das der Schwarzwald zu "ungemütlich" für eine dauerhafte Besiedlung gewesen sei. Wenn die Alpen in denen es viel kälter und ekelhafter werden kann (s.h. Ötzi auf 3000m) als in einem Mittelgebirge wie dem Schwarzwald, mag diese Behauptung wohl auch nichts als Hanebüchen sein.
 
Auch dies ist in äußerstem Maße zweifelhaft da eine Römerstraße von Freiburg über St. Märgen nach Hüfingen mit "Raststätten für das Pferd" eindeutig nachgewiesen wurde. Die Forscher bringen stets als Argument das der Schwarzwald zu "ungemütlich" für eine dauerhafte Besiedlung gewesen sei. Wenn die Alpen in denen es viel kälter und ekelhafter werden kann (s.h. Ötzi auf 3000m) als in einem Mittelgebirge wie dem Schwarzwald, mag diese Behauptung wohl auch nichts als Hanebüchen sein.

Die Frage, die du dir immer stellen musst, ist, wie attraktiv ist ein Siedlungsraum. Dass es bronzezeitliche Gräberfelder gibt, bedeutet, dass die Region in der Bronzezeit wahrscheinlich besiedelt war. Warum nur wahrscheinlich? Weil es durchaus immer mal wieder das Phänomen gibt, dass Gruppen aus welchen Gründen auch immer, Bestattungen ortsfern vornehmen. Prominentes Bsp. dafür ist der Friedhof auf der Insel Iona, auf dem frühe schottische Könige und noch jahrhundertelang Clanchefs bestattet wurden. Der Name Corpach bei Fort William wird - ich weiß nicht, ob das noch die aktuelle Deutung ist - darauf bezogen. Hier sollen die Leichen, die nach Iona gebracht werden sollten, für die Einschiffung aufgebahrt worden sein.

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Ich will damit nur sagen: Es kann durchaus mal sein, dass die "Friedhöfe" völlig abseits von den Wohnorten der Menschen liegen. Andere prominente Beispiele sind das peruanische Sillustaní oder das ägyptische Tal der Könige.

Bei bronzezeitlichen Grabhügeln in unseren Breiten ist es meist so, dass die in der Nähe von wichtigen Verkehrswegen lagen, die Gräber sollten also offenbar von vielen gesehen werden. Aber das "gesehen werden" an wichtigen Verkehrswegen ist auch kein Beleg für die unmittelbare Nähe einer Siedlung, auch wenn diese einigermaßen wahrscheinlich ist.

Ein Siedlungsraum ist dann attraktiv, wenn es dort etwas zu holen gibt. Ein Siedlungsraum, der im Mesolithikum (also Jäger- und Sammler-Kulturen) attraktiv ist, kann im Neolithikum, wo man nach Lössböden suchte, vollkommen unattraktiv sein. In der Bronze- und Eisenzeit dann möglicherweise wieder attraktiv - wenn es dort etwas zu holen gab für die Bergleute. Ich kenne mich mit den Erzvorkommen im Schwarzwald nicht aus. Oder welche Rohstoffe dort sonst geholt werden konnten, aber wenn dort nichts zu holen war, dann kann es durchaus sein, dass eine Region zwischen Mesolithikum und Hochmittelalter fast unbesiedelt war. Seit dem HochMA wurden auch wieder vermehrt wirtschaftlich weniger attraktive Flächen besiedelt, man führt das auf gute Ernten während des Klimaoptimums zurück, weshalb die Lössflächen schon weitgehend bewirtschaftet wurden und deswegen weniger attraktive Räume erschlossen werden mussten.

Weil du Ötzi erwähnst: Der ist auf dem Gletscher gestorben, er hat nicht dort oben gelebt. Das ist also ein hinkender Vergleich. Auf die Höhe der Berge kommt es nicht an, sondern auf die Besiedlungsfähigkeit der Täler: Gibt es hinreichend Raum? Gibt es hinreichend Ressourcen (Böden, Wasser, Holz), die eine Besiedlung möglich machen oder (Erze), wo es sich lohnt, die Besiedlung von außerhalb bei einer eigentlich subsistenzwirtschaftenden Bevölkerung zu versorgen?
 
