Die Imperien, außerordentlichen Imperien und die Prorogation

Rafael

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In diesem Thread möchte ich über die Imperien reden, die deren Trägern Kompetenzen verliehen.
Doch ich selbst habe m.E. keine gute Definition von den "imperii" in diesem Sinne und vielleicht könnten wir uns da auf eine einigen.
Zunächst möchte ich hier das los werden, was ich erzählen kann. :)

Der Begriff "imperium" bezeichnete bei den Römern die "unbegrenzte Kommando-, Straf- und Disziplinargewalt"1 eines Magistrats. Die Träger eines imperiums konnten Praetoren und Konsuln sein. Aber auch einem privatus wurde in bestimmten Fällen ein imperium vergeben.
Das imperium konnte auch verlängert (prorogiert) werden und "schuf" damit eine Promagistratur. Auch das imperium eines privatus konnte verlängert werden.

Zur Prorogation selbst, muss ich mich aber noch einmal einlesen, wenn ich morgen mein Buch wieder bekomme.
 
Moin, mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, worin denn der technische Unterschied zwischen einem großen und einem kleinem Imperium bestanden hat...
 
Rafael schrieb:
"unbegrenzte Kommando-, Straf- und Disziplinargewalt"

"Unbegrenzt", aber nicht geltendes Recht (wie z.B. das Provokationsrecht, die lex Valeria) aufhebend.

Das imperium konnte auch verlängert (prorogiert) werden und "schuf" damit eine Promagistratur.

Die Expansion des machtpolitischen Bereichs Roms und die damit zwangsweise in weiterer Entfernung zu führenden Kriege bedingten die Notwendigkeit der Prorogation. Da der neue Amtsinhaber, insbesondere die Konsuln, zumeist nach ihrem Antritt noch Staatsgeschäfte zu erledigen hatten und nicht sofort ins Feld ziehen konnten, wurde so die Zeit zwischen dem Wechsel überbrückt, ohne dass gegen das Prinzip der Annuität verstoßen wurde.
 
Es war aber nicht immer diese Begründung, die zu einer Prorogation führte. Auch haben die Römer bei manchen Krisenherden gesehen, dass es viel besser ist einen Magistrat an der Stelle zu belassen, da er dort den Überblick gewonnen hatte und es wirklich von Vorteil schien, dass er seine Aufgabe zum Ende bringt.
Manchmal hat es sich ein Magistrat aber auch machtpolitisch "erkämpft", da es vielleicht von Vorteil für die eigene Geldbörse oder politische Karriere schien.

Konkrete Beispiele werde ich versuchen zu nennen.
 
Rafael schrieb:
Es war aber nicht immer diese Begründung, die zu einer Prorogation führte. Auch haben die Römer bei manchen Krisenherden gesehen, dass es viel besser ist einen Magistrat an der Stelle zu belassen, da er dort den Überblick gewonnen hatte und es wirklich von Vorteil schien, dass er seine Aufgabe zum Ende bringt.
Das trifft insbesondere für die späteren größeren Kriege, wie den 2. Punischen Krieg, zu. Die Expansion war aber die eigentliche Ursache für das Instrument der Prorogation, die zuerst in den Samnitenkriegen angewandt worden wurde.
 
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