Gemeint ist, dass der (innere) Schwarzwald seit den Römern, seit geschichtlichen Zeiten nach der Zeitenwende keine (Ausnahme vielleicht Kirchzarten) bis heute durchgängige Besiedlung/Siedlungskontinuität aufweisen kann. Erst wieder im späteren Mittelalter wurde der Schwarzwald erneut dauerbesiedelt, die frühen Orte tauchen vor allem von Osten her ab dem 8. Jh. auf.

Mein zitierter Beitrag hatte nicht behauptet und gemeint, dass es römerzeitlich nicht irgendwelche Siedlungsspuren, beispielsweise entlang römischer Straßen/Infrastruktur, gegeben habe. Im Kontext wird hinreichend auch von den anderen Beitragenden sinngemäß gezeigt, dass es nach den Römern keine bis heute durchgehende, breite und vielfache nachgewiesene, lückenlose konstante Siedlungskontinuität im gesamten wie inneren Bereich des Schwarzwaldes gegeben hat.

Deine römerzeitlichen Einzelbelege widerlegen dies ja nicht, was Du vielleicht nicht vollständig siehst.

Schaut man sich die von Dir genannten bronzezeitlichen Grabhügel im Raum Titisee-Neustadt im historischen Kontext an, so zeigt sich entlang der Fundlage eine viele Jahrhunderte währende zeitliche Lücke zwischen ihnen und möglichen römerzeitlichen Siedlungsspuren im größeren Umraum.
Ebenso findet sich erneut nach den römerzeitlichen Einzelfunden allgemein im Schwarzwald eine Jahrhunderte lange zeitliche Lücke.
 
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Was auffällt ist, dass die Gebirge östlich des Rheins , also nicht nur der Schwarzwald in der vorrömischen Zeit sondern auch der Odenwald eine geringe Fundlage und Dichte aufweisen während sich in den westlich des Rheins gelegenen Gebirgen eine relativ grosse Siedlungsdichte findet.Im Odenwald ist das noch krasser, da finden sich ausser dem Oppidum bei Heidelbergm.W. eigentlich keine nennenswerten Besiedlungsspuren.
Am ungemütlichen Klima kann es nicht liegen, da ja z-B- auf der Alb, im Taunus und Hunsrück/Eifel oder Vogesen durchaus gesiedelt wurde. Könnte das ggf.kultische Gründe haben ?
Letzteres würde das Vorhandensein von Grabhügelfeldern als externe Nekropolen ja nicht ausschliessen.
 
die gallo-römische Siedlungstätigkeit und -kontinuität westlich des Rhein war bekanntlich weit älter, länger und dichter und ging bekanntlich teilweise frühmittelalterlich weiter. Siehe Strassburg.

Gerhard Wesselkamp konnte 4300 solcher Grabhügel allein im Hochschwarzwald erfassen, die meisten in Titisee-Neustadt und Löffingen.
Und wo sonst im Schwarzwald, der nicht nur aus dem östlichen Süd-Hochschwarzwald besteht?

Wo beispielsweise im Nord- oder Mittelschwarzwald?
 
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Im Odenwald ist das noch krasser, da finden sich ausser dem Oppidum bei Heidelberg m.W. eigentlich keine nennensw.- auf der Alb, im Taunus und Hunsrück/Eifel oder Vogesen durchaus gesiedelt wurde. Könnte das ggf. kultische Gründe haben?

Du kennst die attraktivste Bahnstrecke Deutschlands? Das ist die Strecke der Bummelzüge (und hin und wieder auch mal ICs) zwischen Bonn und Bingen. Warum ist diese Strecke so attraktiv? Wegen der vielen Burgen und Weindörfer und natürlich der von Rhein und Mosel geformten Landschaft. Gehst du ins Hinterland, wird die Besiedlung dünner und auch die historischen Spuren weniger zahlreich. Nun ist das Oberrheintal ja ganz anders strukturiert, als das Mittelrheintal. Vor allem aber hat hier der Rhein - ganz anders als im Schiefergebirge, wo er auf seinen Lauf festgelegt ist, ein breites Tal geschaffen, ideal für die Ansiedlung und landwirtschaftliche Nutzung. Da wird ein wenig in die Täler hineingesiedelt, die Höhen am Rand zwischen Gebirge und Rheinebene werden befestigt, aber das Gros der Siedlungen liegt unten im Rheintal.
 
Die schwäbische Alb läßt sich ackerbaulich keinesfalls so auf den Odenwald oder den Taunus übertragen.
Die Alb ist flächenmäßig wesentlich günstiger für die Landwirtschaft der Jungsteinzeit und der Bronzezeit. Wir finden hier in der Masse leicht geneigte Böden, kaum Vernässungen, und deshalb relativ gute klassische Anbaubedingungen, zumal auch die Regenmengen nicht übermäßig hoch, dafür eher gleichmäßig sind.
 
Gehst du ins Hinterland, wird die Besiedlung dünner und auch die historischen Spuren weniger zahlreich.
El Q, da kennst Du die Gegend aber schlecht. Tatsache ist natürlich. dass das vorrömische kulturelle Erbe in Rheinlandpfalzweit weniger gepflegt wird wie in Hessen Bayern oder Ba-Wü und daher auch publizistisch nicht so präsent ist wie Manching. Heuneburg ,Hochdorf, Altkönig-Heidetränke, Staffelberg, Ipf oder Glauberg.
Im hier zur Diskussion stehenden Zeitraum waren aber die Randlagen des Pfälzer Waldes (Neustadt,Dürkheim ,Donnersberg ) , Rheinhessen und die Eifel-Hunsrück-Region von Bingen bis Otzenhausen,Kastell. Titelberg und Wallhausen relativ dicht besiedelt Es gibt dort ca. 80 nachgewiesene Höhensiedlungen, Oppidae und befestigte Plätze aus der Zeit und diverse Nekropolen wie den Langenlonsheimer Wald. ,Waldalgesheim, Dürkheim etc. mit Grabhügelansammlungen sowie aus noch früheren Zeiten die überregional bedeutende Nekropole von Herxheim.
Bronze- und eisenzeitlich-keltische Funde gibt es bei fast jedem Ort in Rheinhessen und der Vorderpfalz.
Das Rheintal selbst war wohl weniger besiedelt, vermutlich wegen der heute noch aktiven Rheinschnaken und der wiederkehrenden Hochwasserlagen. Die Siedlungen lagen westlich des Rheins erst auf dem Hochufer bzw. den ersten Höhenzügen .
Was mich schon immer gewundert hat ist die Tatsache, dass östlich des Rheins ,z.B. an der klimatisch und von der Lage her mindestens ebenso angenehmen Bergstrasse zwischen dem Maingebiet und Heidelberg überhaupt keine Siedlungsspuren zu finden sind und im angrenzenden Odenwald erst recht nicht.
Wenn dies nun im Schwarzwald ebenfalls der Fall ist kann das eigentlich nicht an den geographisch-klimatischen Bedingungen gelegen haben sondern muss andere Gründe haben.
Und das erinnert mich an folgendes:
In Ägypten erklären sie dir in Luxor , dass sich aus kultischen Gründen die Nekropolen auf dem westlichen Nilufer und die normalen Tempel für die Lebenden auf dem östlichen Nilufer befinden, und im Wesentlichen stimmt dies auch.
Das legt den Gedanken nah, dass wir es hier mit einem ähnlichen Phänomen zu haben könnten, also mit einer rechtsrheinischen Tabuzone am Oberrhein in vorrömischer Zeit
Dies könnte sowohl das völlige Fehlen von Funden im Odenwald als auch die auch die Fundarmut in Teilen des Schwarzwalds erklären
 
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